Mainstream-Medien, die Mehrheit der Bevölkerung und Value-Investoren glauben alle, dass die Edelmetalle sich in einer Blase befinden, weil sie die Gründe nicht verstehen, die Leute dazu bewegen, in harte Vermögenswerte zu wechseln…
In dieser Hinsicht gibt es zwei Lager:
1. Das Lager glaubt, dass wir in einer schönen neuen Welt leben, wo Regierungen die Volkswirtschaften zentral planen können – und dies besser als der freie Markt selbst. Und die Akzeptanz des staatlich geförderten, ungedeckten Fiat-Geldes, ist ein ganz normaler, unbestrittener Teil des Lebens und wird als solches nicht hinterfragt.
2. Das Lager, das Zentralbanken als künstlich und gefährlich ansieht und die ziemlich überrascht sind, dass diese Ära der ungedeckten Fiat-Währungen schon so lange andauert – nämlich fast 40 Jahre, seit dem “Nixon Shock” am 15. August 1971.
Wer in Camp 1 lebt, wird niemals Edelmetalle kaufen, bis es bereits zu spät ist und die Fiat-Währungen kollabiert sind.
Wer in Camp 2 lebt wird nie seine Edelmetalle für Fiat-Geld verkaufen, bis sie erkennen können, dass die Staaten ihre Schuldenproblematik in den Griff bekommen. Entweder durch standardmäßig durch Staatsbankrott (Konkurs der Regierung) oder durch Hyperinflation (Konkurs der Währung).
Womit wir in einer interessanten Situation sind. Im Gegensatz zu jeder anderen Blase in der Geschichte der Menschheit, werden die Besitzer von Edelmetallen diese nicht für Fiat-Währung verkaufen – egal zu welchem Preis.
Sie könnten ihre Edelmetalle gegen andere Vermögenswerte eintauschen, die sie in Bezug auf Gold oder Silber als unterbewertet sehen – was bedeutet, dass sie ihre Edelmetalle gegen Fiat-Geld verkaufen, und mit diesem diese anderen Vermögenswerte zu kaufen.
Jedoch für diejenigen, für die Edelmetalle eine Versicherung sind, gegen den sicheren Untergang des Weltfinanzsystems, gibt es keinen Preis, zu dem sie ihre Edelmetalle für Fiat-Währung verkaufen würden.
Natürlich, wenn man Ihnen heute 10.000 $ pro Unze Gold anböte, dann würden sie ihr Gold dafür verkaufen. Aber nur, um für den Erlös umgehend am Markt noch mehr Gold zum aktuellen Preis zu erwerben. Denn man wäre ja verrückt, so eine Gelegenheit nicht zu ergreifen.
Doch die große Mehrheit der Menschen, die Edelmetalle als Absicherung gegen die Zerstörung des US-Finanzsystem halten, wird nie ihre Edelmetalle zum Marktpreis verkaufen, bis zu einer Lösung der Schuldenproblematik der westlichen Nationen und bis neues, stabiles und werthaltiges Geld eingeführt wurde.
Gold/Silber-Engpässe
In den letzten Monaten kamen Berichte aus allen Regionen der Welt, die besagen, dass phyisches Gold und Silber (für Investmentzwecke) knapp ist und immer knapper wird.
Die Auslastung der indischen Goldscheideanstalten ist auf ein sehr niedriges Niveau gefallen, aufgrund der Knappheit an Goldschrott. Derzeit sind die indischen Scheideanstalten zu 25-30% ausgelastet, gegenüber 35-40% zur gleichen Zeit des Vorjahres. Nach Ajay Mitra vom indischen Büro des Welt-Goldverbandes halten sich Verkäufer von gebrauchtem Goldschmuck derzeit zurück, da sie mit höheren Preisen rechnen.
So, wie sie höhere Preise bei Gold und Silber erwarten, gehen die Menschen davon aus, dass die Kaufkraft der Währungen nachlassen. Solange es keine Hinweise darauf gibt, dass die laufende, systematische Zerstörung der weltweiten Fiat-Währungen aufhört, gibt es keinen Grund für niemanden, seine Edelmetalle für Fiat-Geld zu verkaufen.
Kanadas größte Bullion-Bank, ScotiaMocatta, hatte im Januar alle Silbermünzen und Silberbarren ausverkauft. Sie konnten anscheinend wieder Silber am Markt kaufen – aber die Bestände an 100-Unzen Barren sind schon wieder stark gesunken.
Eric Sprott, einer der klügsten Köpfe der Edelmetall-Welt erklärte, dass er dieses Jahr Gold auf $ 2.150 und Silber auf bis zu $ 50 steigen sieht. Und zwar aufgrund der ständig zunehmenden Verknappung, die es ihm sehr schwer machte, 16 Millionen Unzen Silber für seinen physisch hinterlegten Sprott-Silber-ETF zu erwerben. Er konnte diese Menge nur deshalb bekommen, weil er primär direkt bei den Produzenten gekauft hat.
Bis zu diesem Jahr war es relativ sicher mit Dingen zu spielen, wie Gold- und Silber-ETFs, Futures und andere Papier-Vermögenswerte. Aber 2011 könnte das letzte Jahr sein, in dem es noch relativ einfach möglich ist, an physische Edelmetalle zu kommen. Diejenigen, die den Hintern nicht hoch bekommen und jetzt nicht kaufen, werden später möglicherweise nur noch sehr schwer an physisches Silber oder Gold herankommen.
Wie Eric Sprott oben ausführte, werden eine der wenigen Quellen für physische Gold-und Silberbarren jetzt und in Zukunft die Hersteller sein. Die Aktien dieser Produzenten könnten exponentiell steigen, sobald die Öffentlichkeit von der physischen Knappheit erfährt. Man sollte jedoch geografisch diversifizieren, um das politische Risiko zu reduzieren. Die Gefahr, dass Staaten die in ihrem Land befindlichen Minen verstaatlichen ist groß, wenn man die Staatsverschuldung ansieht und den echten Wert, den eine Mine darstellt. [Quelle: TDV]