»Prostitution« ist per definitionem das Erlangen seines Unterhaltes durch gewerbsmäßiges, entehrendes, öffentliches Sich-Preisgeben für etwas Niedriges, z. B. für Geld, entweder freiwillig oder erzwungen (durch wirtschaftliche Notlage oder eine andere Person). Im globalisierten Monopol-Kapitalismus ist »Arbeit« de facto Prostitution, der Arbeitnehmer Prostituierter und der Arbeitgeber / Manager Zuhälter.
Der moderne Monopol-Kapitalismus / Globalismus ist, im Unterschied zur Naturalwirtschaft des mittelalterlichen Feudalismus, Warenproduktion auf ihrer höchsten und pervertiertesten Entwicklungsstufe, auf der auch der Mensch, der Arbeiter, und seine Arbeitskraft zur Ware werden. Mit der Verwandlung der Menschen und Produkte in Waren und der Waren in Geld, also des Wertes in den Preis, werden die zwischenmenschlichen Beziehungen und die des Menschen zu sich selber entfremdet sowie versachlicht und verdinglicht.
Werttheoretisch betrachtet ist produktive, besser: produzierende „Arbeit“ heute mehrwertproduzierende, nämlich kapitalproduzierende Arbeit und nichts sonst. Auf den Gebrauchswert der hergestellten Güter kommt es dabei nicht im geringsten an; sie sollen auf den Markt geworfen, also als Waren mit Profit verkauft werden, das ist alles. Das ist zwar aberwitzig und irrsinnig, zersetzend und verderblich, aber leider realitätsmächtig.
Die vorsätzlich geschaffene eklatante Diskrepanz zwischen den Produktions-Bedingungen und der einseitigen Verfügungsmacht über die Produktionsmittel und das Sozialprodukt, zwischen Arbeit sowie Eigentums- und Besitz-Verhältnissen, hat die Klassen-Gegensätze in der modernen Gesellschaft nicht nur vereinfacht, nämlich auf nur mehr zwei Klassen reduziert, sondern auch extrem verschärft. Der Antagonismus (Widerstreit) zwischen den beiden Klassen führt zur Spaltung der Gesellschaft in zwei sich feindlich gegenüber stehende Lager: Reiche und Arme, Besitzende und Besitzlose, Mächtige und Machtlose.
Die inneren Widersprüche des Monopol-Kapitalismus treiben die Klassen-Gegensätze auf die Spitze: Den verarmten und immer mehr verarmenden Massen von arbeitenden oder arbeitslosen Mittelständlern und Proletariern 1) stehen wenige reiche, immer reicher und reicher werdende, kaum oder gar nicht arbeitende Kapitalisten gegenüber, die sich die gesamte Verfügungsmacht an den Produktionsmitteln und am Sozialprodukt durch Ausbeutung der Arbeiter gewaltsam und widerrechtlich angeeignet haben. Um »Ausbeutung« handelt es sich deshalb, weil die Arbeitgeber den Arbeitnehmern nicht den vollen Gegenwert ihrer Arbeitsleistung, sondern nur einen Bruchteil dessen, nämlich das Existenz-Minimum, zahlen und den größeren Anteil, den sog. „Mehrwert“ (s. u.), als ihren Profit (abzüglich gewisser Kosten) einbehalten. Der Arbeiter aber muß neben der für die Produktion seiner eigenen Existenzmittel nötigen Arbeitszeit auch noch die Mehrarbeitszeit für den Unterhalt des Besitzers der Produktionsmittel, des Arbeitgebers oder Kapitalisten, und dazu noch einmal die für dessen Gewinn, dessen Profit, aufwenden. Das ist Zuhälterei und Zeitdiebstahl.
Der globalisierte Monopol-Kapitalismus drängt den Arbeiter in die wirtschaftliche Not und, was noch viel schlimmer ist, in eine menschenunwürdige Existenz, die mit dem Sinn des Lebens und der menschlichen Natur nichts zu tun hat. Der Arbeiter wird zum Teil der Maschine: Je weniger seine eigenen Talente, Kenntnisse, Fähigkeiten und Neigungen gefragt sind, und je mehr er zu einem bloßen Instrument, zu einem Mittel zum Zweck für den Arbeitgeber degradiert wird, desto weiter wird er von seiner Arbeit, also seiner Tätigkeit, sowie dem Endprodukt und vor allem von sich selber, seinem Menschsein, und seinen Mitmenschen, der Gesellschaft, entfremdet und zum bloßen Roboter oder Automaten (vgl. Charlie Chaplin, „Modern Times“). Das ist es, was Karl Marx „Entfremdung“ nannte.
Im modernen Monopol-Kapitalismus wird die Arbeitskraft, ja der Arbeiter selber zur Ware. Er muß folglich seine Arbeitskraft und sich selber anbieten und verkaufen. Das ist nichts anderes als Prostitution 2); der moderne Arbeiter ist gezwungen, sich zu prostituieren 2). Wie jede andere Ware ist daher auch er allen Wechselfällen und Schwankungen des Marktes, z. B. Angebot und Nachfrage, und der Konkurrenz der anderen Arbeiter ausgesetzt. Der Arbeiter schwebt demnach ständig in banger Ungewißheit oder Unsicherheit: Er findet nur so lange Arbeit, wie seine Arbeit das Kapital des Kapitalisten vermehrt, nur unter den Bedingungen, die der Arbeitgeber stellt, nur zu dem Preis, den dieser bezahlen will (d. i. immer der niedrigste!), und nur dann, wenn der Arbeitgeber keinen anderen (billigeren) Arbeiter findet.
Als Recht- und Besitzloser ist er doppelt abhängig: Einmal davon, daß man ihm Arbeit gibt, und zum anderen, daß man ihm genug Almosen („Lohn“) zum Überleben gibt. Erhält er dann seinen (zu) geringen Lohn ausbezahlt, fallen die anderen Mitglieder der Gesellschaft und des Staates wie Wegelagerer über ihn her: Hausbesitzer / Vermieter, Händler / Kaufleute, Dienstleister / Wucherer, Bankiers / Politiker (Schulden, Raten, Zinsen, Steuern, Diäten, Gebühren etc.), um ihm seinen Lohn wieder abzunehmen. Im modernen Monopol-Kapitalismus kann also der normale, durchschnittliche Arbeiter kein dauerhaftes Eigentum erwerben oder Geld ansparen; er wird praktisch ununterbrochen enteignet.
Der Kapitalist (Arbeitgeber) kauft die Ware »Arbeitskraft«, zahlt aber nicht den ange-messenen Preis dafür, sondern nur einen geringen Teil dessen. Das ist der „Lohn“. Der Lohn entspricht lediglich knapp dem, was der Arbeiter unbedingt benötigt, um dem Arbeitgeber für eine Weile, nämlich so lange, wie dieser jenen braucht, als Arbeitskraft verfügbar zu bleiben, d. i. körperlich / gesundheitlich in dem Zustand zu bleiben, um arbeiten zu können.
Gesundheit und Lebensqualität des Arbeiters interessieren den Kapitalisten nicht, ja, er nimmt es sogar billigend in Kauf, daß der Arbeiter durch die früher katastrophalen, heute immer noch indiskutablen und inakzeptablen Produktions-Bedingungen physisch und psychisch geschädigt wird, arbeitsunfähig wird oder gar zu Tode kommt (Arbeitsunfälle, berufsbedingte Krankheiten, Dystreß, Spätfolgen). Allein um der Senkung der Produktionskosten, also seiner Profit-Maximierung willen ist der Kapitalist bereit, sprichwörtlich „über Leichen zu gehen“.
Der Lohn des Arbeiters deckt aber noch nicht einmal dessen eigentliche „Lebenshaltungs-Kosten“, entspricht nicht einmal dem Existenz-Minimum, wie die in den meisten Fällen erbärmliche, unzumutbare, menschenunwürdige Lebensqualität und die, verglichen mit der der Reichen, statistisch deutlich niedrigere Lebenserwartung der Arbeiter (sic!) beweisen. Tatsächlich aber erarbeitet der Arbeiter ja viel mehr als seinen Lohn, nämlich das, was die von ihm produzierte Ware auf dem Markt später kosten wird, d. i. der Preis, zu dem der Arbeitgeber die Ware verkauft. Der Gewinn des Kapitalisten ist also ein Stück nicht bezahlter Arbeit; das ist, auch nach dem deutschen Strafgesetzbuch, Unterschlagung, Betrug und Zuhälterei 3). Der Arbeiter wird also von seinem Zuhälter 3) (denn nichts anderes ist der Arbeitgeber), für den er sich prostituieren muß, um einen Teil seiner Arbeit betrogen, das heißt, er arbeitet einen Teil, und zwar den größeren, seiner Arbeitszeit umsonst. Karl Marx hat deshalb den Kapitalismus sehr anschaulich und (zu)treffend auch als ein verbrecherisches „System des Zeitdiebstahls“ bezeichnet.
Der Soziologe Jürgen Habermas spricht in diesem Zusammenhang von der „Kolonialisierung der Lebenswelt“, Helmut Schauer von „Kulturellem Zeitimperialismus“.
(Erinnert sei an dieser Stelle auch an Michael Endes Erzählung Momo [1973], die Geschichte des Mädchens, das den Menschen einer profitorientierten, also kapitalistischen Gesellschaft, die für nichts [am allerwenigsten für Kinder] mehr Zeit hat, die von den bösen „Herren in Grau“, den Zeit-Dieben von der „Zeit-Sparkasse“, gestohlene Zeit zurückbringt.)
Karl Marx hat zur Unterscheidung zwischen Lohn und tatsächlichem Wert der hergestellten Dinge die Begriffe „Tauschwert“ (Entlohnung, Bezahlung) und „Gebrauchswert“ (Verkaufswert, Marktwert, Preis) eingeführt. Die Differenz zwischen Gebrauchswert und Tauschwert nennt er „Mehrwert“, und Mehrwert ist unbezahlte Mehrarbeit des Arbeitnehmers / Prostituierten, die sich der Arbeitgeber / Zuhälter betrügerisch, mithin kriminell aneignet, indem er den Mehrwert einfach unterschlägt und einbehält.
Der Kapitalist nutzt den unterschlagenen Mehrwert nun aber nicht nur für sein sicheres, bequemes, sorgenfreies Leben in Wohlstand und Luxus (dann wäre er, schlimm genug, „nur“ ein Zuhälter, also ein Parasit und Schmarotzer), sondern, viel schlimmer, er hortet Geld, deponiert es z. B. in Form von Edelmetallen (Gold, Silber) oder Diamanten in den privaten Schließfächern ausländischer Banken, zieht es also aus dem nationalen Verkehr oder Umlauf, was deflationär wirkt (jeder Arbeitnehmer verbringt heute ein Drittel bis die Hälfte seiner Arbeitszeit damit, die Zinseinnahmen der Reichen zu finanzieren, die das Geld horten; vgl. Artur P. Schmidt, Unter Bankstern. Der legalisierte Bankraub, EWK-Verlag, 2009, S. 28), und, am allerschlimmsten, er investiert in einem sich selber beschleunigendem Kreislauf einen Teil des Mehrwertes wieder in die Ausweitung des Produktions-Prozesses, um den Gewinn ein weiteres Mal zu erhöhen. Erst damit wird aus Geld »Kapital«, d. i. Geld hervorbringendes Geld, und aus dem Arbeitgeber, im Unterschied zu dem Meister der mittelalterlichen Zünfte, der Kapitalist. (Zins und Zinseszins sind hier außer Acht gelassen.)
Damit wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, in deren Verlauf die Reichen (Arbeitgeber) immer reicher und die Armen (Arbeiter) immer ärmer werden. Große Unternehmen sind dabei immer im Vorteil, denn je größer ein Betrieb ist (je mehr Arbeiter er hat), desto größer ist der Mehrwert, um so höher sind wiederum die Investitionen, desto größer wird erneut der Profit usw. usf. Ein Unternehmen wird also mit zunehmendem Wachstum immer konkurrenz-fähiger, bis es irgendwann konkurrenzlos ist. Im Raubtier-Kapitalismus verdrängen oder „schlucken“ die großen Konzerne zwangsläufig die kleineren Unternehmen und kleinsten Betriebe. In der Folge konzentriert sich immer mehr Kapital bei immer weniger Kapitalisten. Im Gegensatz zu dieser „Akkumulation des Kapitals“ (Karl Marx) bei den Reichen kommt es gleichzeitig notwendig zum Ruin des Mittelstandes und zur Verarmung der Arbeitermassen, der „Verelendung des Proletariats“ (Marx), zur Zweiklassen-Gesellschaft.
Mit unumgänglicher Notwendigkeit bedingt die Anhäufung von Reichtum auf der Seite der wenigen Einzelnen die Armut auf der Seite der großen Masse – und umgekehrt. Dieses Abhängigkeits-Verhältnis wollen die Arbeitgeber unbedingt aufrecht erhalten und möglichst noch festigen, damit sie den Arbeitnehmern weiterhin die Bedingungen für eine „Arbeits-Erlaubnis“ (sic!) diktieren können, die nur die Wahl haben, sich zu eben diesen Bedingungen zu prostituieren, d. i. ihre Arbeitskraft anzubieten und zu verkaufen – oder arbeitslos und schlimmstenfalls obdachlos zu werden. Ohne diesen Mechanismus (und ohne Zins und Zinseszins) gäbe es keine private, also parasitäre Kapital-Akkumulation. Die Akkumulation des Kapitals resultiert also nicht aus dem Verzehren des Mehrwertes durch den Kapitalisten, sondern aus dessen Vermehren durch Lohnarbeiter im Rahmen des Lohnsystems.
Den Arbeitgebern ist es gelungen, mit dem Lohnsystem ein perfides System zu schaffen, in dem die Mehrzahl der Arbeitnehmer mit unausweichlicher Notwendigkeit gezwungen ist, jede Tätigkeit zu jeder Bedingung und zu jedem Lohn zu akzeptieren, die die Arbeitgeber ihnen diktieren, das heißt immer die für die Arbeitgeber vorteilhaftesten und die für die Arbeitnehmer schlechtesten. Das moderne Lohnsystem ist nichts anderes als die Unmöglichkeit für die meisten Menschen, anders als durch Prostitution überleben zu können.
Das fundamentale Prinzip des kapitalistischen Systems war und ist das Lohnsystem. Es hat seinen historischen Ursprung in der widerrechtlichen privaten (privare, lat.: berauben!) Aneignung der Produktionsmittel durch Einzelne. Weiterentwickelt aus der ebenfalls mit Gewalt erzwungenen Produktion durch Sklaverei in der Antike und Leibeigenschaft im Mittelalter, ist es lediglich deren moderne Variante. Die Form hat sich geändert, doch das Prinzip ist gleich geblieben. Für die Mehrheit der Menschheit bedeutet es die Unmöglichkeit, anders als durch Prostitution – den Verkauf ihrer Arbeitskraft, ihres Körpers, ihrer Lebenszeit – überleben zu können. Das ist menschenverachtend, entwürdigend und erniedrigend, selbstverständlich unzumutbar, inakzeptabel und indiskutabel sowie asozial und kriminell.
Die Gesellschaftsform der Neuzeit ist die der organisierten Kriminalität – weltweit, in jeder Minute. Minütlich werden überall auf der Welt Menschen ausgebeutet, denn gearbeitet wird ja in drei Schichten rund um die Uhr, also 24 Stunden täglich, auch sonn- und feiertags, also sieben Tage die Woche, 52 Wochen oder 365 Tage im Jahr. (Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß bis zur protestantischen Reformation (Luther, Calvin, Zwingli) die Gesetze der katholischen Kirche den Arbeitern zusätzlich zu den Sonntagen noch 38 [dreißigundacht!] Feiertage garantierten, während deren es streng untersagt war zu arbeiten! Heute sind es bundesweit nur noch neun!) Und da Lohnarbeit nichts anderes als Zuhälterei und erzwungene Prostitution (s. o.) ist, finden weltweit in jeder Minute ungestraft (!) unzählige Straftaten / Verbrechen statt. Aber das ist noch nicht alles. Jeder einzelne Kauf und Verkauf irgendeiner Ware durch Kaufleute oder Händler ist eine weitere Straftat, nämlich Hehlerei 4): Es gibt ja (fast) keine anderen Waren als solche, die durch eine Straftat, nämlich Lohnarbeit, also Zuhälterei und Prostitution, produziert worden sind. Aber auch das ist immer noch nicht alles. Der Händler kauft und verkauft nicht nur (dem Arbeiter / Prostituierten durch den Arbeitgeber / Zuhälter) gestohlene und geraubte Ware (was ja die Definition des Hehlers 4) ist), sondern das auch noch zu einem nochmals überhöhten, unverhältnismäßigen Preis, der nun seinen Profit ausmacht. Sprachlich exakt und juristisch präzise ausgedrückt, belügt und betrügt, täuscht und übervorteilt er den Endverbraucher – und das wiederum ist niemand anders als der nun doppelt übervorteilte und ausgebeutete Arbeiter / Proletarier…
(Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung des perfiden Prinzips des Handel(n)s / der Hehlerei: Wenn ich von A ein Fahrrad für DM 100,– kaufe und es dann für DM 200,– an B verkaufe, so habe ich entweder A DM 100,– zu wenig gegeben oder B DM 100,– zuviel abgenommen. Einen von beiden – Verkäufer oder Käufer – habe ich übervorteilt / betrogen. Die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis – der Gewinn / Profit – ist Betrug! Wohlgemerkt: es geht hier um das zugrundeliegende Prinzip; Aspekte wie Kosten für Lagerung, Transport oder Reparatur etc. sind hier bewußt außen vor gelassen worden.)
Die unabdingbare Voraussetzung für die Herrschaft / Diktatur des Kapitals / der Hochfinanz (das ist per definitionem Faschismus 5)!) ist die Anhäufung des Reichtums in den Händen von Privaten (privare, lat.: berauben!), die Bildung und Vermehrung des Kapitals durch Zins und Zinseszins in dem bestehenden Falschgeld-System, und der Weg dahin ist eben die Lohn- und Zwangsarbeit, das Mittel dazu ist (neben Zins und Zinseszins) der Lohn- und Zwangsarbeiter. Die Lohnarbeit wiederum beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Arbeiter untereinander, was Solidarität natürlich erschwert oder sogar verhindert. So können die Arbeiter – nach der Devise „Divide et impera“ (lateinisch: „Teile und herrsche“) – von den Arbeitgebern politisch und sozial relativ leicht gegeneinander ausgespielt werden.
Es gibt keine andere Quelle persönlichen materiëllen Reichtums als die Ausbeutung der fremden Arbeitskraft anderer Menschen. Die eigene Arbeit kann immer nur zur notwendigen Befriedigung der natürlichen eigenen Bedürfnisse des Arbeiters selber hinreichen, aber keine Reichtümer anhäufen. Das ist ja auch der simple Grund dafür, daß die Kapitalisten andere Menschen für sich arbeiten lassen. In den ersten organisierten Gesellschaften gab es nur menschliche Arbeitskraft und darum die Ausbeutung der Sklaven zur Bildung des Reichtums einiger Weniger; heute müssen die Lohnarbeiter das Kapital der Kapitalisten erarbeiten.
Voraussetzung und Folge zugleich der Vermögensbildung der Reichen sind die Not und das Elend der arbeitenden (und zunehmend arbeitslosen und obdachlosen) Armen. »Arbeit« im modernen Sinne ist ausschließlich Mittel zum Schaffen des Reichtums des Managers / Arbeitgeber-Zuhälters / Kapitalisten, also zur Erzeugung des Mehrwertes nach der Formel: Mehrarbeit erzeugt Mehrprodukt, Mehrprodukt enthält Mehrwert, Mehrwert schafft Profit – das Kapital des Kapitalisten. Der moderne Monopol-Kapitalismus hat Ausbeutung zur Grundlage, Ausbeutung zum Inhalt und Ausbeutung zum Ziel:
Reichtum durch Armut, Armut durch Reichtum.
In der Terminologie des in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Bürgerlichen Gesetzbuches ist nun aber jedes Geschäft, das, vorsätzlich oder unwissentlich, auf Täuschung und / oder Zwang beruht (wie es bei den Knebelverträgen im heutigen Arbeits[un]recht, vor allem bei der modernen Sklaverei der „Zeitarbeit“ / der „Personal-Dienstleistung“, der Fall ist; von der menschenverachtenden, unzumutbaren, zynischen „Zumutbarkeits-Klausel“ bei „Hartz IV“ und den „Ein-Euro-Jobs“ ganz zu schweigen!), „sittenwidrig“ und damit nichtig:
„Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig. Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage (…) eines Anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren läßt, die in einem auffälligen Mißverhältnis zu der Leistung stehen.“ (§ 138, Abs. 1, 2, BGB)
„Ist ein Teil eines Rechtsgeschäfts nichtig, so ist das ganze Rechtsgeschäft nichtig…“ (§ 139 BGB)
„Wer durch die Leistung eines Anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet.“ (§ 812, Abs. 1 Satz 1, BGB)
„War der Zweck einer Leistung in der Art bestimmt, daß der Empfänger durch die Annahme gegen ein gesetzliches Verbot oder gegen die guten Sitten verstoßen hat, so ist der Empfänger zur Herausgabe verpflichtet.“ (§ 817, Satz 1, BGB)
„Die Verpflichtung zur Herausgabe erstreckt sich auf die gezogenen Nutzungen sowie auf dasjenige, was der Empfänger auf Grund eines erlangten Rechts (…) erwirbt. Ist die Herausgabe wegen der Beschaffenheit des Erlangten nicht möglich, oder ist der Empfänger aus einem anderen Grunde zur Herausgabe außerstande, so hat er den Wert zu ersetzen.“
(§ 818, Abs. 1, 2, BGB)
Das bedeutet, daß, sogar nach den eigenen „Spielregeln“ der Reichen und Mächtigen, den sog. „Gesetzen“, (fast) alle Arbeitsverträge und Geschäfte in der Bundesrepublik Deutschland ungültig, nämlich sittenwidrig und damit null und nichtig sind, weil sie ja einzig und allein auf der Ausnutzung der objektiven Zwangslage der Arbeitnehmer beruhen, nicht anders als durch Prostitution physisch überleben zu können und deshalb die Bedingungen der Arbeitgeber / Zuhälter akzeptieren zu müssen! Und das bedeutet weiter, daß, nach ihren eigenen „Gesetzen“, die Arbeitgeber / Zuhälter „enteignet“ werden müßten, korrekt: zur Herausgabe (s. o.) ihrer Beute, ihres Diebes- und Raubgutes, ihres unrechtmäßigen Besitzes, und zur Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer (zum Unterschied zwischen »Besitz« und »Eigentum« siehe Fußnote 6)), also die arbeitenden und steuerzahlenden Proletarier / Prostituierten, verpflichtet sind! Werden sie es nicht freiwillig tun, so sind sie zu zwingen!
„Wie glatt muß die Sprache der Weißen sein, wenn sie das Richtige für »falsch« und das Falsche für »richtig« ausgeben können.“ (Black Hawk, zitiert nach Jack D. Forbes, Columbus und andere Kannibalen. Die indianische Sicht der Dinge, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1992, S. 59)
Juan Matus (Don Juan), der mexikanische Indio-Schamane und yaqui nagualli (spirituëlle Lehrer) des amerikanischen Anthropologen Carlos Castaneda, nannte ihn einen Zuhälter – und der sah es ein. (Nach Carlos Castaneda, Reise nach Ixtlan. Die Lehre des Don Juan.)
1) Proletariat: soziale Schicht der mehr oder weniger besitzlosen Arbeiter in den Industrie-Nationen, die gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, sich also zu prostituieren (s. u.), um zu überleben. (nhd.; lat. proletarius, zu proles: Nachkomme, aus pro: vor- (an) und –oles, zu alere: nähren; die Arbeiter hatten ursprünglich nur ihre Nachkommen als Ernährer der Familie, aber ansonsten kein Eigentum und keinen Besitz.
2) Prostitution: Erlangen seines Unterhaltes durch gewerbsmäßiges, entehrendes, entwürdigendes, öffentliches Sich-Preisgeben für etwas Niedriges, nämlich für Geld, entweder freiwillig oder erzwungen (durch wirtschaftliche Notlage oder durch eine andere Person [Zuhälter]). Im modernen Monopol-Kapitalismus, aber auch im (Pseudo-) Kommunismus und (Pseudo-) Sozialismus ist der Proletarier / der Arbeitnehmer gezwungenermaßen de facto Prostituierter. (neuhochdeutsch; lateinisch prostitutio: Preisgebung, zu prostituere: sich öffentlich hinstellen, aus pro: vor, für, und stituere, zu statuere: hinstellen, zu sistere: stellen, zu stare: stehen; also „für jemanden – den Freier und den Zuhälter – für etwas – Geld – dastehen“)
3) Zuhälter: Person, meist Mann, aber zunehmend auch Frau, die andere Personen, direkt oder indirekt, nötigt oder zwingt, sich zu prostituieren (s. o.) und einen Großteil des daraus erworbenen Verdienstes an sie abzuliefern. Im Kapitalismus ist der Arbeitgeber de facto Zuhälter des Arbeitnehmers / Prostituierten, im (Pseudo-) Kommunismus und (Pseudo-) Sozialismus ist es der Staat. (neuhochdeutsch; von veraltet zuhalten, spätmittelhochdeutsch zuohalten: mit jemandem in sittenwidriger Beziehung stehen)
4) Hehler: Person, die um des eigenen materiellen Vorteiles willen strafbare Handlungen anderer deckt, verheimlicht, begünstigt und unterstützt, z. B. gestohlene, geraubte oder durch Betrug erworbene Güter kauft und verkauft, d. h. (fast) alle heutigen Händler und Kaufleute. (mittelhochdeutsch heler, helaere, zu heln: etwas verhehlen, verbergen; althochdeutsch helan: verstecken, verbergen; althochdeutsch hali: verhohlen)
5) Faschismus: Diktatur des Monopol-Kapitals mittels Korruption, Kartellen, Syndikaten und Trusts (nach Robert Brady und G. Edward Griffin). Beherrschung der Legislative (Regierung), Judikative (Justiz), Exekutive (Polizei), der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Medien durch die private Hochfinanz. Im 20. Jahrhundert aufkommende, auf Gewaltbereitschaft, Macht- und Habgier / Profitstreben beruhende politische Richtung pseudo-nationalistischen, diktatorischen, verbrecherischen Charakters: die Kontrolle durch private Monopole über den Staat, der seinerseits die Industrie und Wirtschaft kontrolliert, aber in einer Form, die die Monopole begünstigt, Konkurrenz ausschaltet und Wettbewerb (freie Marktwirtschaft) verhindert. De facto, mehr oder weniger ausgeprägt, aber verdeckt und offiziëll geleugnet, die Staatsform der mächtigsten Nationen, insb. die der U.S.A, Großbritanniens, Frankreichs, der „BRD“, der Sowjetunion / Rußlands, Chinas und Japans. (neuhochdeutsch; von lateinisch fascis: Bündel, Rutenbündel. Ein Rutenbündel mit einem eingebundenen Beil war das Zeichen für die Amtsgewalt hoher Beamter [Konsuln, Praetoren], das die Lictores [Leibwächter] trugen, im antiken Römischen Reich; der italienische Diktator Benito Mussolini übernahm es als Abzeichen für seine Partei der „Schwarzhemden“. Washington, D. C. [District of Columbia; Columbia war die heidnisch-babylonische Göttin Semiramis], der Bezirk der Verwaltung der United States Company, strotzt von diesem faschistischen Symbol und von den beiden Säulen Jachin und Boas des [nicht historischen] Tempels des [nicht historischen] Königs Salomo in Jerusalem…!)
6) Eigentum: „Das-Mir-Selber-Eigentümliche“: der Begriff »Eigentum« bezeichnet ausschließlich etwas, das mir von Natur aus (Leben, Freiheit, Gesundheit) oder durch selber erbrachte, eigene Leistung (Habe) zusteht. Das Wort setzt sich zusammen aus althochdeutsch eigan: „zueigen“, „zugeeignet“, „zugehörig“ (von der germanischen Wurzel aig: „eigen-“, „selbst-“; ursprünglich erstes Partizipium zu einem Infinitivum mit der Bedeutung „zu einem selber gehören“, „haben“) und althochdeutsch tuom: „Verhältnis“, „Beziehung“, „Zustand“.
Besitz: über mittelhochdeutsch besitzunge: „das Besetzte“, „der Besitz“ von althochdeutsch besizzen: „etwas innehaben, indem man darauf sitzt“, also „besetzen“; spätmittelhochdeutsch „Belagerung“. (vgl. nhd. „Hausbesetzung“)
»Besitz« ist also etwas völlig anderes als »Eigentum«!
Ich kann fremdes Eigentum in Besitz nehmen und haben. Solange das in freiwilligem, gegenseitigem Einvernehmen geschieht, ist es ethisch und juristisch total korrekt. So kann mir ein Anderer sein Eigentum leihen (dann ist es befristet in meinem Besitz) oder schenken (dann wird es mein Eigentum). Eigne ich mir fremdes Eigentum aber heimlich (Diebstahl), hinterlistig (Betrug / Täuschung [Zins und Zinseszins!], Unterschlagung, Veruntreuung), unter Drohungen (Erpressung [Steuern! GEZ-Zwangsabgabe! Geld-„Strafen“!]) oder gewaltsam (Raub [Pfändung!]) an, so ist es natürlich ethisch verwerflich und juristisch verbrecherisch und steht mir aus eben diesen Gründen selbstverständlich nicht zu.
Der fälschlich mit dem hier nicht zutreffenden Begriff „Eigentum“ bezeichnete, widerrechtlich angeeignete Reichtum aus der Lohnarbeit / Zwangsarbeit sowie den Zinsen und Zinseszinsen der Geldvermögen der Kapitalisten / der Hochfinanz ist also zutreffend „Besitz“ zu nennen und steht ihnen selbstverständlich nicht zu. Dieses (fälschlich sog.) „Eigentum“ meinte der französische Anarchist Pierre Joseph Proudhon (1809 – 1864), als er das berühmte, hier zutreffende Wort „Eigentum ist Diebstahl“ prägte („Qu´est-ce que c´est la propriété“, 1840). Eine Wegnahme und Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer, die arbeitenden Steuerzahler / Lohnarbeiter, wäre daher noch nicht einmal eine „Enteignung“.
Selten so einen Blödsinn gelesen.
Viele Grüße
Soweit wird es sicher nicht kommen
Schon sehr theoretisch überzogen.
Warum soll Prostitution – die nicht "öffentlich" sein muß – entehrend sein, Haare schneiden oder medizinische Massage aber nicht? Wo ist der Unterschied zum Sportler, der auch nur für Geld zur Gaudi anderer hinter einem Ball her rennt?
Sehr viele dieser genannten Menschen sehen eine Befriedigung darin, all dieses zu tun.
Natürlich im krassen Unterschied zu denen, die zu solcher Tätigkeit gezwungen werden, um ihr Überleben zu sichern, besonders Kinder.
In vielen Ländern ist Kinderarbeit verbreitet, beim Tepichknüpfen z. B. Hier fahren Kinder ganze Familien. Boykottieren wir diese Produkte wegen unserer Ethik, liefern wir diese Menschen dem Hunger aus.
Der Spruch:"Wir sitzen alle in einem Boot; manche sonnen sich oder fahren Wasserski, die meisten rudern." hat seine Berechtigung. Hier hat sich das Rotationsprinzip nicht durchgesetzt. Immerhin gibt es für sehr Viele den Ruhestand.
Ein Volk, das nur aus Häuptlingen besteht, gibt es nicht, oder nicht lange. Indianer sind mindestens genau so wichtig. Daß diese Hâuptlinge ihre Macht eigennützig mißbrauchen, hat es immer gegeben. Nur dürfen sie dabei nicht abheben. Es braucht also auch Kontrolleure mit Machtbefugnis.
Nur: Wer kontrolliert die Kontrolleure?