Die Welt des Investierens wird von einer grundsätzlichen Regel dominiert: “kaufe tief, verkaufe hoch” – oder sollte es zumindest sein. Die Mainstream-Medien haben dieses Prinzip begraben und durch das Prinzip des Momentum-Handels ersetzt, um den Kleinanlegern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Das wird nirgends deutlicher als wenn man einen Blick auf den Silbermarkt wirft und sich die irren Marktaktionen anschaut…
Jeff Nielson, BullionBullsCanada, 18.11.2012
Um die goldene Regel “billig zu kaufen und teuer zu verkaufen” einhalten zu können, muss man erst einmal wissen, wann eine Ware billig ist. Wenn man aber erst einmal niedrig gekauft hat, ist es sehr einfach, teurer zu verkaufen – das ist dann nur noch eine Frage der Geduld…
Dies setzt natürlich voraus, dass wir als Investor unsere “due diligence” in den entsprechenden Unternehmen oder Marktsektoren gemacht und eine vielversprechende Gelegenheit identifiziert haben.
Wir hätten nicht nach der goldenen Regel gekauft, wenn wir Aktien von Kodak gekauft hätten, als die Welt im Prozess der Umstellung von analoger auf digitale Fotografie war. Wir hätten dann tief gekauft und noch tiefer wieder verkauft – oder in absoluten Begriffen – wir hätten hoch gekauft und tief verkauft.
Im Teil 1 dieser Serie haben wir festgestellt, dass Silber eine starke und wachsende Nachfrage hat, und es wurde eindeutig nachgewiesen, dass Silber deutlich unter dem fairen Marktwert bepreist wird. Allein auf dieser Grundlage wäre der Silber-Sektor eine lohnende Investition, aber wir haben damit unsere Markterforschung noch nicht abgeschlossen.
Dafür fehlt noch die Analyse von Angebot und Nachfrage dieses Marktes. Um ein klareres und vollständigeres Bild der Grundlagen zu erhalten, müssen wir uns auf das Angebot konzentrieren. Im Teil 1 dieser Serie haben wir gelernt, dass Silber das einzige Industriemetall ist, das in der Mehrheit nicht über primäre Minen erzeugt wird, sondern hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Förderung anderer Metalle anfällt.
Im Teil 1 wurde auch ein schlüssiges Argument gezeigt, dass Silber in zu geringem Umfang produziert wird. Ein eindeutiger empirischer Beweis, dass viel zu wenig Silber produziert wird, ist die Tatsache, dass die oberirdischen Silbervorräte nahezu aufgebraucht sind. Darauf habe ich bereits in früheren Kommentaren hingewiesen. Alleine im Zeitraum zwischen 1990 – 2005 sanken die oberirdischen Silbervorräte um 90%. Seit 2005 werden die Statistiken über die oberirdischen Bestände permanent und unverschämt gefälscht, um den immer weiter fortschreitenden Verbrauch der Vorräte zu vertuschen.
Wer weiß, wie Märkte funktionieren, dem ist dies ein weiterer Beweis für die langfristige und schwere Preisunterdrückung von Silber, da der Preis der einzige Mechanismus ist, der ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederherstellen kann.
Neben der Leerung der Vorräte haben wir aber noch einen zweite Möglichkeit, zu zeigen, dass Silber in viel zu geringer Menge produziert wird. Im Teil 1 dieser Serie wurde die Tatsache erwähnt, dass Silber 17-mal häufiger, als Gold in der Erdkruste vorkommt. Daraus ergibt sich, dass die Metalle in ähnlichen Verhältnissen abgebaut werden sollten.
Wenn wir allerdings die Zahlen aus dem Silver Institute und World Gold Council der letzten 10 Jahre vergleichen, dann kommen wir auf ein Verhältnis von 7:1. Dies würde bedeuten, dass Silber derzeit mit weniger als der Hälfte der möglichen Rate abgebaut wird. Dann sollte auch der Silberpreis im gleichen Verhältnis zum Goldpreis stehen – bei einem Goldpreis von 1700 Dollar müsste Silber etwa 240 Dollar kosten.
Aber dies setzt voraus, dass Gold selbst aktuell fair bewertet wird. In der Tat haben wir aber reichlich Beweise dafür, dass Gold auch ständig unterbewertet (und damit unter-produziert) wird – was aus den Daten von Angebot und Nachfrage hervorgeht.
Trotz eines schon seit zehn Jahren laufenden Bullenmarktes für Gold und Silber (als Ergebnis der extremen Preis-Unterdrückung der 1980er und 1990er Jahre) stieg die Gold- und Silberminen-Produktion lediglich mit einer anämischen Rate von etwa 2% pro Jahr. Dies ist ein weiterer schlüssiger Beweise für eine Preis-Manipulation.
Unternehmen existieren, um Geld zu verdienen. Dieser zehnjährige Bullenmarkt für Gold und Silber (und kein Ende in Sicht) hätte bei einem sich frei bewegenden Gold- und Silberpreis ausgereicht, um eine massive Erhöhung der Förderungsrate zu bewirken, da die Unternehmen die höheren Preise genutzt hätten, um ihr Angebot auszudehnen und damit ihren Verdienst zu erhöhen.
Ein höherer Preis wirkt sich allerdings nicht sofort auf das Angebot aus, weil der Bergbau, seinem Wesen nach, längere Umstellzeiten benötigt, um sich auf geänderte Marktbedingungen einzustellen. Es dauert in der Regel mindestens fünf, eher zehn Jahre, um neue Lagerstätten zu finden und zu entwickeln. Im Teil 1 zeigten wir, dass viele Silberminen in den 1980er und 1990er Jahren aufgrund des geringen Silberpreises bankrott gingen. Wiedereröffnungen geschlossener Minen sind zwar ebenfalls oft aufwendig, dauern aber nicht so lange…
Das heißt, wir hatten mehr als genug Zeit, um die Gold- und Silberminen voll auf die (vermeintlichen) steigenden Marktbedingungen anzupassen. Aber die Expansion der Minenversorgung wird immer noch stark durch die Metallpreise eingeschränkt. In Bezug auf die Psychologie des Marktes sind alle Bullen-Märkte von überschäumenden Aktionen und übermäßigen Kursgewinnen gekennzeichnet. Wenn man das berücksichtigt, dann ist es aus Sicht von Uninformierten eine offensichtlich unlogische Schlussfolgerung, in einem Bullenmarkt von unterdrückten Preisen zu sprechen. Aber die Faktenlage zeigt kristallklar, dass die Preise von Gold und Silber unterdrückt sind!
Nachdem wir nun wissen, dass Gold unterproduziert wird und Silber gegenüber Gold im Faktor zwei unterproduziert wird, benötigen wir für das ganze Bild noch die Investoren. Silber war (und ist) anhaltend im Preis gedrückt, was zu schwerer Unterproduktion führte – und das trotz starker und wachsender Nachfrage.
Bei diesem geringen Preis und dem – aus Investorensicht – optimalen Angebots/Nachfrageverhältnis, stürmen doch bestimmt die Investoren massenhaft in den Silbermarkt – oder? Falsch! Typischerweise waren Investoren im Laufe der Geschichte durchschnittlich mit 5% bis 10% ihres Vermögens in Edelmetallen investiert – erst Recht in Zeiten extremer Unsicherheiten und Krisen.
Doch – obwohl wir dabei zusehen, wie die westlichen Volkswirtschaften zerfallen, Europa zerstört sich buchstäblich selbst – sind Investoren aktuell nur mit durchschnittlich 1% ihres Vermögens in Gold und Silber investiert. In Krisenzeiten würden wir erwarten, dass Silber (und Gold) in Investorenportfolios überrepräsentiert ist. Und tatsächlich war es noch nie der Fall, dass Investoren zu einem so geringem Prozentsatz in Edelmetallen sind!
Wir kommen nun zu dem Punkt, wo wir klar sehen, dass Silber zu diesem Preis eine einzigartige Gelegenheit in der Geschichte der Investition ist. Jeder Bullenmarkt sollte in ähnlicher Weise voranschreiten. Schnelle Kursgewinne bewirken eine starke, wenn nicht sogar exponentielle, Zunahme des Angebots.
Die Kombination von steigenden Preisen und steigender Versorgung führt unvermeidlich zu einem Aufbau von Vorräten. Dies liegt daran, dass höhere Preise letztendlich die Nachfrage verengen, während sie die Versorgung immer weiter stimulieren. Dies bedeutet, dass wir als Investoren einen zu Ende gehenden Bullenmarkt daran erkennen können, wenn die Vorräte deutlich über den historischen Durchschnitt anschwellen.
Wie lange ein Bullenmarkt dauert, wird bestimmt von der Kombination der Angebots-Elastizität und Nachfrageelastizität der entsprechenden Ware. Mit anderen Worten – wie lange ein Bullenmarkt dauert, hängt davon ab, wie schnell das Angebot und die Nachfrage auf Preisänderungen reagieren.
Da Silber eine sehr unelastische Nachfrage und eine sehr unelastisches Angebot aufweist, stellt es eine geradezu einzigartige Investitionsmöglichkeit dar, die man vielleicht so noch nie gesehen hat! Und weil Silber hauptsächlich als Beiprodukt gefördert wird, ist es völlig unmöglich, dass die Bergbauunternehmen ihre Silberlieferungen schnell an eine stark steigende Nachfrage anpassen können.
Da Silber in industriellen Anwendungen oft nur in kleinen bis winzigen Mengen konsumiert wird, besitzt es auch noch eine inelastische Nachfrage. Das bedeutet, dass selbst ein starker Anstieg des Silberpreises nicht zu Nachfragerückgängen der Industrie führen wird, weil die Preise der Endprodukte nur wenig ansteigen werden.
Silber war in den Jahrtausenden seiner Geschichte, noch niemals so stark unterbepreist, wie in den 1990er Jahren. Und seit vor 600 Jahren die großen Silberbestände in Amerika entdeckt wurden, war Silber noch nie so unterproduziert. Doch trotz dieser buchstäblich einzigartigen Parameter, war der Anteil des Silbers in Investoren-Portfolios – in der gesamten Menschheits-Geschichte – noch nie so gering.
Hier von einem Investitions-Paradoxon zu sprechen ist der Inbegriff von Understatement. Im letzten Artikel dieser Reihe wird der Leser erkennen, dass das Markt-Paradoxon direkt verantwortlich für dieses unglaubliche Investitment-Paradoxon ist.
Woran liegt es, dass die Investoren nicht sehen, was hier vor ihrer Nase liegt? an der Verdummung durch die Systemmedien und daran, dass die Lüge so groß ist und die Manipulation so gut funktioniert, dass man kaum glauben kann, dass es sich um Manipulation handelt. Die Lüge wird der Wahrheit umso mehr vorgezogen, je größer sie ist. Das liegt an der Struktur des Verstandes und an unserer Gutgläubigkeit den Obrigkeiten gegenüber: Die können uns doch nicht so sehr belügen… Doch, das können die, wie man ganz klar sieht!!
Jeff Nielson – Silbermanipulation erklärt
http://www.youtube.com/watch?v=niwamLjTETY
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BrotherJohnF – Massive Silbermanipulation
http://www.youtube.com/watch?v=OJ4Q27KxrDM
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