Bei der Prüfung, ob Silber eine gute Investition für die Zukunft ist, sollten Sie vielleicht einen genaueren Blick auf die oberirdischen Silbervorräte werfen….
Vernünftig geschätzt existieren derzeit rund 1 Milliarde Unzen Silber oberirdisch und in für Investments geeigneter Form.
Dies beinhaltet nicht das noch in Form von Schmuck und Silberwaren vorhandene Silber, dass aber zuerst noch recycled werden müsste, bevor es für Investmentzwecke zur Verfügung steht.
Silberderivate und die kürzlichen Verluste von JPM
Ein klassisches Beispiel für die Risiken derivativer Produkte, die nicht auf realen Waren basieren, sind zum Beispiel synthetische Kredit-und Schuldtitel, die für die jüngsten Verluste von JP Morgen in Höhe von mehr als zwei Billionen US-Dollar verantwortlich sind.
Die Silberderivate, wie Futures und Optionen, basieren auf einem real existierenden Rohstoff – Silber. Da diese Derivatemärkte jedoch hochgradig unreguliert sind, können sie leicht manipuliert werden, was ja auch seitens des Gold-Kartells geschieht.
Dass bei Futures normalerweise nur der Verkäufer das Recht besitzt, die Belieferung eines Kontraktes auszulösen, wird vom Goldkartell benutzt, um sehr viel mehr Silberfutures zu verkaufen, als sie an physischem Silber besitzen.
Dieses Ungleichgewicht zwischen physischen Beständen und Silberdrivaten, führte dazu, dass jetzt der Schwanz mit dem Hund wackelt – das Papier bestimmt den Preis des Physischen. Genau das wird dazu benutzt, um den Silberpreis künstlich niedrig zu halten.
Papierunzen gegen physisches Silber
Nachdem jetzt klar sein sollte, dass der Preis des physischen Silbers mittels der Übermacht der Derivate gedrückt wird, fragt man sich, wie denn das Verhältnis aussehen mag, zwischen physischem Silber und Silberderivaten. Nach Auskunft von Jeffrey Chrisitian, einem Mitglied der CPM-Gruppe, die die COMEX betreibt, existieren pro physischer Unze etwa 100 derivative Besitztitel.
Hier liegt ein enormes Problem vor – denn wenn nur eine Milliarde physischer Unzen für Investmentzwecke zur Verfügung stehen und 100 Milliarden Besitzrechte darauf – dann entspricht das dem Spiel “Reise nach Jerusalem” mit einhundert Spielern und einem Stuhl.
Physische Silbervorräte
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, einen Blick auf die Vorräte an physischem Silber zu werfen – und ob die Besitzer eventuell bereit sind, einen Teil ihrer Edelmetall-Vorräte zu verkaufen.
Eine große Menge Silber wird zur Zeit von kleineren Anlegern als Langfristanlage gehalten. Sie werden sicherlich nicht dazu bereit sein, ihre Vorräte zu verkaufen – zumindest nicht, solange die Kaufkraft von Silber nicht extrem nach oben gestiegen ist. Die größten Silbervorräte werden aber von den Börsen in Chicago und London und von einigen ETF’s gehalten und auch die Industrie lagert Silber.
Aber wer, von den Börsen abgesehen, würde sein Silber verkaufen, wenn die Reise nach Jerusalem endet und die übrig gebliebenen 99 Milliarden derivativer Besitztitel gegen physische Unzen getauscht werden sollen? Ich fürchte, das wird für die Derivatebesitzer sehr übel enden…
Darum – wer Silber kaufen will, der kaufe physisch! Es sei denn, er möchte bei der Reise nach Jerusalem mitspielen…die in nicht allzu langer Zeit beginnen dürfte. Die Chance, dabei stehen zu bleiben und damit zu verlieren, liegt bei 99%.
Ich gehe davon aus, dass das Verhältnis zwischen Derivaten und physischem Silber sehr viel höher ist, als 100:1. Nicht nur aus diesem Grund werde ich mir dieses Endspiel nicht entgehen lassen – aber ich werde es mir von der Seitenlinie aus ansehen…
[Quelle]