Nachdem ein Forumsmitglied sich neulich über die absurde Bewertung vieler eigentlich guter Minenaktien beschwerte, entschied ich, wieder einmal Licht ins Dunkel zu bringen. Als ich vor vielen Jahren begann in Silberminen zu investieren, war eine der großen Anomalien die Tatsache, dass Silber zu 75% als Beiprodukt beim Abbau anderer Metalle anfiel. Zwar fiel mir das damals sofort auf – aber aufgrund fehlender Erfahrung konnte ich die wahre Bedeutung nicht erkennen.
Jeff Nielson, BullionBullsCanada, 15.11.2012
Seit dieser Zeit sind die Auswirkungen dieser unglaublichen Tatsachen im Silberbergbau nun offensichtlich für mich. Leider messen viele andere diesen Tatsachen nicht die gleiche Wichtigkeit zu. Obwohl ich diese Thematik schon einmal in einem Kommentar behandelt habe, scheint dies immer noch nicht im öffentlichen Bewusstsein angekommen zu sein – daher macht es Sinn, diesen Punkt erneut zu beleuchten.
Die Eckwerte für die Gewinnung von Metallen auf unserem Planeten sind einfach und klar. Beinahe für jedes wichtige Metall auf diesem Planeten existieren Minen, die sich hauptsächlich auf dessen Abbau konzentrieren. Der Grund dafür dürfte klar sein.
Die große Nachfrage der globalen Wirtschaft macht es nötig, für beinahe jedes Metall spezielle Minen zu betreiben. Benötigt man Kupfer, dann sucht man eine reiche Lagerstätte und eröffnet eine Mine, um die Kupfernachfrage effizient und sicher zu bedienen. Desgleichen für Zink und alle anderen Basismetalle.
Wir würden daher erwarten, dass alle diese kommerziell / industriell konsumierten Metalle überwiegend aus Primärminen kommen – also Minen, die sich auf den Abbau eines Metalles konzentrieren. Während die Beiprodukte von Primärminen nur geringere Mengen zur globalen Produktion beitragen.
Und tatsächlich – für jedes Metall mit industrieller/kommerzieller Nachfrage, gibt es nur zwei Gründe, warum sie nicht in Primärminen abgebaut werden, sondern als Nebenprodukt anderer Bergbauunternehmen:[private levels=”silberfreunde”]
- Metalle mit einer geringen Nachfrage und / oder nur begrenzten oder speziellen Verwendungen;
. - Metalle, die entweder in so geringen Mengen oder Spuren gefunden werden, dass es sich nicht lohnt, dafür eigene Minen einzurichten und zu betreiben.
Es ist ganz offensichtlich, dass Silber keine dieser beiden Bedingungen auch nur annähernd erfüllt. In Bezug auf die Höhe der Nachfrage und die Vielzahl von gewerblichen / industriellen Anwendungen, ist Silber buchstäblich in eine Klasse für sich .
Mit seiner Ästhetik (es ist der hellste aller Metalle) und Formbarkeit ist es (zusammen mit Gold) die weltweit beste und älteste Form von echtem “Geld” . Allein auf dieser Grundlage existiert eine signifikante Nachfrage der Anleger nach Silber. Die wachsende Anzahl von Silberanwendungen in der Industrie, die weitaus zahlreicher sind, als die anderer Metalle – sorgt dafür, dass die starke industrielle Nachfrage nach Silber immer weiter wächst.
Die Nachfrage- Parameter sind eindeutig: der Löwenanteil des weltweit abgebauten Silbers, sollte aus primären Silberminen kommen. Dies führt zur Frage nach dem Angebot – ist Silber tatsächlich so selten, in Menge und / oder Reinheit, dass primäre Silberminen unwirtschaftlich wären? Absolut nicht!
Die Faktenlage ist völlig eindeutig, und kann entweder aus einer historischen Perspektive oder über aktuelle empirische Daten nachgewiesen werden. Früher war die Welt voll von Silberminen.Vom 16. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde die überwiegende Menge des weltweit produzierten Silbers immer durch primäre Silberminen geliefert.
Was geschah gegen Ende des 20. Jahrhunderts? Nicht viel mehr, als dass der Silberpreis nach unten gefahren wurde – bis auf ein 600-Jahres-Tief (in realen Dollars) -und dort gehalten wird. Ab hier kann man die Gründe für die fehlenden primären Silberminen ganz einfach berechnet werden.
Wenn der Preis für Kupfer bis auf ein 600-Jahres-Tief getrieben und dort gehalten würde, wäre man sehr bald an dem Punkt, dass die Masse des Kupfers als Beiprodukt anderer Minen kommen würde. Würde man den Preis für Nickel auf ein 600-Jahres-Tief drücken und dort halten, würden recht schnell biele primäre Nickelminen aus dem Markt gedrängt werden. Und so weiter.
Gibt es so wenig Silber in der Erde, dass es nicht im großen Stil abgebaut werden könnte? Absolut nicht! Silber ist ein Edelmetall, wie Gold und kommt etwa 17-mal häufiger in der Erdkruste vor, als Gold. Aber im Gegensatz zu Silber, kommt Gold schon immer hauptsächlich aus primären Goldminen.
Tatsächlich sind die Parallelen (und Unterschiede) zwischen Silber- und Goldabbau sehr lehrreich. Obwohl beide Metalle viel seltener sind, als die anderen Basismetalle, wurden beide im Laufe der Geschichte durch primären Bergbau produziert. Auch als zwischen 1980 und 1990 der Goldpreis auf historische Tiefststände gedrückt wurde, kam weltweit das meiste Gold aus primären Goldminen.
Was den Gold-Bergbau und den Silber-Bergbau unterscheidet, ist, dass der Goldpreis nie so weit nach unten gedrückt wurde, wie der Silberpreis, so dass die meisten primären Goldminen überleben konnten.
Die historischen Beweise und auch die neueren empirischen Beweise und einfache ökonomische Überlegungen zeigen kristallklar: Alle industriellen Metalle sollten größtenteils durch primären Bergbau (vorbehaltlich der oben genannten Ausnahmen) geliefert werden. Das führt zu einem wichtigen Prinzip: Der faire Marktpreis eines Metalles muss so hoch sein, dass die Versorgung durch primären Bergbau wirtschaftlich möglich ist.
Es gibt hier kein ökonomisches Argument, dass dagegen steht: Der einzige Grund, warum Gold primär abgebaut und in Unzen verkauft wird und der einzige Grund, warum Kupfer primär abgebaut und nach Gewicht verkauft wird – ist der Preis. Das wiederum führt zum Umkehrschluss: der einzige Grund, warum Silber mehrheitlich nicht in Primärminen abgebaut wird – ist der zu geringe Preis.
Geologen suchen weltweit nach Gold, und in der Regel finden sie es in Konzentrationen von ein bis fünf Gramm pro Tonne Erz. Sie finden auch immer wieder Silber (in großen Ablagerungen) in Konzentrationen zwischen 100 und 200 Gramm pro Tonne – manchmal auch mehr. Das zeigt, dass der Großteil der weltweiten Silberproduktion aus primären Minen käme – statt als Nebenprodukt anderer Bergbau-Unternehmen – wenn Silber einen fairen Marktpreis hätte.
Dies ist ein schlüssiger Beweis der Manipulation des Silberpreises im Silbermarkt. Die Tatsache, dass die lächerlich kurzsichtige CFTC in fünf Jahren “keine Beweise” einer Silber-Manipulation fand – obwohl sie angeblich alle ihre Kräfte darauf angesetzt zu hat – reduziert lediglich die Legitimität dieser Institution in meinen Augen auf nahezu Null.
Trotz des Anstiegs des Silberpreises von unter 4$/Unze (das 600-Jahres-Tief) auf über 30$/Unze, hat eine wachsende Anzahl der primären Silberminen, Mühe, mit Gewinn zu produzieren. Doch trotz dieser ökonomischen Realität von Angebot und Nachfrage ist alles, was wir aus den Mainstream-Medien hören – die stereotype und idiotische Rhetorik, dass Silber in einer Blase sei…
Die absurden und unglaublichen Fakten des modernen Silberbergbaus finden ihre Entsprechung in parallelen Ungleichgewichten und Absurditäten im Silbermarkt – und letztendlich im Silberpreis. Teil II dieser Serie wird vom Investment-Paradoxon handeln, das sich aus der fortwährenden Unterdrückung des Silberpreises entwickelt hat, während Teil III sich auf das Markt-Paradoxon konzentrieren wird.
Jeff Nielson – Silbermanipulation erklärt
http://www.youtube.com/watch?v=niwamLjTETY
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BrotherJohnF – Massive Silbermanipulation
http://www.youtube.com/watch?v=OJ4Q27KxrDM
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