Griechenlands drohender Staatsbankrott und die Euro-Krise bringen vollends an den Tag, was sich schon länger abzeichnet: Die Europäische Union ist zu einer Transfer-Gemeinschaft geworden, für die eigenverantwortliche Vorsorge ein Fremdwort ist. Für Europa können die Folgen längerfristig ruinös sein.«Vier Europäer, ein Grieche, ein Portugiese, ein Spanier und ein Italiener, besuchen ein Bordell. Welcher bezahlt?» – «?» – «Der Deutsche.» – Der politisch durchaus unkorrekte Volksmund scheint den Kern des Problems besser zu treffen als manch intellektuelles Wortgemenge mit viel Halbwahrheiten und Halbmoral: Die Europäische Union ist zu einer Transfergemeinschaft verkommen. An die Stelle eigen-verantwortlichen Eingehens von Zahlungs- und anderen Verpflichtungen ist die Erwartung getreten, ein übergeordnetes Kollektiv werde die Betreffnisse schon irgendwie regeln. Das gilt, wie es die Euro-Krise und die eher hilflosen Versuche, die Finanzmärkte zu besänftigen, gegenwärtig zeigen, für die Staaten untereinander – es gilt aber auch für das europäische Individuum, das unumstösslich an seine Anspruchsberechtigung gegenüber dem Kollektiv glaubt. [Quelle]
Dieser Glaube, dass es “die da oben” schon richten werden, muss dazu führen, dass eine Mehrzahl der Europäer in kommenden Krisen sehr viel Leid wird ertragen müssen, denn diese Geisteshaltung ist absolut selbstmörderisch. Sie führt dazu, dass ein eigenständiges und eigenverantwortliches Leben faktisch unmöglich wird.
Das ist ungefähr so, wie wenn ein Mensch sich in unwegsamem Gelände verläuft und statt sich darauf einzustellen, dass er erst einmal alleine für sein Überleben verantwortlich ist und die nötigen Schritte einleitet, glaubt er fest daran, dass er bald gerettet wird und tut gar nichts. Würde er realisieren, dass er für sich alleine verantwortlich ist, müsste er sich umgehend eine provisorische Unterkunft bauen, Feuer machen, Wasser und Nahrung suchen.
Das Kollektiv als verantwortliche Instanz anzusehen, ist gleichbedeutend mit größtmöglicher Dekadenz. Es fehlt nur noch, dass die Menschen vom Staat wie Babys gefüttert und gewickelt werden. Das wäre dann der Zustand, wie im Film Matrix, wo die Menschen in künstlichem Schlaf gehalten werden und ihre Körperenergien als Energiequelle einer Maschinengesellschaft dient. Das wäre Sklaventum in Vollendung.
Hier wird öfter der Begriff Staatskrake verwendet. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher, wer der eigentliche Verursacher ist: der Staat und seine Einrichtungen oder die Menschen, die es als bequem empfinden, dass sich staatliche Einrichtungen um immer mehr Aufgaben kümmern.
Mir ist bewusst, dass die Bevölkerung mittels dauernder Medienberieselung und bewusster Manipulation des Schulsystems künstlich verdummt wird. Die Menschen werden in einer Scheinwelt gehalten und es wird mit allen Mitteln verhindert, dass sie das erkennen und daraus erwachen. Meine Beobachtung ist aber, dass Menschen, die man auf diese Situation anspricht, sich mit Händen und Füßen gegen diese Erkenntnis wehren. Sie wollen nicht sehen, dass sie faktisch Sklaven des Systems sind. Es ist viel angenehmer und bequemer zu glauben, frei zu sein – als die Sklaverei zu sehen und sich daraus zu befreien.
Es die ureigenste Verantwortung und Aufgabe jedes Einzelnen, der dazu in der Lage ist, sich um seine Belange selbst zu kümmern und sein Leben eigenverantwortlich zu führen. Wer das nicht tut ist dekadent. Die Natur verfährt mit dekadenten Bewohnern dieses Planeten äußerst ungnädig. Wer weiß, dass 99,5% aller jemals auf diesem Planeten existierenden Tierarten spurlos verschwunden sind, kann nicht davon ausgehen, dass ausgerechnet der Mensch von diesem Schicksal verschont bleibt.
Erst, wenn das Kollektiv aus einer Gruppe selbstverantwortlicher Menschen besteht, wird es dauerhaft funktionieren. Alles andere ist Perversion und Ausnützung der Lebenskraft anderer.