In Teil I und Teil II dieser Serie wurden zwei Dimensionen des großen Silber-Paradoxons vorgestellt. Trotzdem Silber weltweit die besten Fundamentaldaten aller Assets aufweist – möglicherweise sogar die besten Grundlagen, die jemals ein Asset hatte – war es noch niemals so unter-produziert, seit vor 600 Jahren die großen Silberlagerstätten in Amerika entdeckt wurden – und noch nie haben so wenige Menschen Silber besessen.
Jeff Nielson, BullionBullsCanada, 20.11.2012
Zusammen mit der Feststellung, dass Silber um mindestens den Faktor 10 in Investmentportfolios unter-repräsentiert ist und mindestens um den Faktor 2 zu wenig produziert wird – konnten wir sehen, dass Silber weit unter seinem fairen Marktpreis angeboten wird.
Viel wurde schon zu diesem Thema geschrieben – von mir und anderen. Allerdings muss jede Diskussion über Preis-Manipulation im Silbermarkt mit der unermüdlichen Detektivarbeit des bekannten Silber-Analysten Ted Butler beginnen. Es waren seine schockierenden Entdeckungen im Silber-Markt, die ursprünglich die Aufmerksamkeit einer kleinen Zahl von weitsichtigen Querdenkern und Kommentatoren weckte.
Unter anderem entdeckte Ted Butler die unverschämten, absurd hohen Short-Positionen einer Handvoll Bullion-Banken im Silber-Markt. Fünf dieser Banken halten rund 80% der globalen Short-Position (Jahr für Jahr), am weltweit größten Silber-Termin-Markt (der Comex) – ein weiteres Indiz für Manipulation. Darüberhinaus ist die Größe dieser Shortpositionen, die in einem groben Missverhältnis zur Größe der Short-Positionen in jedem anderen Warentermin-Markt steht, ein weiteres Indiz.
Noch empörender, ist die Tatsache, dass die größte dieser Short-Positionen (im Besitz von JP Morgan) immer etwa doppelt so groß ist,[private levels=”silberfreunde”] wie die Größe der Long-Positionen der Gebrüder Hunt im Silbermarkt der 1970er Jahre, denn die Hunts wurden wegen Manipulation des Silbermarktes angeklagt und verurteilt! Das geht weit darüber hinaus ein “rauchender Colt” zu sein – das muss man schon mit “rauchende Kanone” bezeichnen!
Die Bankster sagen uns, dass sie mit diesen Shorts nur Positionen anonymer Kunden hedgen – und die taube und blinde CFTC wiederholt diese Aussagen, wie ein Papagei. Diese Ausrede ist einfach unsinnig.
Dem Hedgegeschäft liegt die Absicht zugrunde, einen gegenwärtig als annehmbar empfundenen Warenpreis für die Zukunft festzulegen. Dazu geht der Hedger ein Gegengeschäft ein, das mit der zu schützenden Transaktion gekoppelt ist. Zum Beispiel kauft ein Edelmetallhändler einen Posten Silber und um sicherzustellen, dass er nicht von plötzlich stark fallenden Preisen um seinen Verdienst gebracht wird, legt er diesen fest, indem er die gleiche Menge Silber am Terminmarkt leer verkauft (short gehen), was er recht preiswert tun kann. Fällt nun der Silberpreis, so steigt der Wert der Shortposition und umgekehrt. Wenn der Händler geschickt vorgeht, kann er einen großen Teil seines Risikos damit ausschalten.
Jedoch gab es diese Shortposition auch, als Silber bei unter 4 Dollar auf seinem 600-Jahrestief war. Was bitte gibt es da abzusichern? Wie soll Silber bei unter 4 Dollar pro Unze noch stark im Preis abfallen? Wer Silber bei unter 4 Dollar kaufte, ging damit eine bombensichere Investition ein – das war das beste Geschäft, das man zum damaligen Zeitpunkt machen konnte. Jede Marktanalyse hätte ergeben, dass solch ein Kauf weitaus geringere Hedging-Aktivitäten erforderlich gemacht hätte, als bei jeder anderen Ware – aber keinesfalls weitaus höhere! Das zeigt klar die Verlogenheit und Hinterhältigkeit der Bullionbanken.
Der Aufbau und die Pflege einer solchen Short-Position, die mindestens um eine Größenordnung größer war, als das, was möglicherweise durch die Marktbedingungen gerechtfertigt gewesen wäre – liefert nur eine mögliche Schlussfolgerung: Diese eklatante, manipulative Short-Position war und ist als Mühlstein konzipiert, der den Silberpreis nach unten zieht.
Wir unterstützen diese offensichtliche Schlussfolgerung mit einem unwiderlegbaren, empirischen Beweis: Dem Zusammenbruch der oberirdischen Silber-Bestände. Wie ich in einem früheren Kommentar theoretisch erläuterte, führen übermäßige Shortpositionen immer zu einer Leerung der Vorräte. Die seit Jahrzehnten bestehende, gigantische Shortposition im Silbermarkt, führte tatsächlich während dieser Zeit zu einer 90 prozentigen Vernichtung der oberirdischen Silber-Bestände. Fall geschlossen.
Natürlich brauchen wir den Fall zur Silbermanipulation nicht zu schließen, denn es muss noch einiges geklärt werden. Zum Beispiel wird jedesmal, wenn ein Edelmetall-Kommentator auf diese Misstände hinweist, gefragt, wer ihm dieses Wissen verraten hat. Und regelmäßig werden solche Kommentatoren als Verschwörungstheoretiker abgetan.
Weiter gibt es zu sagen, dass GATA, das Gold Anti-Trust Action Committee, der CFTC in einer Anhörung den Edelmetallhändler Andrew Maguire präsentierte, der bereit und in der Lage war, die Preismanipulationen im Silbermarkt im Detail zu erklären. Aber die CFTC lehnte es ab, Mr. Maguire anzuhören. Sie zog es vor, weiterhin zu behaupten, dass es keinerlei Anzeichen für eine Manipulation des Silbermarktes gibt.
Dann haben wir die Attacke auf Silber durch die CME Gruppe, die Verwalterin der Comex. Anfang Mai 2011 bombardierte die CME Gruppe den Silbermarkt mit fünf aufeinanderfolgenden Erhöhungen der Sicherheitshinterlegung (Margin) von Terminkontrakten an der Comex. Die letzten vier Erhöhungen erfolgten, als der Silberpreis bereits massiv abgesackt war.
Das führte dazu, dass Silber noch sehr viel weiter nach unten krachte. Im folgenden Chart beachte man auch das Handels-Volumen. Teilweise wurden über 5 Milliarden Unzen am Tag gehandelt (1 Kontrakt=5000 Unzen x 1 Million Kontrakte = 5 Milliarden Unzen). Zu diesem Zeitpunkt verloren eine Menge Leute eine Menge Geld! Um ein Gefühl für die absurde Größenordnung zu haben: im Jahr werden etwa 750 Millionen Unzen Silber produziert.
Hier muss man wissen, dass die Sicherheitsleistung für einen Terminkontrakt immer ein fester Betrag ist, kein prozentualer Anteil des Kontraktpreises. Daraus kann man erkennen, dass es geradezu ein Verbrechen ist, in einen fallenden Markt – also bei bereits fallenden Preisen und damit sinkendem Kontraktwert – die Sicherheitsleistungen zu erhöhen. Denn dies führt dazu, dass die Halter von Kontrakten einen sogenannten Margin-Call von ihrem Broker bekommen, worin sie aufgefordert werden, diese Sicherheitsleistung zu erhöhen. Normalerweise gibt man dann die Position auf – und genau das konnte man massenhaft sehen. Die Trader flohen geradezu aus ihren Positionen und das ließ den Preis in die Tiefe stürzen…
Es ist leicht zu verstehen, warum viel zu wenig Silber produziert wird und es kaum primäre Silberminen gibt, wenn man weiß, dass der Preis von Silber weit unter seinen fairen Marktwert gedrückt wurde und dort gehalten wird. Wenn Rohstoff-Produzenten keinen fairen Preis für ein Produkt erzielen können, dann produzieren sie dieses Produkt nicht oder zuwenig. Das sollte jeder verstehen.
Viel paradoxer ist aber, dass nur 1% der global vorhandenen Investitionssumme in Edelmetallen steckt. Typischerweise waren Investoren im Laufe der Geschichte durchschnittlich mit 5% bis 10% ihres Vermögens in Edelmetallen investiert – erst Recht in Zeiten extremer Unsicherheiten und Krisen. Wenn man von der goldenen Börsenregel ausgeht: “kaufe niedrig, verkaufe hoch“, und die unglaublichen Grundlagen des Silbermarktes kennt, dann müssten sich doch sehr viele Investoren für Silber interessieren. Genau das Gegenteil ist der Fall!
Warum ist das so? Hier kommen die Medienhuren ins Spiel. Bei rekordtiefen Silbervorräten, rekordtiefen Preisen, die dazu führen, dass Silber hauptsächlich als Beiprodukt anderer Minen gefördert wird statt in Primärminen und bei rekordtiefem Investoren-Interesse – behaupten diese Medienhuren, dass es sich bei Silber um eine gigantische Blase handelt, die kurz vor dem Platzen steht. Mit anderen Worten – die Medien sagen genau das Gegenteil der Wahrheit – sie lügen, dass sich die Balken biegen.
Es ist völlig klar, dass die Medien lügen, denn ein Vermögenswert der in einer Blase steckt, muss zwei Bedingungen erfüllen:
- Der Vermögenswert muss in Investorenportfolios überrepräsentiert sein, da eine Blase bedeutet, dass die Preise übermäßig stark steigen und sehr viele Kapital angezogen wird.
. - Darauf folgt immer eine Ausweitung der Vorräte, da überhöhte Preise immer zu einem Überangebot führen.
Beim Silber haben wir gemäß dieser Definition das genaue Gegenteil vorliegen, denn es ist chronisch unterrepräsentiert in Investorenportfolios und die Vorräte schwinden im Eilzugtempo.
Kein Autor, der auch nur die geringste Ahnung von ökonomischen Vorgängen hat, könnte auf die Idee kommen bei Silber von einer Blase zu sprechen! Da ist keine Blase – allenfalls eine Manipulationsblase! Da aber die Medien bei Silber vor einer Blase warnen, rennen die Investoren vor Silber weg, anstatt in den Markt zu stürmen.
Potenzielle Anleger fragen sich möglicherweise, warum sie in ein Asset investieren sollten, dessen Preis fortwährend nach unten manipuliert wird. Dafür gibt es nur eine einzige Antwort: niedrige Preise führen immer zu hohen Preisen und viel zu niedrige Preise führen zu überhöhten Preisen.
Dass Silber im April 2011 bis auf fast 50 Dollar ansteigen konnte – und noch sehr viel weiter ansteigen wird – liegt daran, dass es ursprünglich bis auf das 600-Jahres-Tief von 4 Dollar gedrückt wurde.
Obwohl der Silberpreis aktuell bei 34 Dollar steht, sind die Vorräte mittlerweile beinahe vollständig geleert und es wird viel zu wenig Silber produziert. Und da es kaum primäre Silberminen gibt, kann auch die Produktion nicht zeitnah ausgeweitet werden.
Sobald ernstzunehmende Engpässe im Silbermarkt auftreten – oder beim Systemcrash – dürfen wir mit einer ähnlichen, wenn nicht weitaus größeren Preisexplosion rechnen – wie die von 4 auf 50 Dollar! Die Fakten zeigen klar, was von den Behauptungen von Regierungen, Bankstern und Medien zu halten ist: “rauchende Colts” lügen nicht!
Jeff Nielson – Silbermanipulation erklärt
http://www.youtube.com/watch?v=niwamLjTETY
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BrotherJohnF – Massive Silbermanipulation
http://www.youtube.com/watch?v=OJ4Q27KxrDM
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