Es war nur eine Frage der Zeit – bis die Verschwörungstheorien über Silberpreismanipulationen von der Longseite auf die Shortseite wechseln…
Der starke Anstieg der Edelmetalle, der die Bullionbanken in starke Bedrängnis bringt, wird nun einigen mutmaßlichen Milliardären in die Schuhe geschoben, die angeblich, ala Hunt-Brothers den Markt auf verbrecherische Weise kornern und die armen Bullion-Banken zerstören wollen.
Der Silberpreis ist am Ostermontag im asiatischen Handel auf über 49 Dollar gestiegen, wurde aber später vom Kartell mit einer Flut an neuen Shortkontrakten bis auf 47 Dollar gedrückt. Das Handelsvolumen in Höhe von 250247 Kontrakten spiegelt die Gewalt der Drückung wider. Die Shorties verstehen nicht, dass das Problem im Silbermarkt von ihnen selbst verursacht wurde. Für jeden Short gibt es einen Long und wenn ich short bin in einer Ware, die ich nicht besitze, dann muss ich sie zum Lieferzeitpunkt irgendwie beschaffen oder den Halter der Longposition mit Papiergeld abfinden. Und wenn ich versuche, den Markt durch zusätzliche Shortpositionen weiter zu unterdrücken, dann wird das Problem nicht kleiner, sondern immer größer. Das gilt vor allem dann, wenn immer mehr Marktteilnehmer bemerken, was hier läuft. Effektiv drücken kann man nur, wenn es im Geheimen abläuft. Sobald Leute anfangen, mit dem Finger auf die Drückungen zu zeigen und zu erklären, was dahinter steht, werden immer größere Teile der Händler darauf aufmerksam. Irgendwann weiß es jeder.
Nachdem die Banken mit ihren jahrzehntelangen Drückungen Unsummen gescheffelt haben, müssen sie nun auch die Gegenseite auskosten – und das schmeckt ihnen natürlich nicht. Daher erfinden sie nun Geschichten, dass böse Milliardäre die Banken zerstören wollen. Mit solchen Geschichten haben wir ja schon gerechnet. Es sind keine bösen Milliardäre, die Silber kaufen – vielleicht sind ein paar Milliardäre dabei – hauptsächlich handelt es sich aber um normale – wenn auch weitsichtige – Leute, die physisches Silber kaufen, in der Absicht ihre Kaufkraft zu erhalten.
Noch einmal: das Problem sind die Shorties, die mit der Preisdrückung Geld scheffeln wollen – nicht die Käufer von physischem Silber. Nur sind die Shorties jetzt unter Wasser und daher braucht es die Hilfe des Staates, um da raus zu kommen – dafür erfinden sie diese Geschichten, in der Hoffnung, dass der Staat die Halter von physischem Silber enteignet, um es den Shorties zu geben, denn die sind ja Systemrelevant und müssen unbedingt geschützt werden.
Die Shorties haben für jede physisch vorhandene Unze Silber etwa 99 Unzen Papiersilber verkauft. Das an sich ist schon ein Wahnsinnsgeschäft. Hinzu kommen aber noch die Lagergebühren für die angeblich vorhandenen 99 Unzen, die sie den Haltern abknöpfen. Dieser Trick nennt sich Fractional Banking und wird beim Papiergeld schon seit Jahrhunderten durchgeführt.
Ursprünglich kommt er aber aus dem Edelmetallbereich, denn Gold und Silber waren 5000 Jahre lang Geld und die Gold- und Silberschmiede bewahrten dieses gegen eine Lagergebühr und Ausgabe von Lagerscheinen in ihren Tresoren auf. Irgendwann merkten sie, dass kaum jemand mehr sein Metall abholen kam – stattdessen hatten die Leute angefangen, mit den Lagerscheinen zu bezahlen – sie nahmen ja an, dass sie ihr Metall jederzeit wieder gegen den Lagerschein abholen können. Als die Banker merkten, dass das Metall nur noch nutzlos da herumlag, kamen sie auf die Idee, mehr Lagerscheine herauszugeben, als sie an Metall in den Tresoren hatten. Mit anderen Worten war nur noch eine Teilmenge (fractional) der ausgegebenen Lagerscheine durch vorhandenes Metall gedeckt. Hier ist ein schönes Video, das diesen Zusammenhang ausführlich beleuchtet. (weiter auf Seite 2)