In Teil I wurden den Lesern zwei der wichtigsten Gründe näher gebracht, warum wir alle unsere Kaufkraft in Edelmetalle umwandeln sollten. Die extreme und fortwährende Verwässerung der Währungen und die Preis-Unterdrückung der Edelmetalle sind Realitäten, die nicht vermuten lassen, dass die Edelmetallpreise in Zukunft weiter steigen könnten, sondern zeigen, warum sie erheblich steigen müssen.
Jeff Nielson, Bullion Bulls Canada – The Three Legs of the Precious Metals Bull: Part II
Allerdings gibt es noch mehr Gründe, warum Edelmetallpreise über einen längeren Zeitraum dramatisch ansteigen müssen. Diese Gründe bilden das “dritte Bein“, des Edelmetall-Bullen, das eine ebenso kraftvolle Dynamik hat, wie die ersten beiden Beine, und zu sehr viel höheren Gold-und Silberpreisen führen wird.
3. Demografie
Das dritte Bein des Bullen bezieht sich auf die Demographie – aber in Wirklichkeit ist dies nur ein Verweis auf einige der extrem starken Angebot / Nachfrage-Fundamentaldaten, die sicherlich die Edelmetallpreise erheblich nach oben treiben werden.
In der globalen Wirtschaft ist es allgemein bekannt, dass es einen massiven Transfer von Reichtum und wirtschaftlicher Macht von West nach Ost gibt, denn die florierenden Volkswirtschaften Asiens haben reales Wirtschafts-Wachstum und reale Einkommens-Zuwächse unter ihren Bevölkerungen. In den USA und Europa, gibt es statt dessen eine reale Wirtschafts- und Einkommens-Schrumpfung.
In China lag das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2003 nur bei etwa 1.000 US-Dollar / Jahr. Bis 2011 hatte sich diese Zahl auf fast 3.500 USD pro Person erhöht und die chinesische Regierung erwartet eine weitere Verdopplung dieser Summe bis 2020. Angesichts der ausdrücklichen Empfehlung der chinesischen Regierung, diese steigenden Einkommen in Edelmetallen zu investieren, können wir sicher sein, dass die chinesische Nachfrage nach Edelmetallen weiter steigen wird.
In Indien stieg das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2011 auf über 1.000 US-Dollar pro Jahr – was bereits eine Konsumwelle entfesselt hat. Aufgrund der niedrigen Lebenshaltungskosten, liegen die indischen Haushalten bereits bei diesem bescheidenen Einkommen über dem Existenzminimum.
Allerdings waren die Inder schon bisher unersättliche Konsumenten von Edelmetall, noch bevor ihre Einkommen über dem Existenzminimum lagen. Es ist in Indien seit langer Zeit Tradition, die Kaufkraft in Form von Gold- und Silberschmuck zu speichern. Bei Bedarf wird dieser Schmuck beliehen und später wieder zurückgekauft. Das ist für die ärmeren Bevölkerungskreise oft die einzige Möglichkeit, kurzfristig an Geld zu kommen. Daher wird der indische Edelmetallkonsum bei steigenden Einkommen noch zunehmen. Wie kürzlich besprochen, benötigt Indien weitaus mehr Edelmetall, als es selbst produziert. Pro Jahr werden Hunderte Tonnen Gold und Silber eingeführt, um die Binnennachfrage zu befriedigen.
Es gibt zwar aktuell Bestrebungen der indischen Regierung, den Goldkonsum der Bevölkerung zu limitieren – was ziemlich sicher auf massiven Druck des westlichen Goldkartells zurückzuführen ist – das wird aber nur dazu führen, dass die Inder noch mehr Gold und Silber kaufen. Wenn das nicht mehr offiziell geht, dann eben auf dem Schwarzmarkt. Man kann das in den USA sehen: die Androhung, die Waffengesetze zu verschärfen, führte fast unmittelbar zu einer explosionsartigen Zunahme der Waffen- und Munitionsverkäufe.
In Indonesien – einem weiteren asiatischen Land mit einer sehr großen Bevölkerung, steigenden Einkommen und einer wachsenden Wirtschaft – wurde bereits vor mehreren Jahren in der Wirtschaft eine Goldwährung eingeführt. Auch in den Öl-Volkswirtschaften des Nahen Ostens ist der Appetit auf Gold legendär.
Dies zeugt von einem sehr guten Wert- und Geld-Verständnis der asiatischen Bevölkerungen. Anders als die westlichen Schafe wissen sie, dass Gold echtes, werthaltiges Geld ist und Papier lediglich eine Währung.
Wir können die enorme Kraft dieser Nachfrage-Demographie mit einem einfachen Vergleich zeigen: Wie bereits erwähnt, hat sich von 2003 bis 2011 das chinesische Pro-Kopf-Einkommen mehr als verdreifacht. Im selben Zeitraum stieg die globale Minen-Versorgung von Gold und Silber nur um rund 20% .
Die Antwort der Bankster auf diese große und wachsende Versorgungslücke im Goldmarkt, liegt in ihrer Natur: sie versuchen den Menschen Papier-Gold anzudrehen. Im Westen hatten sie mit diesem Betrug einen so großen Erfolg, dass die Anzahl Papier-Unzen die Anzahl echter Goldunzen um den Faktor 33 und bei Silber mindestens um den Faktor 100 übersteigt.
{adinserter im_text}Mittlerweile gibt es Papier-Gold auch in China. Auch in Indien wollen die Bankster nun ihren Gold-Betrug durchziehen, um die physische Silber- und Goldnachfrage in Indien zu mindern. Doch, wie auch das Forbes Magazine beobachtet – dieser Betrug kann nicht das Ansteigen der Preise verhindern – sondern führt im Gegenteil zu noch stärkeren Anstiegen.
Die Dynamik, die dafür sorgt, ist einfach zu beschreiben: Sobald es in größeren Kreisen bekannt wird, dass die Bankster mindestens 30-100-mal mehr Papier verkauft haben, als tatsächlich physisches Silber und Gold vorhanden ist, werden die Preise explodieren.
Eine Panik erfolgt dann, wenn die Inhaber von Papier, die dachten sie hielten Gold und Silber, versuchen, echtes Metall zu bekommen. Die meisten dieser Möchtegern-Käufer werden am Ende enttäuscht werden – vor allem im Silbermarkt. Die gesamten, globalen Silbervorräte wurden bereits in den letzten 25-50 Jahren um mindestens 90% geleert.
Das meiste Silber wurde industriell in winzigen Mengen verkonsumiert und ist mittlerweile über die Mülldeponien und die Ozeane des ganzen Planeten verteilt. Dieses Silber ist für immer verloren, es sei denn, dass sehr viel höhere Silberpreise das Recycling dieses Metalls wirtschaftlich macht. Der Aufwand, dieses Silber aus den Müllhalden zu holen, wird deutlich, wenn man bedenkt, wie wenig Silber pro Produkt Verwendung findet. Man müsste buchstäblich weltweit alle Müllhalden in einem Verwertungsprozess durchwühlen, um die geringen Silberspuren zu extrahieren. Damit so etwas wirtschaftlich möglich ist, müsste der Silberpreis extrem hoch sein – möglicherweise sogar höher, als der Goldpreis.
Die Menschen in den westlichen Bevölkerungen sind sich der Auswirkungen dieser Demographie großteils nicht bewusst. Jedoch ist das westliche Demographie-Bild noch erstaunlicher – aber mindestens genauso bullish. Typischerweise hatten westliche Investoren stets zwischen 5% und 10% ihres Vermögens in Edelmetall. Dieses Verhältnis stieg in finanziell und wirtschaftlich unsicheren Zeiten immer signifikant an. Doch trotz der hoffnungslos-insolventen Situation der westlichen Volkswirtschaften, die vor der schlimmsten Wirtschaftskrise in ihrer Geschichte stehen, ist der durchschnittliche, westliche Investor heutzutage mit weniger als 1 Prozent seines Vermögens in Gold und/oder Silber investiert.
Wenn westliche Investoren Zweifel an der Nützlichkeit und Wichtigkeit von Gold und Silber hegen, müssen sie lediglich einen Blick auf die Aktionen der weltweiten Zentralbanken werfen. Kein Zentralbanker bezeichnet Gold heute noch als barbarisches Relikt – sondern sämtliche Zentralbanken kaufen Gold, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Goldkäufe von Zentralbanken steigen seit 3 Jahren exponentiell an. Sie wissen ganz genau, dass Gold der einzige werthaltige Aktivposten in ihren Bilanzen ist – und dass man den Rest als Schrott bezeichnen muss.
Die Nachfrage-Demographie könnte nicht einfacher sein: niemand hat so viel Edelmetall wie er will, oder wie er benötigt – und es gibt auch bei weitem nicht genug physisches Edelmetall, um die Bedürfnisse aller Menschen zu decken. Inzwischen sind die Verhältnisse auf der Nachfrage- und der Angebotsseite extrem.
Der unerbittliche Preis-Unterdrückung von Gold und Silber und des noch verrückteren Shortens von Gold und Silber-Minenaktien bedeutet, dass diese Bergbauunternehmen mittlerweile in der zweiten Depression der letzten fünf Jahre sind. Unter solchen Bedingungen ist ein signifikanter Anstieg der Minenproduktion bei Gold und Silber völlig ausgeschlossen. Dies gilt mindestens für die nächsten 3-5 Jahre.
Wir haben massive, angebotsseitige Defizite sowohl im Gold-, als auch im Silbermarkt aufgrund der massiv steigenden Nachfrage, die von der wachsenden Weltbevölkerung und den dynamischten Volkswirtschaften befeuert wird. Umgekehrt sinkt das Angebot immer weiter ab und es gibt kurzfristig keine Möglichkeit, dieses extreme Missverhältnis auszugleichen – egal, wie hoch die Preise auch steigen mögen.
Das Recycling von Gold und Silber kann dieses Defizit bei weitem nicht ausgleichen. Wie bereits erwähnt, sind fast alle unsere Silbervorräte schon weg – oder nur bei extremen Preisen abbau- oder recyclebar. Inzwischen haben die ärmeren Bevölkerungsteile ihr vorhandenes Gold und Silber bereits verkauft oder verpfändet, während wohlhabendere Edelmetall-Halter aus offensichtlichen Gründen ihr Metall nicht verkaufen werden – auch nicht zu höheren Preisen.
Das große Bild des dreibeinigen Bullen – sieht zusammengefasst aus, wie folgt:
- Es wird weltweit in großen Mengen und zunehmend Geld gedruckt
- Die Edelmetallpreise werden massivst unterdrückt
- Die ursprünglichen Silbervorräte sind weg,
Das Angebot und die Erzgehalte verringern sich stetig,
Es wird > 100-mal mehr Papier-Metall verkauft, als physisches Metall,
Weltweit sind weniger als 1% der verfügbaren Investmentgelder in Gold und Silber,
Die asiatischen Bevölkerungen wollen physisches Gold & Silber
Die Regierungen und die Gelddrucker stecken unter einer Decke und sie können aus der Ecke, in die sie sich gestellt haben, nicht mehr heraus. Und jeder weitere Tag, an dem die Edelmetallpreise unterdrückt werden, macht die Situation noch extremer. Darum ist die Botschaft völlig klar:
Nichts kann diesen dreibeinigen Bullen schlagen!
Um von dieser Entwicklung maximal zu profitieren, sollten wir jegliche Papier-Werte meiden, nur physisches Edelmetall kaufen, darauf sitzen bleiben und es keinesfalls im Bankensystem lagern! Der Name eines berühmten Indianers sei uns hier Programm: Sitting Bull!
Prof. Dr. Hans J. Bocker – Edelmetalle als Kapitalschutz
http://www.youtube.com/watch?v=6RcDgRV3yeU
Gold- und Silber sind politische Fußbälle, deren Preis sich nicht nach den Regeln von Angebot und Nachfrage richtet, sondern gemacht wird. Aber die Gesetze der Natur lassen sich niemals auf Dauer unterdrücken…