Bei EF ist ein Artikel erschienen –
Euro und Europa: Frieden durch gemeinsame Währung – darin wird ausführlich darauf eingegangen, dass es keine empirischen Beweise dafür gibt, dass eine gemeinsame Währung Kriege verhindert und politische Stabilität sichert. Es gibt hingegen viele Hinweise darauf, dass sie Kriege und politische Konflikte nicht verhindern konnten.
Zitat:
“Zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten der Vereinigten Staaten kam es trotz des Dollars als gemeinsamer Währung und des gemeinsamen nordamerikanischen Wirtschaftsraums zum blutigen Bürgerkrieg. Nach 1871 übernahmen die Deutschen die Goldwährung der Briten, und der Goldstandard wurde quasi zu einer Weltwährung. Dies hat die Spannungen in den kommenden Jahrzehnten und den Ausbruch des Ersten Weltkrieges aber nicht verhindert.
Die integrierende Wirkung gemeinsamer Währungen wird ganz offensichtlich überschätzt: Das Pfund Sterling hat das British Empire nicht zusammengehalten. Der französische Franc konnte Algerien und Indochina und die übrigen Kolonien nicht friedlich ans Mutterland binden. Der Rubel hat das Auseinanderfallen der Sowjetunion nicht verhindert, und der jugoslawische Dinar nicht das Auseinanderbrechen des jugoslawischen Staates und den folgenden Balkankrieg. Die Tschechoslowakei hatte bis zur Aufspaltung in Tschechien und die Slowakei die gemeinsame tschechoslowakische Krone, die aber auch nicht in der Lage war, eine gemeinsame Identität zu schaffen.”
Es ist ganz einfach – etwas, was nicht zusammen gehört und zusammen passt, wird durch kein Mittel dauerhaft zu verbinden sein. Schon gar nicht ohne Spannungen. Das ist auch in der Technik so – unterschiedliche Materialien haben differierende Ausdehnungskoeffizienten. Weichen diese zu stark voneinander ab, dann wird das Werkstück sich verziehen oder die Nahtstelle reißen.
Das ist völlig unstrittig – aber bei unterschiedlichen Ländern, Völkern, Religionen, Sprachen und Kulturen soll das funktionieren? Das ist absolut lachhaft – darüber braucht nicht geforscht zu werden, weil es nicht funktionieren kann! Es gibt unzählige Beispiele – ein noch gar nicht so altes ist Jugoslawien – dass Völker, die längere Zeit mit der Knute zusammen gepresst wurden irgendwann auseinander fallen. Hinzu kommt, dass die Zeit eine große Rolle spielt – denn je länger etwas unterdrückt wird, umso gewaltsamer und explosiver ist der in die gegensätzliche Richtung wirkende Fluchtimpuls.
Ich habe das schon so oft geschrieben – aber es ist und bleibt aktuell: niemand kann wirklich wissen, was für einen anderen gut und richtig ist. Schon gar nicht, kann ein Politiker oder ein Beamtenapparat wissen, was für ein ganzes Volk richtig ist und erst recht nicht, wenn es sich um mehrere unterschiedliche Völker handelt.
Demokratie bedeutet im Ursprung nicht Volksherrschaft, sondern Selbstverwaltung eines Dorfes – also die eigenständige und selbst-verantwortliche Verwaltung kleiner Einheiten. Das wollen uns die Politiker aber nicht zugestehen, denn dann wären die gigantischen Staatsapparate sofort überflüssig. Das wäre der Supergau für unseren, aus 95% Beamten bestehenden, Bundestag. Solange die Beamten uns regieren, werden die Staatsapparate munter weiter wachsen – und wir werden das bezahlen müssen. Diese Strukturen neigen dazu, uns nicht nur zu verwalten, sondern vielmehr zu kontrollieren und zu bevormunden das bedeutet stets die Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten – und genau darum geht es hier.
Selbst bei noch so viel Brot und Spielen wird das Volk irgendwann merken, dass es gänzlich unfrei geworden ist. Wacht eine größere Menge Menschen auf – etwa 5% reichen dafür aus – dann wird eine kritische Masse erreicht, die eine Veränderung bewirken kann. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist die Zeit für die Idee gekommen, die diese Menschen umtreibt – die Idee der Freiheit. Dann geht das ganz schnell…
Kurz – man kann einige Menschen für lange Zeit belügen und unterdrücken – oder ein ganzes Volk für eine Weile – aber man kann nicht ein ganzes Volk für immer belügen und unterdrücken.