Intention
Es tauchen immer wieder
Meldungen auf, die Edelmetalle, speziell Gold und Silber, als untaugliches Investment oder als überteuert darstellen. Jeder vertritt seine Sicht der Dinge und natürlich auch seine Interessen. Aber wenn man es neutral betrachtet, stellt sich die Frage, ob es im aktuellen Umfeld mit Staaten, die in Billionenhöhe verschuldet sind und dabei sind, das Vertrauen in ihre Währungen zu
zerstören, tatsächlich eine Alternative zu Edelmetallen gibt. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.
Aktien – Firmenanteile
Aktien sind Firmenanteile und werden zu variablen Preisen an den Börsen gehandelt. Die
eigentliche Rendite einer Aktie ist in der
Dividende zu sehen. Die Höhe der Dividende legt das Unternehmen fest – sie richtet sich nach dem Gewinn des Unternehmens und wird pro Aktie ausgezahlt. Die
Dividenrendite richtet sich nach dem Preis, der für die Aktie bezahlt werden musste.
Ein Beispiel: Kauft man eine Aktie zu einem Kurs von 400 Euro und gibt es darauf 2 Euro Dividende, dann entspricht das einer Dividentenrendite von 0,5 Prozent. Viele kurzfristig operierende Anleger spekulieren aber hauptsächlich auf höhere Kurse, um ihre Aktien dann mit Gewinn verkaufen zu können. Der Gewinn des Anlegers liegt hier in der Spanne zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufspreis der Aktie – abzüglich Spesen und Steuern. In Dividenden-Zahlungen sieht ein kurzfristiger Investor eher ein zusätzliches Bonbon – er will hauptsächlich höhere Kurse, um seinen Deal in möglichst kurzer Zeit mit maximalem Gewinn abzuschließen.
Langfristige Anleger tendieren dagegen dazu, Aktien zu niedrigen Preisen zu kaufen und dadurch langfristig eine höhere
Dividendenrendite zu erwirtschaften. Niedrige Aktienpreise sind aber selten, kommen meist nur nach ausgedehnten Korrekturphasen oder nach einem Crash vor. Zur Zeit sind die Aktienmärkte überteuert – sie wurden durch Billionen von frisch gedruckten Dollars aufgeblasen. Wenn die Währungen kollabieren – was eine mathematische Gewissheit ist, nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest – dann ist die berechtigte Frage, was mit den Aktienmärkten passiert.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder werden sie in der allgemeinen Panik des Währungscrashs mit hinunter gezogen – oder die gigantischen Geldmassen fliehen in Panik aus den Bondmärkten und wollen in die Aktienmärkte. Bei letzterem Szenario stellt sich aber die Frage, wer seine wertvollen Aktien gegen wertlose Papier-Währung verkaufen soll. Wenn die Bondmärkte kollabieren und dieses Kapital in die Aktienmärkte will, aber keine Verkäufer findet, dann muss der Preis der Aktien in den Himmel schießen, weil die verzweifelten Währungsbesitzer bereit sein werden Aktien zu nahezu jedem Preis zu kaufen. Was tatsächlich passiert kann zur Zeit nicht gesagt werden.
Man muss auch noch sehen, dass Aktien elektronisch in einem Bank-Depot aufbewahrt werden. Was passiert mit dem Depot, wenn die Währungen sich in Rauch auflösen und die Banken ebenfalls kollabieren? Weiterhin sind Aktien zwar Firmenanteile – also Anteile an einer tatsächlich vorhandenen Firma – aber sie bestehen aus Papier – sie sind ein Versprechen auf die Zahlung einer Dividende und darauf, dass sie an Börsen handelbar sind. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Aktien und Edelmetalle möglicherweise mehrmals vom Broker verkauft werden. Solange niemand auf physischer Auslieferung besteht, fällt das nicht auf. Wer will aber dann nach einem Crash sagen, wem die Aktie oder das Edelmetall tatsächlich gehört? Das ist dann, wie in dem Spiel “Reise nach Jerusalem” wo am Schluss derjenige in die Röhre schaut, der keinen Stuhl bekommt.
Bonds – Anleihen
Eine
Anleihe ist ein
Versprechen eines Staates oder Unternehmens, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine definierte Summe Geldes, mit einem bestimmten Zinssatz verzinst zurückzuzahlen. Die Anleihe hat eine Laufzeit, von zum Beispiel 10 Jahren und ist an der Börse handelbar. Der Zinssatz den der Anleihen-Emittent (derjenige, der das Geld haben will) bezahlen muss, richtet sich nach dem Vertrauen der Anleger in dessen Zahlungsfähigkeit. Ist das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit eines Landes groß, dann muss es sehr niedrige Zinsen bezahlen und umgekehrt.
Die Anleihe ist also ein Versprechen auf Rückzahlung des Anleihen-Betrages plus Zinsen. Kann der Staat oder das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, dann hat der Anleger das Nachsehen. Anleihen können also eine sehr unsichere Sache sein – vor allem, wenn, wie jetzt, nahezu alle Staaten total überschuldet sind und das Vertrauen in die Währungen weltweit schwindet. Spricht sich auf den Märkten herum, dass ein Staat möglicherweise in naher Zukunft zahlungsunfähig wird, dann steigen die Anleihenzinsen für neue Staatsanleihen dieses Landes stark an. Das kann soweit gehen, dass dieser Staat gar keine Anleihen mehr am Markt aufnehmen kann. Dann ist dieses Land faktisch zahlungsunfähig – das ist mit Griechenland passiert. Griechenland konnte nur dadurch gerettet werden, dass Deutschland und noch ein paar andere EU-Länder für die griechischen Schulden garantiert haben. Aber da diese Staaten ebenfalls total überschuldet sind und in Kürze möglicherweise selbst in massive Schwierigkeiten kommen werden, wird wohl alles am bisher noch stärksten Land hängenbleiben: an Deutschland.
Noch einmal: Anleihen sind Papiere, auf denen ein Versprechen abgedruckt ist, eine bestimmte Summe Geldes plus Zinsen zu einem bestimmten Termin zurückzuzahlen. Mehr sind Anleihen nicht.
Edelmetalle
Edelmetalle – Gold, Silber, Platin und Palladium, sind Metalle, wie der Name ja schon sagt. Sie sind sehr selten, kommen nur in bestimmten Gebieten der Erde vor und sind im Gestein fein verteilt oder in Erzadern konzentriert. Manche Metalle, wie Gold und Silber, konnten früher auch an der Erdoberfläche als
Nuggets gefunden werden. Diese Vorkommen sind aber zum größten Teil erschöpft. Gold wird heute noch mittels Sieben aus Fluss-Sand gewaschen, was eine mühsame Angelegenheit ist. Die weitaus größten Mengen an Edelmetallen werden jedoch durch Bergbauunternehmen gefördert. Die geförderten Erze, mit unterschiedlicher Metallhaltigkeit pro Tonne gefördertem Gestein, werden mittels physikalischer und chemischer Prozesse zum reinen Metall umgewandelt.
Bergbau ist sehr kostenintensiv. Zuerst muss ein geeigneter Standort gefunden werden, der eine förderwürdige Konzentration der Metalle verspricht. Das Suchen und Untersuchen von geeigneten Lagerstätten nennt man Exploration. Wurde ein geeigneter Lagerort gefunden, dann muss mittels Bohrungen das Ausmaß des Vorkommens ermittelt werden. Diese Prozesse können sich über mehrere Jahre hinziehen, ohne, dass nur ein Cent verdient wurde. Wenn dann endlich feststeht, wie groß die Lagerstätte ist und welchen Gewinn sie verspricht, muss eine Bank gefunden werden, die das Vorhaben finanziert. Auch das dauert seine Zeit. Hat sich ein Financier gefunden, wird die Mine mit den benötigten Fördereinrichtungen erstellt, was wiederum sehr viel Geld verschlingt. Jetzt kann gefördert werden – je nach Situation kann die Förderung einer Unze Gold bis zu 900 Dollar kosten.
Aus genau diesem Grund waren Gold und Silber über tausende von Jahren das bevorzugte (Waren-) Geld. Unsere Vorfahren haben schon gewusst, was wertvoll ist und was nicht. Das ging solange, bis findige Bankster – damals hießen sie noch
Goldschmiede – darauf verfallen sind, Lagerscheine auf Gold und Silber auszugeben – die
Banknoten. Da Papier viel leichter ist, als Metall und die Bürger den smarten Goldschmieden vertrauten, gewöhnten sich die Leute daran. Seitdem haben wir Papiergeld. Zuerst war es noch zu 100 Prozent Gold-gedeckt, später dann nur noch zum Teil und ab 1971 gar nicht mehr.
Jedoch Vorsicht – nur physisches Gold, das man tatsächlich besitzt und über das man jederzeit verfügen kann, ist wirkliches Gold. Es gibt sogenannte Edelmetall-Fonds, das sind Anteilsscheine an Firmen, die Edelmetalle kaufen und lagern. Diese Anteilsscheine sind an der Börse handelbar und beinhalten das Recht, also das Versprechen, ab einer bestimmten Anlagesumme, die Auslieferung des Edelmetalles fordern zu können. Zum Einen ist diese Anlagesumme meist sehr groß, oft mehr als eine Million Euro – zum Anderen ist nicht garantiert, dass sie tatsächlich physisches Edelmetall bekommen, denn die Verwaltung dieser Edelmetallbestände obliegt oft Bullion-Banken. Von diesen Banken wird berichtet, dass sie Gold mehrfach verkaufen sollen.
Der Unterschied
Die Förderung und Herstellung von Edelmetallen kostet sehr viel Geld, das und ihre Seltenheit macht sie wert-voll. Das ist also der Unterschied zu Anleihen – die nur ein Zahlungsversprechen in der Zukunft darstellen. Auch zu Aktien ergibt sich ein gravierender Unterschied: Aktien sind ein Versprechen auf Teilhabe am Gewinn einer Firma. Weiterhin besteht die Möglichkeit die Papiere an der Börse zu handeln und einen Kursgewinn zu erzielen. Geht die Firma aber bankrott, zum Beispiel im Zuge von Unruhen während und nach Währungsreformen – dann wird die Aktie zu Papier. Gleichfalls unklar ist, was mit Aktien-Depots bei bankrott gegangenen Banken passiert. Kann man wirklich sicher sein, wieder an seine Aktien-Werte zu gelangen?
Natürlich unterliegen auch Edelmetalle Preisschwankungen, die mitunter auch sehr groß ausfallen können. Aber sie werden nie ihren ganzen Wert verlieren – denn der liegt in den Förder- und Herstellkosten des Metalls. Und wenn jemand nicht verkaufen muss, dann kann er mit dem Verkauf warten, bis der Preis seinen Vorstellungen entspricht. Jedoch darf man eines nicht vergessen – wir sprechen hier vom Zerbrechen von Währungen und infolge dessen sogar von Staaten! Dass Papier in einem solchen Szenario seinen (imaginären) Wert verliert, das kann man sich sehr gut vorstellen. Dass aber seltene und teure Edelmetalle, die jahrtausendelang als wert-haltiges Geld gedient haben – ihren Wert verlieren sollen, das erschließt sich mir nicht. Der Mensch benötigt Essen, Trinken, Wohnung, Heizung, Kleidung und noch anderes. Das muss bezahlt werden – in einer wert-vollen Ware – denn Papier-Währungen wird in solchem Umfeld keiner mehr nehmen, der noch ganz richtig im Kopf ist. Also bleiben nur noch werthaltige und begehrte Waren.
In diesem Zusammenhang wird oft davon gesprochen, dass man Gold nicht essen kann. Papier kann man aber auch nicht essen. Man benötigt aber einen stabilen Wertspeicher und Tauschwaren und da bieten sich Edelmetalle an, wenn man nicht hunderte Tonnen Getreide und Esswaren oder andere Waren bunkern will.
Fazit
In dem aktuellen
Umfeld gibt es keine andere
sichere Möglichkeit, als sein Vermögen in Edelmetalle umzuschichten. Mutige können gerne mit kleinen Beträgen an der Börse zocken und auf fallende oder steigende Währungen oder Aktienindizes setzen. Das sollten aber wirklich nur kleine Beträge sein, die man nicht zum Leben braucht. Der Löwenanteil – viele sagen 90-95 Prozent – sollte absolut sicher in Edelmetallen angelegt sein.
Noch einmal für Ängstliche: Ja, Edelmetalle unterliegen Preisschwankungen – aber definitiv keinem Totalverlust, wie
Papiere. Jeder kann die Sache ganz einfach selbst durchdenken, wenn er sich vor Augen führt, was wirklich
wertvoll ist und womit man auch in der größten Krise bezahlen kann: mit
wert-haltigen Gütern – oder mit
wert-losem Papier. Wenn
ich etwas zu verkaufen hätte, würde ich das niemals gegen (Toiletten-) Papier eintauschen, nur gegen eine gleich wertvolle Ware. Ich denke, jetzt sollte klar sein, was gemeint ist.
Das Beste, was man tun kann, ist, sich umfassend und intensiv mit dem Geldsystem und allen seinen Auswirkungen auseinanderzusetzen. Hier ist das Geldsystem, sehr gut und für jeden verständlich, erklärt.
Ein wahres Wort von einem 85 jährigen Silberfuchs:
Never sell your Silver unless it is catching up with,
or more expensive than Gold.
Links:
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