Wahrheit
Es gibt nur eine. Die ist unabhängig von unserem Subjektivismus. In unserer Welt, in der der Subjektivismus zum Gott erhoben wurde, heißt es natürlich, es gäbe viele verschiedene Wahrheiten. So wie es verschiedene Arten von Bauchschmerzen gibt. Es ist aber doch genau das Kennzeichen, und das, was Wahrheit von allem Subjektivismus unterscheidet, nämlich daß sie absolut ist. Ob sie von jedem erkannt wird – ist eine andere Sache.
Die meisten Menschen wollen ja die Wahrheit nicht kennen. Sie möchten viel lieber, daß das wahr ist, was sie sich wünschen. Weil die Wahrheit sooooo traurig ist.
Aber nicht die Wahrheit ist traurig. Diese Leute, die alle verdrängen und wegschauen, sollten lieber über sich selbst traurig sein und entsetzt, denn durch ihr Wegschauen und Verdrängen sind sie mitschuldig an dem, was in unserer Zeit geschieht.
Man hat natürlich dann immer Mitleid mit den armen Verdrängern, weil sie so viel Angst haben und so viel weinen müssen.
Tatsache ist: diejenigen, die hinsehen und die aufdecken – die haben auch Angst. Aber sie dienen einer Macht, die größer ist als die Angst: Sie dienen der Wahrheit. Vielleicht dienen sie auch der Liebe oder Gott. Das gibt ihnen den Mut, zu sehen und aufzudecken. Hätten wir alle diesen Mut, dann würde unsere Welt eine andere sein.
Quelle: Christiane Durer, gefunden bei GLR