In Teil I dieser Serie habe ich gezeigt, dass der Silberpreis spiralförmig nach oben explodieren – und Höhen erreichen wird, die sogar für die meisten Silber Bullen unvorstellbar sind. Ein dreistelliger Silberpreis ist garantiert, während ein vierstelliger Preis nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Diese Preisspirale wird verursacht werden durch eine dynamische Kombination von weiter fallendem Angebot und stetig steigender Nachfrage.
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Die Silberpreis-Spirale — Teil I | Teil II | Teil III
Jeff Nielson – Bullion Bulls Canada
Im zweiten Teil dieser dreiteiligen Reihe, werde ich den Fokus auf die Angebotsseite legen, und darauf hinweisen, wie die jüngsten Trends meine frühere Analyse in diesem Bereich bestärken. Um dies zu tun, werde ich auf die Aussagen einiger anderer Autoren eingehen.
Zuerst möchte ich auf eine (falsche) Analyse über Bullion-ETF’s (in diesem Fall, SLV) von Adam Hamilton eingehen. Regelmäßige Leser werden sich erinnern, dass ich schon früher die Aussagen Hamiltons über die sogenannten Bullion-ETF’s widerlegt hatte ( “Selbst Edelmetallexperten täuschen sich bei Bullion-ETF’s” ). Hamilton bezeichnet ETF’s als legitime Investitionsvehikel. Hier ist seine Analyse der seltsamen Ereignisse im Silbermarkt im Laufe des Monats März 2010.
Konkret stellte Hamilton fest, dass die Bestände des SLV-ETF’s Anfang März 2010 plötzlich stark fielen. Er beobachtete, dass im Gegensatz dazu der Silberpreis anstieg, anstatt zu sinken als die SLV-Bestände liquidiert wurden. Da Hamilton annahm, dass der SLV-ETF ein legitimes und ordentliches Investitionsvehikel ist, war er natürlich erstaunt über diese Diskrepanz, denn nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, hätte der Silberpreis fallen müssen, wenn sich die Angebotsseite erhöht und die Nachfrage gleich bleibt.
Mich hingegen hat der Rückgang nicht überrascht, denn ich hatte vorhergesagt, dass das der Silberpreis sinkt, wenn SLV-Bestände liquidiert würden. Für diejenigen, die nicht wissen, um was es geht, will ich die Fakten hier kurz beleuchten:
Von 1990 bis 2005 sanken die offiziellen Silbervorräte in nur 15 Jahren um fast 90%. Dann, plötzlich und unerwartet, vollzogen die Vorräte eine Kehrtwende und verdreifachten sich bis zum Jahr 2008 (siehe Grafik). Allerdings wird in der Grafik auch angegeben, dass das in Privatbesitz befindliche ETF-Silber Bestandteil der offiziellen, zum Verkauf stehenden CPM-Lagerbestände sind. Die ETF-Bestände wurden den CPM-Beständen hinzugefügt, um die offiziellen Vorräte größer erscheinen zu lassen, damit der Nachfrageüberhang nicht sichtbar wird.
Wie ich mehrfach betont habe, ist dies ein eklatanter (und völlig absurder) Betrug, der hier im Silber-Markt verübt wird. In der Tat, jedes Mal wenn jemand einen Anteil am SLV kauft, repräsentiert dies eine Unze Silber, die angeblich vom Markt genommen wird und ab diesem Zeitpunkt in Privatbesitz ist. Der Betrug wird deutlich, wenn man weiß, dass der SLV-ETF nach seinen Statuten ausschließlich reales Silber hält und dieses (ab einer bestimmten Menge) auf Verlangen auch ausgeliefert wird.
Angenommen wir würden eine Unze Silber kaufen und uns diese liefern lassen, jedoch nicht von einem Münzhändler, sondern direkt von den offiziellen Vorräten der COMEX, dann ist doch völlig klar, dass dieser Vorrat anschließend um eine Unze Silber gesunken sein muss, ansonsten muss man annehmen, dass die Vorratszahlen gefälscht sind. Diese Vorratszahlen werden offiziell benutzt, um die Fundamentaldaten, wie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, im Silbermarkt zu berechnen.
Da wir jetzt wissen, wie sich die Dinge verhalten, ist es vollkommen logisch, dass der Silberpreis steigt, wenn ETF-Vorräte liquidiert werden – denn diese Liquidation erhöht nicht das offizielle Angebot, sondern verringert es. Das ist bisher nur nicht aufgefallen, weil die Bullionbanken den Silbermarkt ständig manipulieren.
Bei jeder Liquidation größerer Mengen von SLV-Anteilen, wurde der Preisanstieg dadurch verhindert, dass genau dann eine der Bullion-Banken durch einen massiven Verkauf von Papiersilber den Markt nach unten drückte. Statt dass also die Liquidation der SLV-Anteile den Silberpreis drückten, wie es eigentlich hätte sein sollen, hoben sie den gedrückten Preis wieder etwas an. Somit erschien es den Marktteilnehmern, als ob der Markt gefallen wäre, weil SLV-Silber am Markt verkauft wurde.
Das macht das Ereignis im März so bedeutend. Zum ersten Mal wurden die Edelmetall-ETF’s zur effizienten Waffe in diesem Bullenmarkt-Markt für Edelmetalle. Wir konnten beobachten, wie der Silberpreis stetig stieg, während der Liquidation einer großen Anzahl von SLV-Anteilen. Vor einigen Monaten konnten wir sogar beobachten, wie Silber stieg, während Gold fiel – was sehr ungewöhnlich ist. In nur sieben Wochen wurden 6% der SLV-Anteile liquidiert, was dazu führte, dass Silber Gold outperformte. In der Welt von Adam Hamilton muss der Verkauf aller SLV-Anteile zum massiven Einbruch des Silberpreises führen. In der Realität würden dadurch sämtliche Vorräte annähernd aufgebraucht werden – was zu einer Preisexplosion führt, wenn die Marktteilnehmer das erfahren.
Diese Entwicklung wird noch interessanter, wenn wir uns anschauen, was im März im physischen Silber-Markt tatsächlich passiert ist: Wie von Jeff Clark im Casey’s Gold and Resource Report berichtet wurde, hat die US-Mint einen Allzeitrekord für Silbereinkäufe für den März und das gesamte erste Quartal gemeldet. Wenn wir diese beiden Ereignisse miteinander verbinden, dann führen sie zu der offensichtlichen Schlussfolgerung, dass die Anleger massenhaft SLV-Anteile verkauft und dafür physisches Silber gekauft haben.
{adinserter im_text}Denken Sie daran, es gibt zwei völlig unabhängige Gründe, dass alle SLV-Anteile lediglich Papiersilber sind:
Erstens, wie oben berichtet, ist alles Silber im SLV-ETF Teil der offiziellen Vorräte – d.h. es ist zu verkaufen. Daher hat niemand einen Anspruch auf Auslieferung – da die SLV-Bestände ganz klar nicht dem SLV gehören, sondern zum offiziellen Silbervorrat.
Der zweite Grund zu glauben, dass SLV nichts als Papier ist, ergibt sich durch die Aussage von Jeffrey Christian von der CPM Group, dass die Bullion-Banken im Silbermarkt mit ungefähr 100:1 gehebelt sind. Die Bullion-Banken haben natürlich versucht, diese Aussage herunterzuspielen – mit der Behauptung, dass sich die größte Hebelwirkung nur auf den Markt für Derivate auswirkt. Eine solche Unterscheidung ist jedoch völlig unerheblich, denn der Derivatemarkt ist es ja, mit dem der Silbermarkt manipuliert wird. Und dramatische Preissteigerungen bei Gold und Silber werden dafür sorgen, dass alle Bullion-Banken, die an diesen Manipulationen beteiligt sind, praktisch unendliche Verluste einfahren werden.
Wie wir wissen, sitzen die Bullion-Banken derzeit auf der größten, konzentrierten Short-Position in der Geschichte der Rohstoffmärkte. Um die Wirkung der Shortposition zu erhöhen und einen zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Preise auszuüben, haben die Bankster diese dramatisch mit 100:1 über Derivate gehebelt. Dadurch können die Verluste praktisch 100 x unendlich sein. Das einzige, was diese Verluste und damit den sofortigen Konkurs dieser Banken im Augenblick verhindert, sind die schwindenden echten Edelmetallvorräte die sie zur Deckung ihrer Shortpositionen oder zur Preisdrückung auf den Markt werfen können.
Sie benötigen jede Unze Edelmetall die sie short sind (plus rund hundert Mal mehr) um zu verhindern, dass sie dieser Betrug völlig ruiniert. Jeder Besitzer von ETF-Anteilen, der so naiv ist, zu glauben, dass diese Bankster ihre Verträge einhalten, anstatt ihren eigenen Hintern zu retten, sieht nicht, dass diese Bankster schon jetzt mit einer Welle von Gerichtsverfahren überzogen werden. (siehe “Morgan Stanley zahlt Schadensersatz für Edelmetalle Betrug “ ).
Wenn der Silber (und Gold) Markt explodiert, wird sich zeigen, dass SLV und GLD nur Schein-Fonds sind, die nur Papier halten aber kein echtes Metall – es sind nackte Long-Positionen. Was wir heute sehen, ist die unausweichliche Trennung von Papier- und Metallmärkten. Es wäre unangebracht, aus der Beobachtung nur eines Monats eine solcher Schlussfolgerung zu ziehen. Glücklicherweise, können wir jedoch sehen, dass sich dieser Trend Anfang Februar 2010 entwickelte und bis April fortgesetzt hat. Über diese Zeitspanne fiel der SLV stetig, während Silber um geschätzte 20% stieg.
Wenn wir noch weiter zurück schauen, sehen wir, dass SLV im Oktober 2009 einen Höhepunkt hatte und von da an abfiel, während die Anleger-Nachfrage nach physischem Silber unvermindert weiter stieg. Doch von viel größerer Bedeutung ist, was dieser SLV-ETF darstellt, wenn es um die offiziellen Lagerbestände geht.
Wie ich bereits im ersten Teil dieser Serie erwähnte, finden sich seit dem Jahr 2008 keine offiziellen Zahlen mehr zu den Silbervorräten. Seit diesem Zeitpunkt beträgt der Anteil des ETF-Silbers an den offiziellen Vorräten etwa 75%. Angesichts der oben beschriebenen Grundlagen, können wir annehmen, dass viel mehr Silber verbraucht wurde, als offiziell eingeräumt wird. Das physische Silber wurde durch ETF-Silber ersetzt, sodass dieses ETF-Silber nun mehr als 2/3 der amtlichen Vorräte stellt. Das bedeutet, dass mehr als 2/3 der offiziellen globalen Silbervorräte nichts anderes als Papier sind!
Diejenigen, die noch immer an die Illusion glauben, sie könnten ihr Silber aus dem SLV-Betrugs-Fond abziehen, sollten daran denken, dass die gleichen Bullion-Banken, die verantwortlich sind für die Edelmetallvorräte von SLV und GLD, gigantische Shortpositionen halten, die zudem noch mit 100:1 gehebelt sind. Es ist ganz einfach so, dass die Banken alles Silber für sich selbst benötigen, um zu verhindern, dass sie in Konkurs gehen.
Die Auswirkungen der notwendigen Käufe für die Eindeckung der Shortpositionen im kleinen Silbermarkt sind kaum vorstellbar – es würde eine gewaltige, dynamische Aufwärtsbewegung entstehen. Die Fundamentaldaten zur Nachfrage nach Silber sind bullisher als alles, was es bisher gab in der Geschichte der Rohstoffe. Wenn wir diese spektakuläre Nachfrage mit dem massiven Betrug im Silber-Markt kombinieren – es wird vorgetäuscht dass dreimal soviel Silber zur Verfügung steht als tatsächlich vorhanden ist – dann kann man sehen, wie und warum ein Silberpreis von 100$/Unze der Ausgangspunkt für die tatsächliche Entwicklung des Marktes sein wird, und nicht der Höhepunkt.
Jeder kann dazu beitragen, diese Betrügereien zu beenden, indem er echtes, physisches Silber kauft und sich liefern lässt. Leute, die SLV-Anteile halten, können diesen Effekt sogar verdoppeln, indem sie die ETF-Anteile verkaufen und für den Erlös echtes, physisches Silber kaufen. Crash JP Morgan buy silver!