Es gibt Kommentatoren, die glauben allen Ernstes, dass Gold und auch Silber, absolut gesehen, schon überteuert sind und keine reale Kaufkraft mehr hinzugewinnen könnten. Sie übersehen dabei jedoch, dass die Kaufkraft des Dollars seit 1972 annähernd zu Staub zerblasen wurde…
Die Dollar-Geldmenge wurde enorm ausgeweitet und der Zuwachs erreichte im Jahr 2009 mit 112% seinen Höhepunkt. Hinzu kommt, dass die Zentralbanken in den USA und Europa ihre Schulden monetarisieren, was auf eine schleichende Inflationierung der Währungen hinausläuft.
Trotz der Monetarisierung der Schulden war die Geldmengenausweitung des Dollars im Jahr 2010 wieder rückläufig, stieg mit QE2 aber wieder an. Die FED druckt zwar Geld in Massen – und muss das auch, um eine Deflationierung zu verhindern – dieses wird aber von der Wirtschaft und den Konsumenten nicht angenommen, da sie dafür Schulden machen müssten. Die Verbraucher in den USA sind jedoch dazu übergegangen, vermehrt zu sparen und ihre Altschulden zurückzuzahlen. Das führt zur weiteren Schrumpfung der amerikanischen Wirtschaft – keinesfalls zur Expansion, wie die FED uns weismachen will. Es geht hier nur darum, das aktuelle System und die Regierung zu schützen.
Das zusätzliche Geld wanderte und wandert direkt in die Anlagemärkte und pusht die Preise von Aktien und Rohstoffen und sorgt damit für einen scheinbaren Zuwachs an Reichtum. Sollte diese Blase platzen, werden die Preise für diese Finanzassets extrem fallen. Die Kredite finanzierter Objekte (Häuser, Firmen, Finanzanlagen…) werden zunehmend unter Wasser geraten, was die Banken dazu bringen wird, von den Kreditnehmern Nachschusszahlungen zu verlangen. Wer diese nicht zahlen kann, wird sein Objekt an die Banken verlieren – was die Preise immer weiter fallen lässt. Dieser Mechanismus lässt sich sehr schön in Amerika, Irland und in Spanien studieren.
Diese abwärts gerichtete Spirale wird sich vorzugsweise auf Kredit finanzierte Finanzanlagen auswirken – aber auch auf Gold und Silber. Jedoch ist Gold reine, gespeicherte Liquidität – also Geld – und auch Silber hat geldige Anteile. Hinzu kommt, dass die Gold- und Silberpreise durch Manipulationen der Zentralbanken lange Zeit gedeckelt wurden, um die Zinsen künstlich niedrig halten zu können. Sie haben also noch gewaltiges Nachholpotential – man sieht das auch sehr schön daran, dass Silber im Jahr 2010 um annähernd 100% anstieg – obwohl der Zuwachs der Dollar-Geldmenge massiv zurückgegangen ist. Daher sollten die Preise der anderen Finanzassets in einer deflationären Phase weitaus stärker fallen, als Gold und Silber und so günstige Möglichkeiten für einen Vermögensaufbau schaffen.
Die Aussicht auf diese Abwärtsspirale wird aber auch dazu führen, dass viele Halter des weltweit vorhandenen Geldes, ihren Reichtum vor der Vernichtung schützen wollen und rechtzeitig in sichere Anlageklassen – unter anderem Gold und Silber – umschichten werden. Das wird den Gold- und Silberpreis in ungeahnte Höhen treiben.
Natürlich muss man bei den Edelmetallen jederzeit mit Rückschlägen rechnen. Keinesfalls darf man darauf setzen, dass es stets munter nach oben geht. Wer aber rein physisch investiert ist und Rückschläge mental verkraften kann, den ficht das alles nicht an. Man kann sagen, dass Geld in diesem Bereich buchstäblich mit dem Hintern verdient wird. Kaufen und draufsetzen und keinesfalls aufstehen, bevor nicht mehrere Indikatoren darauf hinweisen, dass eine in der Zukunft entstehende Edelmetallblase kurz vor dem Platzen ist.
Genauso wenig, wie die oben angesprochenen Kommentatoren, kann ich in die Zukunft sehen. Aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass ein Ball, der sehr tief unter Wasser gedrückt wurde, erst einmal hoch aus dem Wasser springen wird, bevor er wieder auf die Wasseroberfläche zurück fällt. Und mein Gefühl sagt mir, dass die Gold und Silberpreise sich noch nicht einmal in der Luft befinden – sie sind immer noch unter Wasser, auf dem Weg zur Oberfläche. Der Sprung-Phase aus dem Wasser, in die Luft, steht noch bevor. Diese Sprung-Phase kann man dann als Übertreibung, als Blase bezeichnen – nicht jedoch den Weg zu Normalpreisen, auf dem wir uns aktuell befinden.
Hinzu kommt, dass das aktuelle Geldsystem um sein Überleben kämpft und die Geschichte sagt uns, dass bisher alle Geldsysteme irgendwann zerfallen sind. Sollte das aktuelle System zerfallen und die Politik nicht in der Lage sein, den Menschen eine neue, diesmal aber globale Währung überzustülpen – dann werden die Menschen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein reines Papiergeld mehr haben wollen. Waren, die als Wertspeicher dienen können, werden dann Hochkonjunktur haben – an vorderster Stelle Edelmetalle.