Was ist das Individuum anderes als eine Zelle, umgeben von Millionen oder Milliarden anderer Zellen in unserer komplexen Gesellschaft? – Wie das Zellleben unseres Körpers ist eine funktionierende Gesellschaft für unseren Verstand ein Mysterium.
Von Jörg von der Heide
Millionen von Zellen bilden Organe. Organe bilden unseren Körper. Und unsere beseelten Körper bilden Gesellschaften. Jede unsere Zellen hat scheinbar ein eigenes Bewusstsein und eine eigene Intelligenz. Jede einzelne Zelle unseres Körpers, ob im Organ oder als Blut in unseren Adern ist von millionen anderer Zellen umgeben. Keine Zelle ist mit einer anderen Zelle identisch. Wir können unsere Zellen nicht steuern, trotzdem leben wir. Wir steuern nicht unseren Herzschlag, noch müssen wir daran denken zu atmen. Alles geschieht wie von Geisterhand, ohne unser Zutun. Zellen sterben, neue Zellen werden geschaffen. Alles ist im ständigen Wandel, von Sekunde zu Sekunde. Was würde wohl geschehen, wir würden in dieses komplexe System eingreifen, wir wollten kranke, alte Zellen unbedingt am Leben erhalten. Wie lange würde es dauern, bis unser Körper zerfällt?
Man muss wohl zugeben, wir leben nur, weil wir in dieses Geschehen nicht eingreifen können. Und tun wir es doch, geht es uns schlecht. Unser Verstand ist zu beschränkt, um die Komplexität der Abläufe zu erfassen. Wir werden von einer mystischen Kraft, Energie und Intelligenz zusammengehalten.
Was ist dies anderes als Anarchie? Anarchie ist keine Utopie, denn sie existiert bereits, direkt vor unseren Augen. Oder behauptet jemand er kann diese Vorgänge steuern?
Was bleibt uns anderes übrig als auf eine höhere Intelligenz als die unsere zu vertrauen.
Handelt irgendeine Zelle unseres Körpers willkürlich? Wenn ja, würden wir dann nicht sagen, es handelt sich um eine Krankheit, z.B. Krebs?
Was ist das Individuum anderes als eine Zelle, umgeben von Millionen oder Milliarden anderer Zellen in unserer komplexen Gesellschaft?
Wie das Zellleben unseres Körpers ist eine funktionierende Gesellschaft für unseren Verstand ein Mysterium.
Was geschieht, wenn nicht diese unsichtbare Kraft, sondern nur die beschränkte Intelligenz kranker Hirne, die Gott spielen, die Zellen steuert?
Das Organ, der Körper, oder die Gesellschaft zerfallen.
Sie erschaffen ein Frankensteinmonster. Und dieses Frankensteinmonster ist auch nur der heutige Übergangszustand. Morgen geht es uns schon ein wenig schlechter.
Für niemanden auf unserer Welt ist es möglich diese komplizierten Vorgänge in seiner Ganzheit zu erfassen. Deshalb kann es auch kein Verstand steuern.
Wenn wir also von freien Märkten sprechen, so sprechen wir von nichts anderem als vom Leben. Das Leben sorgt für sich selbst. Und die bösen Auswüchse eines angeblich freien Marktes, sind nichts weiter als die Folge mutierter Zellen, die wir regieren lassen.
Kann man das Blut in unseren Körpern gegen Wasser tauschen? Mit Wasser verdünnen könnten wir es, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Aber auch nicht ständig. Wieso verwenden wir dann Falschgeld und drucken ständig neues nach? Können wir künstlich Blut herstellen?
Geburt, Wachstum Tod, alles erneuert sich. Was passiert, wenn man es nicht mehr zulässt? Es würden keine Erneuerungen mehr stattfinden. Alles ist statisch. Das Bild ist eingefroren. Das Leben erstarrt. Also aufhören mit dem Retten, was nicht zu retten ist.
Ich kenne nicht die ganze Wahrheit, ich kenne noch nicht einmal einen ganz kleinen Teil davon, aber man kann die bewusste Lüge und die Heuchelei erkennen.
Lasst euch gesagt sein, Ihr Anhänger von Zwang, von Papierwährungen, Vertreter von BGE, von Zeitwährungen, fließenden Geld, Gegner von Zins, Occupisten und die ihr alle Anbeter der sozialen Gerechtigkeit seid, einmal mehr werdet ihr euch enttäuscht umdrehen und nicht verstehen, wie es so weit kommen konnte, weil ihr das Schicksal eures Lebens in fremde Hände gelegt habt und dies aus purer Bequemlichkeit, denn die Scheiße in der wir uns suhlen ist so wohlig warm, das wir die Erfrischung meiden.
Wer versucht das Leben zu verstehen, wird mit jeder Erkenntnis nur noch mehr Verwirrung vorfinden. Diejenigen, die glauben das Leben mit den Verstand greifen zu können und daraus das Recht und die Moral abzuleiten, über andere herrschen zu müssen, und sei es auch, wenn sie die Mehrheit bilden, ihr seid es, die der Verwüstung und der anschließenden Enttäuschung den Weg bereiteten.
Im Grunde genommen ist soziale Gerechtigkeit nichts weiter als eine in schönere Worte verpackte Nehmermentalität. Denn alle sollen für eure Moral aufkommen, auch die, die in euren Augen keine haben oder einer anderen folgen. Denn wenn sich alle daran beteiligen, gezwungener maßen, wird es günstiger, dann hättet ihr ein reineres Gewissen zum kleineren Preis, so zumindest eure Rechnung. Das ist Selbstbetrug.
Wer von euch würde denn einem Bettler die Füße wirklich waschen wollen. Genau das ist es, was ihr nicht wollt. Haltet mir den Bettler vom Leibe. Ich möchte nichts mit ihm zu tun haben. Ihr fürchtet euch davor wirklich barmherzig handeln zu müssen wenn eines Tages der Bettler vor eurer Tür steht und euch der Heuchelei überführt. Und so kommt denn da ein beauftragter Politiker daher, eine mutierte Zelle, mit einem Konzept, welches Zwang beinhaltet, nur weil diese Nachfrage des unbewussten Selbstbetruges besteht, ein Politiker der dafür sorgen soll, dass der Bettler versorgt ist und keinen Grund hat euch zu belästigen. Ihr habt ihn in ein Reservat abgeschoben, genannt Hartz IV. Aber in Wirklichkeit erlaubt ihr den Regierenden für euch und alle anderen einen Käfig zu zimmern. Am Ende ist es ein Leben im Zoo. Am Ende steckt ihr selbst im Reservat.
„Der Mensch, welcher euch bändigt und überwältiget, hat nur zwei Augen, hat nur zwei Hände, hat nur einen Leib und hat nichts anderes an sich als der geringste Mann aus der ungezählten Masse eurer Städte; alles, was er vor euch allen voraus hat, ist der Vorteil, den ihr ihm gönnet, damit er euch verderbe.“
Étienne de La Boëtie
Erklärt mir erst einmal was genau soziale Gerechtigkeit sein soll. So etwas wie Barmherzigkeit? Nein, diese beruht immer auf Freiwilligkeit. Und im nächsten Schritt nachdem ihr glaubt ihr könntet das, erklärt mir die unsoziale Gerechtigkeit. Ist Gerechtigkeit denn nicht an sich schon sozial?
Noch glaubt ihr euch ist geholfen und eure Moral ist gerettet. Aber dieses System der Zwangsverträge ist nicht überlebensfähig. Noch zerrt es von der Substanz der verbliebenen Freiheit. Aber die wollt ihr ja abschaffen, weil sie ja missbraucht werden könnte. Ihr seht aber nicht, dass ihr diese Freiheit an eure Unterdrücker abtretet und diese es sind, die sie missbrauchen.
Ein Vertrag unter Zwang ist kein Vertrag. Deshalb kann es keinen Gesellschaftsvertrag oder einen Generationsvertrag geben. Ich zumindest habe ihn nicht unterschrieben.
Und in letzter Konsequenz, kurz vor dem Zusammenbruch, also heute, arbeiten die Gottspieler daran, dass wir uns gegenseitig an die Kehle springen. Teile und Herrsche.
Es ist doch Freiheit die wir wollen. Wieso schreit ihr denn nach Zwang, Kontrolle, nach einer zentralen Instanz, als Wächter über Recht und Moral. Ist denn noch niemanden aufgefallen, dass sich gerade in dieser Instanz die wirklichen Verbrecher, Blindleister und Nichtsnutze nur so tummeln?
Wieso geht ihr sie noch wählen? Ist es die Hoffnung auf das kleinere Übel? Das gibt es nicht. Denn den Gottspielern ist es egal wer regiert, Hauptsache die Regierenden erfüllen deren Vorgaben zu deren Vorteil. Das tun diese Schmarotzer so lange, bis sie Ihren Wirt, die Schafsherde, die glaubt eine freie Vereinigung von freien Wählern zu sein, bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt haben. Keine Wahl wird hieran etwas ändern. Die Demokratie ist am Ende.
Die angeblich Regierenden und die Gottspieler wollen keinen freien Markt. Geld anständig zu verdienen ist ihnen zu anstrengend. Sie hätten auf einen freien Markt niemals die Möglichkeit die Menschen so auszunehmen, wie sie es derzeit tun. Sie hassen den freien Markt, denn hier hätten sie eine Konkurrenz. Die Aufgabe der Politik ist es, das zu verhindern.
Ihr seid Anhänger des Sozialismus und somit Todesanbeter. Was ist denn dies alles anderes als ein Angebot, einem neuen Betrugssystem, was eigentlich das alte mit einem neuen Namen ist, Gelegenheit zu geben, wie der Krebs zu wuchern. Wieder und Wieder.
Wie soll die Welt gestaltet werden, höre ich euch fragen, wenn du doch alles besser weißt? Ich weiß es nicht. Tatsächlich kann ich keinen detaillierten Plan aus vorher genannten Gründen vorlegen. Wer könnte das schon. Und diejenigen, die das behaupten, sind entweder dumm oder gerissene Betrüger.
Nur so viel: Die Welt, sie soll nichts, denn dann würde sie einfach werden.
Das ist Kapitalismus.
Deshalb denke ich auch im Leben nicht daran, irgendjemanden vorzuschreiben wie er zu leben hat, genauso wie ich nicht vorgeschrieben haben möchte, wie ich zu leben habe. Wenn wirkliche Freiheit bestehen würde könnte ich in Ruhe dabei zuschauen was wird. Ich bräuchte keine Angst vor der Zukunft zu haben. Denn dann liegt meine Zukunft in meinen Händen und in den Händen der unsichtbaren, ordnenden Kraft, genannt Leben. Niemand anderes ist dafür verantwortlich. Wohin sie sich entwickelt kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie sich zum besseren entwickelt.
Und ich weiß wohin sich eine immer unfreiere Gesellschaft entwickelt. Die meisten von uns werden diese Etappe des Lebens noch erleben. Ein weiterer Untergang einer selbsternannten Zivilisation.
Die Moral der einen ist nicht besser als die Moral der anderen. Wenn, dann kann es nur eine Moral geben, die des Lebens.
Es gibt kein fertiges Konzept, das bis in alle Ewigkeit Gültigkeit hat. Nichts ist beständiger als der Wandel. Wir können letztendlich immer nur einen Weg beschreiten, hin zu mehr Freiheit und nicht weg von ihr in Richtung Zwang. Wir müssen genau in die entgegengesetzte Richtung gehen. Aber ankommen werden wir nie. Denn dann würde das Leben enden.
Wir brauchen WENIGER Staat und nicht mehr. Und am Ende, wenn wir das Leben in Freiheit wieder erlernt haben, können wir auf ihn verzichten. Wie brutal und wie lang die Lehrzeit wird, liegt an uns und an niemanden sonst.
Das heutige wie das zukünftige Leid ist die Distanz zum Leben.
Solange ihr glaubt wir bräuchten einen Führer, solange werden wir unterdrückt.
Wie sagte schon der Papst, welcher auch wie unser Präsident einfach ausgetauscht wurde, weil er einmal das richtige sagte :
»Nimm das Recht (Gesetz) weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande«
Und weiter:
In einem Großteil der rechtlich zu regelnden Materien kann die Mehrheit ein genügendes Kriterium sein. Aber daß in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht, ist offenkundig: Jeder Verantwortliche muß sich bei der Rechtsbildung die Kriterien seiner Orientierung suchen. Im 3. Jahrhundert hat der große Theologe Origenes den Widerstand der Christen gegen bestimmte geltende Rechtsordnungen so begründet: »Wenn jemand sich bei den Skythen befände, die gottlose Gesetze haben, und gezwungen wäre, bei ihnen zu leben …, dann würde er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er im Namen des Gesetzes der Wahrheit, das bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit ist, zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen der bei jenen bestehenden Ordnung Vereinigungen bilden würde …«
Wie erkennt man, was recht ist? In der Geschichte sind Rechtsordnungen fast durchgehend religiös begründet worden: Vom Blick auf die Gottheit her wird entschieden, was unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen hat das Christentum dem Staat und der Gesellschaft nie ein Offenbarungsrecht, nie eine Rechtsordnung aus Offenbarung vorgegeben. Es hat stattdessen auf Natur und Vernunft als die wahren Rechtsquellen verwiesen – auf den Zusammenklang von objektiver und subjektiver Vernunft, der freilich das Gegründetsein beider Sphären in der schöpferischen Vernunft Gottes voraussetzt.
Die sich exklusiv gebende positivistische Vernunft, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima und Licht selber geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei können wir uns doch nicht verbergen, daß wir in dieser selbstgemachten Welt im Stillen doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die wir zu unseren Produkten umgestalten. Die Fenster müssen wieder aufgerissen werden, wir müssen wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde sehen und all dies recht zu gebrauchen lernen.