Unter Insidern im Edelmetallmarkt ist es eine abgemachte Sache, dass es “eines Tages” einen Run auf Gold und Silber geben wird, der die Preise in einer parabolischen Kurve durch die Decke jagt. Die meisten Kommentatoren gehen stillschweigend davon aus, dass dies in den “westlichen Ländern“ geschehen wird.
Andere sagen, dass Gold und Silber bereits in einer Blase sind, die unmittelbar vor dem Platzen steht – da bei Gold das Allzeithoch von 1980 schon lange überschritten wurde und Silber kurz davor steht, dieses zu erreichen. Diese Leute wissen aber nicht – oder wollen es nicht wissen – dass man die Preise inflationsbereinigen muss. Wenn man das tut, dann muss Gold bis auf 7600 Dollar und Silber bis auf 456 Dollar steigen. Bis dahin ist noch viel “Luft“.
Außerdem ist die aktuelle Situation in keiner Weise mit 1980 zu vergleichen. Die globale Papiergeldmenge hat sich seitdem vervielfacht und die Preise der Edelmetalle wurden jahrzehntelang unterdrückt, so dass der Preis der Edelmetalle bei weitem nicht mehr die richtige Relation zum Papiergeld anzeigt – was ja auch das Ziel der Drücker war. Der Unterdrückungsmechanismus wirkt jedoch immer weniger, da sich immer mehr Leute für Edelmetalle interessieren und in diesen Markt physisch investieren. Aufgrund dieser Fakten haben die Metalle ein unglaubliches Preispotential und einen enormen Drang nach oben, der sich entladen muss und auch entladen wird.
Sollten die Metallpreise jedoch explodieren bevor das Papiergeld implodiert, dann gibt es ein Problem. Jede Manie erreicht zwangsläufig einen Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Gold könnte in der größten Übertreibungsphase locker einen 5-stelligen und Silber einen 4-stelligen Wert erreichen. Was will man tun, wenn die Metallpreise solch abnorm hohe Werte erreichen? Wie will man diesen “Wert“ konservieren, da man ja weiß, dass es unweigerlich wieder zurück gehen wird? Was will man damit erwerben? Aktien? Immobilien?
Andererseits kann man davon ausgehen, dass die Preise nach einem scharfen und tiefen Fall unten abprallen und erneut ähnlich hohe Werte erreichen könnten – wenn das Papiergeldsystem final implodiert. Wer davon ausgeht, bleibt einfach in den physischen Edelmetallen “drin“.
Natürlich ist eine Unze immer 31,105 Gramm – aber wer den Crash 2008 mitgemacht hat und mit ansehen musste, wie der Geld-Wert seiner Anlagen sich mehr als halbierte, der weiß, dass dies trotzdem keine sehr angenehme Erfahrung ist – und dass dies die Gefahr in sich trägt, dass viele ihr Metall in der Nähe des Tops abstoßen werden, um die Gewinne mitzunehmen. Aber was ist, wenn am nächsten Tag das Papiergeldsystem implodiert und man gerade eine Riesensumme Geldes auf das Konto überwiesen bekommen hat, die man noch nicht in andere Güter umwandeln konnte? Dann ist alles weg – hat sich der Wert in Rauch aufgelöst!
Dieses Szenario könnte Wirklichkeit werden – oder auch nicht. Aber es wird wahrscheinlich nicht im Westen zu einem Kaufrausch im Edelmetallbereich kommen, sondern im Osten – in Indien und China.
Die Inder sind Edelmetallbesitzer aus Tradition – sie lieben Gold und Silber und nutzen es als Krisensicheren Wertspeicher. Auch die Chinesen lieben Edelmetalle – wenn auch in den letzten jahrzehnten der Erwerb verboten war. Im letzten Jahr hob die chinesische Regierung dieses auf und ermunterte die Chinesen ausdrücklich dazu, Gold und Silber für Sparzwecke zu erwerben.
In einem der beiden Länder – oder in beiden, könnte es, aufgrund der aktuellen Ereignisse viel eher zu einem Kaufrausch bei Gold und Silber kommen, als im Westen. Die Menschen im Westen sind mit Werbung und Falschmeldungen so konditioniert, dass sie sehr Systemtreu agieren. Viele wissen zudem gar nicht mehr, dass Gold und Silber über Jahrtausende Geld waren – das beste Geld, was man sich wünschen kann – wenn auch etwas schwer. Dafür ist es selten, wertstabil und nicht beliebig vermehrbar – und das macht seinen wahren Wert aus!
Aktuell verbraucht alleine China ein Drittel der weltweiten Silberproduktion – Tendenz erheblich steigend. Und auch der Appetit auf Gold hat dort gewaltig zugenommen. Auch in Indien wächst der Hunger nach Silber – da Gold für weniger Wohlhabende immer unerschwinglicher wird. Die Vorräte schwinden…
Wenn die Menschen in China und Indien plötzlich realisieren, dass der Dollar und andere wichtige Weltwährungen immer weiter verwässert werden und sie das Vertrauen in diese Papierwährungen verlieren, dann kann es dort buchsäblich über Nacht zu einem Run auf Gold und Silber kommen.
Ein Berliner geht dann mit einem Goldpreis von 1.500 Dollar ins Bett und wacht am nächsten Morgen mit einem Goldpreis von 15.000 Dollar auf. Silber stünde dann bei etwa 1000 Dollar. Verrückt? Vielleicht…
Wir sprechen hier nicht von “normalen“ Marktverhältnissen – in diesen verrückten Zeiten ist buchstäblich alles möglich – das Denkbare aber noch viel mehr das Undenkbare! Jedenfalls sollte jeder auf irrationale Ereignisse vorbereitet sein – soweit man das kann – und sich nicht wundern, wenn es in bestimmten Märkten raketengleich nach oben – aber auch nach unten geht… [Quelle]
Unabhängig davon, ob ein Kaufrausch gerade stattfindet oder bereits stattgefunden hat, sollte man sich aber im Silbermarkt bewusst sein, dass mindestens drei Faktoren eingetreten sein sollten, bevor man verkauft:
- Die Masse ist im Silber investiert
- Die massiven Shortpositionen sind aufgelöst
- Die Industrie hat Silber-Lager angelegt
- weitere Faktoren siehe: 20 Gründe um Ihr physisches Silber zu verkaufen.