Ich möchte etwas dazu sagen. Die Idee eines friedlichen Miteinanders ist eine gute und sollte immer im Vordergrund stehen – das gilt für alle Arten von Gemeinschaften – auch für Staaten. Jedoch ist die EU ein zusammengewürfelter Haufen unterschiedlichster Staaten, was alleine noch nicht schlimm ist. Unterschiede machen eine Gemeinschaft immer auch interessant. Wenn aber von zentraler Stelle ständig neue und unsinnige Gesetze und Vorgaben ersonnen und den Völkern mit Gewalt aufgedrückt werden, dann erzeugt das langsam aber sicher Unmut.
Da haben wir auch schon den Kardinalfehler im System: die zentrale Befehlsgewalt. In der EU leben über 400 Millionen Menschen. Niemals kann eine zentrale Stelle wissen, was für alle diese Menschen richtig ist – dafür sind es zu viele. Man kann es doch schon in der Familie sehen – wenn die Eltern zu ihrem Kind sagen: das ist nur zu deinem Besten, dann wollen sie dem Kind mit Sicherheit etwas aufnötigen, was dieses nicht will. Schon in der kleinsten Zelle funktioniert das nicht – wie kann es dann in solch gigantischen Dimensionen funktionieren? Es kann und wird nur mit Lügen oder Gewalt funktionieren oder in Kombination der beiden Mittel. Daher kann und darf es auch keine zentrale Befehlsgewalt geben – das kann nicht gut gehen und genau das ist es, was wir momentan erleben.
Wir müssen für diese Erkenntnis nicht einmal nachdenken – profane Beobachtung und die eigene Erfahrung aus der eigenen Kindheit und der späteren Elternschaft reichen aus. Es ist ungut jemandem etwas aufzunötigen, es bricht im schlimmsten Fall seinen Willen und verletzt im günstigsten Fall nur seinen Stolz.
Was wäre aber dann die Lösung für ein gedeihliches Miteinander?
Ganz einfach: Vielfalt. Warum müssen alle das gleiche tun, alle den gleichen Gesetzen gehorchen, alle die gleiche Währung haben, die gleiche Wirtschaftspolitik und die gleiche Gurkengröße? Es gibt nur einen Grund dafür: die Macht des zentralen Vorschreibers wächst mit der Anzahl der Gesetze und Verordnungen, die er erlässt und die von den anderen befolgt werden müssen. Zurück zur Vielfalt. Die Natur macht es doch vor – gerade auf den kargsten Böden finden sich die farbenprächtigsten Pflanzen. Sie leben einfach miteinander und teilen sich den gleichen Lebensraum. Das funktioniert unter den Menschen sicher nicht so einfach. Aber die Vielfalt ist ein wertvoller Schatz und wir sollten doch nicht versuchen, alle Menschen gleich zu machen. Dann wäre keiner mehr er selbst, alle wären grau und unscheinbar, unglücklich und nicht mehr lebensfähig.
Viele sagen, dass die EU wichtig wäre, um einen erneuten Krieg zu verhindern. Das Gegenteil wird der Fall sein, wie man gerade sehen kann, wenn es darum geht dem Dauer- und Gewohnheitszahler den BH herunterzureißen, um an die Euter zu kommen. Die PIIGS schießen verbal auf DE und DE schießt (natürlich) zurück. Für ein gedeihliches Miteinander ist es aber wichtig, dass alle zuerst für ihr eigenes Wohlergehen sorgen. Wenn es mir schlecht geht und ich kaum Mittel für mich selbst habe, dann kann ich keinem anderen helfen. Was mir fehlt, das weiß ich selbst am besten und daher kann auch nur ich mir selbst helfen. Geht es mir dann wieder gut, kann ich auch für andere da sein und ihnen helfen. Falls ich Hilfe brauche, kann ich darum bitten und falls da Leute sind, denen es besser geht, so werden sie mir vielleicht helfen – aber das müssen sie aus freiem Willen heraus tun, ansonsten ist das Erpressung.
Mir geht es nicht darum, Griechenland schlecht zu machen oder irgendwelche anderen Länder. Alle Länder haben ihre eigene Kultur, Sprache und Eigenarten. Das ist gut so und soll auch so bleiben. Keines der Länder und deren Bewohner ist besser oder schlechter, als die anderen. Die Idee der EU ist prinzipiell gut und sollte weiter verfolgt werden – aber nicht so, wie das bisher geschieht. Wir Deutschen müssen zurück zu unseren eigenen Wurzeln und das muss uns von den anderen zugebilligt werden. Wir haben genug gezahlt und geholfen, die letzten 60 Jahre. Darüber ist Deutschland selbst erkrankt und muss gesunden.
Momentan versuchen alle nur, ihren Kopf auf Kosten anderer über Wasser zu halten. Droht man selbst unterzugehen, drückt man die anderen nach unten, um sich selbst nach oben zu heben. Das nenne ich Egoismus und führt nur zum vollständigen Untergang der EU und zu Not und Elend unter ihren Bewohnern.
Ein Krieg kann niemals durch Gewalt verhindert werden,
sondern durch Freundschaft und Liebe.
Freundschaft und Liebe entsteht nicht auf Druck,
sondern aus Freiheit.
Das ist der Schlüssel.