Schreiben des ehemaligen Sklaven Jourdon Anderson aus Ohio, USA, an seinen Master. Der Brief war im Jahr 1865 schon einmal in der Zeitung „New York Daily Tribune“ veröffentlicht worden. Ein beeindruckendes Zeugnis aus der Zeit der Sklaverei.
Der befreite Sklave Jourdon Anderson schrieb den Brief an seinen früheren Herrn. Der hatte ihn gebeten, zu ihm zurückzukehren. Obwohl der Sklavenbesitzer zweimal auf Jourdon geschossen hatte, antwortet der Befreite seinem einstigen Peiniger freundlich.
Mehr als 100 Jahre lang war Jourdons Brief in Vergessenheit geraten – bis kürzlich das Buch „The Freedmen’s Book“ der Aktivistin und Sklavereigegnerin Lydia Maria Child wiederveröffentlicht wurde. Es enthält Texte der Schriftstellerin, aber auch Briefe, Gedichte und Essays afroamerikanischer Autoren. Und so geriet auch das Schreiben des ehemaligen Sklaven Jourdon Anderson wieder ans Licht der Öffentlichkeit. Es war im Jahr 1865 schon einmal veröffentlicht worden – die Zeitung „New York Daily Tribune“ hatte es abgedruckt. So überlebte eines der bewegendsten Zeugnisse aus der Zeit der Sklaverei bis heute.
Dayton, Ohio, 7. August 1865.
An meinen ehemaligen Master, Colonel P. H. Anderson, Big Spring, Tennessee
Sir: Ich habe Ihren Brief erhalten, und war erfreut zu lesen, dass Sie Jourdon nicht vergessen haben, und dass Sie möchten, dass ich zurückkomme und wieder mit Ihnen lebe, und dass Sie versprechen, mehr für mich zu tun, als jeder andere tun könnte. Ich habe mich oft unbehaglich gefühlt, wenn ich an Sie gedacht habe. Ich dachte, die Yankees hätten sie lange gehängt, da sie Rebellen in ihrem Haus gefunden hätten. Ich nehme an, dass die Yankees niemals davon gehört haben, dass Sie zu Colonel Martin gegangen sind, um den Soldaten der Union töten zu lassen, der von seiner Kompanie zurückgelassen worden war.
Obwohl Sie zwei Mal auf mich geschossen haben, bevor ich Sie verließ, wollte ich nicht, dass Sie verletzt werden, und ich bin froh, dass Sie noch leben. Es würde mir gut tun, zurückzugehen in die geliebte alte Heimat, und Miss Mary und Miss Martha und Allen wiederzusehen, und Esther, Green und Lee. Richten Sie diesen meine herzlichsten Grüße aus, und sagen Sie Ihnen, dass ich hoffe, wir sehen uns in einer besseren Welt wieder, wenn nicht in dieser. Ich wäre zurückgegangen, um alle zu sehen, als ich im Krankenhaus in Nashville arbeitete, aber einer der Nachbarn teilte mir mit, dass Henry vorhabe, auf mich zu schießen, wenn er die Chance dazu erhalten würde.
Mich interessiert besonders, was die gute Chance sein soll, von der Sie vorschlagen, sie mir zu geben. Mir geht es gut hier. Ich verdiene 25 Dollar pro Monat, und Kost und Logis. Ich habe eine komfortable Wohnung für Mandy – die Leute hier nennen Sie Mrs. Anderson – und die Kinder – Milly, Jane und Grundy – gehen in die Schule und lernen gut.
Der Lehrer sagt, dass Grundy den Kopf eines Predigers hat. Sie gehen auch in die Sonntagsschule, und Mandy und ich gehen regelmäßig in die Kirche. Wir werden gut behandelt. Manchmal überhören wir es, wenn andere sagen "diese farbigen Leute waren Sklaven, da unten in Tennessee". Die Kinder sind verletzt, wenn sie solche Bemerkungen hören; aber ich sage Ihnen, dass es in Tennessee keine Schande war, der Besitz von Colonel Anderson zu sein.
Viele Schwarze wären – wie ich damals – stolz gewesen, Sie als Master gehabt zu haben. Wenn Sie mir schreiben werden und sagen, welchen Lohn Sie mir zahlen möchte, dann werde ich besser in der Lage sein einzuschätzen, ob es zu meinem Vorteil wäre, zurückzukehren.
Was meine Freiheit betrifft – von der Sie sagen, dass ich Sie haben kann: Diesbezüglich kann ich nichts gewinnen, da ich meine Freilassungspapiere 1864 vom Provost-Marshal-General des Departments of Nashville erhalten habe.
Mandy sagt, sie hätte Angst, zurückzugehen, ohne Sicherheit dafür, dass Sie uns wirklich gerecht und freundlich behandeln würden; und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir Ihre Ehrlichkeit testen wollen, indem wir Sie darum bitten, uns unsere Löhne für die Zeit zu schicken, die wir für Sie arbeiteten. Dies wird dazu führen, dass wir alte Rechnungen vergeben und vergessen, und wir können uns auf Ihre Gerechtigkeit und Freundschaft in der Zukunft verlassen. Ich habe Ihnen loyal 32 Jahre gedient, und Mandy 20 Jahre.
Zu 25 Dollar je Monat für mich und 2 Dollar je Woche für Mandy kommen wir auf eine Lohnsumme von 11.680 Dollar. Wenn Sie dazu die Zinsen hinzufügen für die Zeit, die unsere Löhne zurückgehalten worden sind, und davon abziehen, was Sie für unsere Kleidung bezahlt haben und drei Arztbesuche für mich, und das Ziehen eines Zahns bei Mandy, dann erhalten Sie die Summe, die uns gerechterweise zusteht.
Bitte senden Sie das Geld durch Adams Express, zu Händen von V. Winters, Esq., Dayton, Ohio. Wenn Sie unsere loyale Arbeit der Vergangenheit nicht zahlen, dann können wir wenig Vertrauen in Ihre Versprechen für die Zukunft haben. Wir vertrauen darauf, dass der gute Gott Ihre Augen geöffnet hat für die Fehler, welche Sie und Ihre Väter gegenüber mir und meinen Vätern getan haben, indem wir ohne Bezahlung für Sie arbeiteten. Hier bekomme ich jeden Samstagabend meinen Lohn; aber in Tennessee gab es niemals einen Zahltag für die Neger, genauso wenig wie für die Pferde und Kühe.
Sicherlich wird es einen Zahltag für die geben, welche ihren Arbeitern den Lohn vorenthalten haben. In Antwort auf Ihren Brief möchte ich Sie bitten, klarzustellen, ob es irgendeine Sicherheit für Milly und Jane geben würde, welche noch nicht erwachsen sind und beide gut aussehende Mädchen sind. Sie wissen, wie es mit der armen Matilda und Catherine war. Ich würde lieber hier bleiben und verhungern – und sterben, wenn es sein muss – als zu sehen, dass meine Mädchen der Gewalt und der Gemeinheit ihrer jungen Master unterworfen werden.
Sie mögen bitte auch klarstellen, ob in Ihrer Nachbarschaft eine Schule für farbige Kinder eröffnet hat. Das große Verlangen meines Lebens ist es jetzt, meinen Kindern Bildung zu geben, und Ihnen eine gute Erziehung zu bieten.
Richten Sie George Carter meine Grüße aus, und danken Sie ihm dafür, dass er Ihnen die Pistole abnahm, als Sie auf mich schossen.
Von Ihrem alten Knecht,
Jourdon Anderson
Das sagt sehr viel über das freundliche und ehrliche Gemüt der Amerikaner aus, das sie sich bis heute bestmöglich erhalten haben.
Besonders das freundliche "Gemüt" der Sklavenhalter! Die gibt es immer noch
bloß die Methoden haben sich ein wenig verfeinert!
"zwei Management-Teams einer Sklaven-GmbH…"
Aus der Sklaverei in die Sklaverei; was genau soll an diesem Brief so gut sein? Soll er uns Dankbarkeit für unsere Form der Sklaverei empfinden lassen, nach dem Motto: Es gibt noch viel üblere Sklaverei?
Nachdem ich ihn nun gelesen habe muss ich sagen: Ich finde ihn absolut nicht lesenswert und würde ihn niemandem empfehlen. Konstruktive Anregungen zum Ende der Sklaverei fände ich sinnvoller. Kennt iht "Das Ubuntu – Prinzip" von Michael Tellinger? Könnte inspririerend sein und zu inspirierenderen Beiträgen beitragen als was dieser Brief es ist.
Wie wird wohl der Brief aussehen?
Der Brief eines entlassenen Zeitarbeits-Sklaven, der bei seinem ehemaligen Schinder den vorenthaltenen Lohn für Jahrzehnte einfordert?
Statt “Sehr geehrter Master” würde es dann mit “Sehr geehrter Herr Ferchau” beginnen oder “Liebe Geschäftsleitung von Manpower” – Rechnen wir einfach mal zusammen, welche Milliardenbeträge zusätzlich zwangsweise an Lohn unterschlagen wurden, durch die Volksentreicherungsgesetze welche durch den einschlägig vorbestraften Wirtschaftskriminellen Peter Hartz entworfen wurden…
Ein Boden ohne Ende. Getragen durch korruptes Politpack und das Anstifterpack, unser unendlich geliebtes, hemmungslos gewinngieriges Kapitalistengesocks.
Es gibt doch nun wirklich gewaltige Unterschiede zwischen dieser Art der Sklaverei und unserer, lieber Reto.
Denn wir wären in der Lage, sie jederzeit aus eigener Kraft abzustreifen und die Lebensbedingungen sind sicher nicht zu vergleichen.
In unserem System haben die Master vor den Sklaven Angst, deshalb wollen sie sie möglichst genau kontrollieren. Was aber auch nichts hilft.
In dem Saystem damals hatten die Sklaven vor den Launen der MAster Angst. Wenn der Master mal zu besoffen oder mies gelaunt war, hat er sich einfach ein kleinen Negermädchen gegriffen oder jemanden erschossen. So, wie oben geschildert.
Es gab auch schon vor der amerikanischen Verschleppung der Neger Skalverei. In Ägypten, Griechenland (heute) und Rom etwa. Doch teilweise, besonders im arabischen Raum, wurden die Sklaven als Familienmitglieder in den Clan integriert und würdevoll behandelt.
"Doch teilweise, besonders im arabischen Raum, wurden die Sklaven als Familienmitglieder in den Clan integriert und würdevoll behandelt."
Will der kleine Tom eine Lanze für die arabische Sklaverei brechen???
Mein Lieber Tom, Sklaverei gibt es auch heute noch!!! UND BESONDERS IM ARABISCHEN (ISLAMISCHEN) RAUM!
Und da wird nicht zimperlich mit den lebensunwerten Kufar umgegangen! Gerne wird das Sklavenmädchen von rechtschaffenen Gläubigen auch schon mal an den Füßen an der Decke auf gehangen um dann gemeinschaftlich seine sadistischen Triebe an dem Mädchen abzuarbeiten. Im schönen Suadi Arabien gibt es heute so schön viele Sexsklavinnen… Die sind sicherlich auch in den FAMILIEN integriert aber von Würdevoll würde ich abstand nehmen lieber Tom!
er: 25 dollar im monat – sie 2 dollar, die woche.
findet der sklave gerecht. tja, das bewustsein.
in neger ,neger schornsteinfeger- hat der autor deutschland verlassen und sich durch freiwillige teilnahme am korea krieg
bei den amis eingeschleimt, bei denen er einwandern wollte.
tja-bewustsein.