Hier ein Artikel von Gerd-Lothar Reschke, der sich mit der Frage beschäftigt, wie man sich aus den Armen der Staatskrake mental befreien kann. Gegen Zwangsabgaben und Steuerzahlungen kann man nichts machen – die muss man zahlen, ansonsten bekommt man die Staatsmacht zu spüren. Aber man muss sich nicht auch noch wegen der äußerlichen Verhältnisse innerlich auffressen und selbst zerstören..
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Bitte zuerst lesen: Stimmungskrise über die Verhältnisse in Deutschland – was tun?
Ich habe das auch einmal in einem Video mit dem Titel “Was tun?” angesprochen. Aber auch alle neueren Videos von mir beschäftigen sich hauptsächlich mit diesem Punkt. Die Frage, ob das, was man tut, dazu führt, daß es einem besser geht, oder ob es eher umgekehrt ist — sie ist besonders wichtig und wird, gerade im miesepetrigen Deutschland, immer allzu schnell unter den Tisch fallen gelassen.
Genau dieser Ansatz: Was kann man tun? Und wie sorgt man dafür, daß man nicht in die Negativspirale des üblichen Politikverständnisses gerät? wird auch in der Akademie der Freiheit genauer erläutert.
Nochmal zum miesepetrigen Deutschland: Meiner Beobachtung nach liegt hier das eigentliche Problem, und nicht einmal beim Falschgeldsystem. Selbst ein so mächtiges, weltumspannendes Betrugssystem wie das Falschgeldsystem mit seinen Spinnen- oder Krakenköpfen bei der Fed und der City of London könnte nichts gegen das Aufwachen eines ganzen Volkes unternehmen — wenn eben dieses Volk, sagen wir z.B. die Deutschen, sich bewußtseinsmäßig aus den Fesseln der Gehirnwäsche befreien würde.
Ich höre schon die Einwände: Das sei reine Utopie, vor allem aufgrund der Medien, aufgrund des Mitläufertums und der Obrigkeitshörigkeit der Deutschen, aufgrund der ….. und nun kommen die üblichen Abqualifizierungen der Deutschen als “dumm”, “von allen Völkern am dümmsten”, und und und…
Ich kann mich nur immer wieder wundern, wie es Leuten, die in diese Tiraden verfallen, möglich ist, nicht zu merken, daß sie immer nur von sich selbst sprechen, nicht von “den Deutschen”. Denn ihre eigenen Argumente manifestieren ja gerade die Denkweise, die sie angreifen: immer darauf abzuheben, was nicht möglich ist und warum sich etwas nichtändert. Sie brauchen bloß in den Spiegel zu schauen, und was sie da sehen, ist die perfekte Inkarnation desjenigen Deutschen, der “dumm” ist und mit dem sich nichts anfangen läßt. Desjenigen Deutschen, der immer nur von den “anderen” redet und sich daran aufgeilt, daß mit diesen “anderen” ja kein Staat zu machen wäre, weil sie nicht wollten, weil sie nicht bereit wären, weil sie nicht die charakterlichen Voraussetzungen besäßen, weil sie zu träge, zu feige, zu angepaßt, zu konsumorientiert wären.
So drehen sich dann alle zusammen im Kreis. Und diejenigen, die meinen, sie überblickten das Ganze und gehörten nicht dazu, sind genau die, die am meisten dazugehören. Was läuft hier schief? Worin besteht hier der grundsätzliche Trugschluß?
Im kollektivistischen Weltbild. So hypnotisieren sich alle gegenseitig in der Erwartung, das Momentum der Veränderung müsse von irgendwo her da draußen kommen, von irgendeiner Partei, irgendeiner Gruppe, irgendeiner Ideologie, irgendeiner “Bewegung” (so heißt das ja nicht von ungefähr, denn bei einem selbst bewegt sich nichts, also meint man, wenn Bewegung passieren müsse, dann müsse sie von woanders her kommen). Und am Ende, wenn die Empörung ihren Gipfelpunkt erreicht hat, von irgendeinem Führer, irgendeinem charismatischen Großschwätzer, der endlich “durchgreift” und die Lähmung überwindet. Indem er was tut? Ja, reden tut er, sonst nichts, aber dann rennen wieder alle ihm hinterher, weil sie froh sind, daß überhaupt mal endlich etwas passiert.
Dieses ganze Denken ist so durch und durch falsch, und, wenn man so will, auch durch und durch dumm, nämlich beschränkt und blind, daß das eigentliche Wunder darin besteht, daß keinem die Schwachstelle auffällt, das riesige, klaffende Mißverständnis dahinter.
Machen wir jetzt ganz langsam, fangen wir ganz am Anfang an und gehen dann langsam, Schritt für Schritt, weiter. Nehmen wir einen von diesen Millionen Deutschen, der sich über die Zustände ärgert und eine “Bewegung” erhofft, und der auf seine Mitmenschen schaut und dann jedesmal in tiefe Resignation, und wenn seine eigene Lage immer schlechter wird, zunehmend in Wut, und schließlich in offenen Haß verfällt. Stellen wir uns vor, wir wären an seiner Stelle. Machen wir also direkt das Experiment, ob wir eine Lösung für diese Situation haben. Was passiert an diesem Punkt, und wo läuft es in die richtige Richtung, und wo in die falsche?
Plötzlich sehen wir, daß wir selbst “Deutschland” sind, nämlich all diese Menschen um uns herum. Wir fühlen uns wie sie, und sie fühlen sich wie wir. Der Punkt, wo etwas in die eine oder in die andere Richtung läuft, liegt bei uns selbst, genauso wie er bei all diesen anderen Menschen bei ihnen selbst liegt. Tun wir selbst nichts, sorgen wir selbst nicht dafür, daß ganz allein, nur für uns, etwas Konstruktives und Weiterführendes passiert, dann haben wir auch zugleich das ganze Kollektiv der “Anderen” vor uns, die genauso denken und wo ebenfalls nichts Konstruktives und Weiterführendes passiert. Tun wir aber etwas für uns selbst und sorgen wir selbst dafür, daß es uns damit besser geht, dann haben wir den Bann gebrochen, der in der üblichen Politik alle lähmt und erst in Resignation, dann in Wut, dann in Haß verfallen läßt.
Hier ist der Ausgangspunkt. Der Ausgangspunkt ist die Einsicht, daß alles, von dem wir möchten, daß es passiert, von uns selbst ausgeht und von keiner anderen Instanz.
Nun kommt der nächste Schritt: Was, wenn wir die einzigen sind, während alle anderen nicht mitziehen? Auch hier haben wir wieder ein grundfalsches Verständnis vor uns, eine weitere Falle, in die Millionen Deutsche tappen und mit der sie sich selbst austricksen und übertölpeln. Wenn wir den ersten Punkt verstanden haben, brauchen wir nur dabei zu bleiben, statt im zweiten Schritt wieder davon abzuweichen. Wir selbst sind ja immer noch “Deutschland”, wir selbst sind die Instanz, um die es geht und wo einzig eine Veränderung geschehen kann. Wir brauchen die anderen nicht!
An diesem Punkt kommen, wie ich bei Reaktionen auf meine Videos erfahren habe, die meisten Widersprüche, bis hin zu wütenden Beschwerden. Ich denke, daß viele in Deutschland diesen zweiten Schritt nicht erkennen wollen und hier lebenslang stecken bleiben. Daher auch die Wut, wenn man ihnen etwas anderes sagt. In dieser Wut steckt ein lebenslanger Frust, steckt der Schrei des hilflosen Kindes, des alleingelassenen Arbeitstätigen, wenn ihn seine Kollegen nicht unterstützen, steckt die maßlose Enttäuschung, wenn einen der Ehepartner nicht mehr liebt, steckt die existentielle Entmutigung, wenn klar wird, wie allein man in diesem Universum ist und wie wenig die eigenen Hoffnungen, von außen geliebt und unterstützt zu werden, im Leben erfüllt werden. Ich sage nochmal: Wer an diesem Punkt kapituliert, der wird nie etwas Sinnvolles und Positives im Leben beitragen können, und das gilt dann bei weitem nicht nur für unsere politische Situation. Denn er erwartet wiederum, immer noch, daß das Gute von außen kommt, und er hat wiederum, oder immer noch, vergessen, daß etwas, das er selbst nicht zu geben und zu leben willens ist, dann nach einer grundlegenden Gesetzmäßigkeit der Existenz ihm auch nicht von außen gegeben werden darf!
Es muß so sein, es darf auch gar nicht anders sein. Es würde auch gar nicht anders funktionieren. Wenn alle in einem Raum ohne Luft sind und keiner steht auf und öffnet ein Fenster, dann müssen alle ersticken. Wenn alle nur erwarten, daß ein anderer den Schritt tut, von dem er selbst hofft, daß er passiert, dann wird eben gar nichts passieren.
Also nochmals die Frage: Wo passiert, nach dem ersten Schritt, der zweite Schritt, nämlich auch innerhalb einer äußerlich unbeweglichen Masse weiter das zu tun, was man als richtig und gut erkannt hat? Eben wiederum in einem selbst.
Diese beiden Schritte sind der Kern einer echten Politik, und nur diese Art Politik kann das Elend, in dem wir jetzt hier in diesem Land hängen, aufbrechen. Echte Politik fragt noch nicht einmal nach anderen, geschweige denn nach anderen zu rufen, wenn nichts passiert, oder sich dann über andere zu beschweren.
Es ist also wichtig, dieses alte politische Denken ein für allemal für sich zu durchschauen, um nicht mehr in diese dumme Falle zu tapsen, und dann in der richtigen Richtung weiterzugehen. Das bedeutet dann auch in der Praxis, all das zu tun, was man tun kann, und sich nicht mehr damit zu beschäftigen, was man nicht tun kann. Diese neue Sicht wird sich mehr und mehr stabilisieren, so daß die Momente, in denen man wieder nach außen zu schauen beginnt und die eigene Verantwortlichkeit zu vergessen beginnt, geringer werden. Entsprechend wird man sich besser fühlen, weil man aus der Negativschleife herausgekommen ist und stattdessen positive Erfahrungen gemacht hat, etwas erfolgreich selbst getan zu haben.
Es geht hier um innere Freiheit. Das bedeutet, sich von den alten Mustern und Denkschemata freizumachen, etwa diesem abgehalfterten Parteienschema, das von vornherein den einzelnen zum Genossen und Mitläufer, bzw. zum Konkurrenzen um Posten und Karrieren stempelt — wodurch er bereits seine Würde und Selbstverantwortung nicht nur verliert, sondern freiwillig abgibt und verrät. Wer auf Kollektive wartet, die Deutschland vom Joch des Falschgeldsystems und vom Einheitsparteien- und Einheitsmedien-Kartell befreien sollen, der wartet vergeblich. Was wir brauchen, sind mutige, selbstbewußte, freie Individuen. Individuen, die sich nicht mehr von der lähmenden kollektiven Mitläuferschaft einlullen oder kleinkriegen lassen. Individuen, die verstanden haben, was Zuversicht und Stärke ausmacht, und die ebenso gut verstanden haben, welche Fallen und Irrwege das alte Politikverständnis enthält und warum diese tunlichst zu meiden sind.
Etwas für sich selbst, aus sich selbst heraus und eigenverantwortlich tun heißt eben nicht, eine neue Partei zu gründen oder andere derartige Gruppen des alten Paradigmas zu bilden. Was man tun kann, hat Martin in seinem Beitrag mit Beispielen erläutert. Es gibt aber noch viel mehr Dinge, die einer tun kann. Das Wichtigste ist, zu verstehen, daß alles eigenständige Handeln im Leben echte Politik ist, und daß es darum geht, sich in diese Gesellschaft, in dieses Deutschland, als freier, autonomer, nicht auf andere schielender Mensch einzubringen. Auch derartiges Verhalten im persönlichen, beruflichen und Freundes-Kreis ist Politik.
Das kann allein schon der Mut zu authentischem Selbstausdruck sein, noch besser ist es aber, wenn man, z.B. in Blogs, Videos, Kommentarbeiträgen oder anderen Texten, das eigene Verständnis offen artikuliert und seinen Mitmenschen präsentiert. Das ist der Unterschied zum Duckmäusertum und zur Resignation des Biedermeiers, wie wir ihn jetzt angesichts der Systemkrise leider wieder massenhaft erleben. Wir brauchen Menschen, die kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Aber eben nicht in Form der üblichen Politiknörgelei (das wurde oben hinlänglich erklärt), sondern in Form einer deutlichen Mitteilung der positiven Lösungsmöglichkeiten.
Eine Weiterentwicklung in Form freier Kooperationen solcher Menschen wäre ebenfalls vorstellbar, wie sie in den USA bereits von Chris Duane und Freunden initiiert worden sind. Dort wurde mit neuen Silbermünzen, die eine klare politische Botschaft transportieren, ein funktionierendes Gegenmodell geschaffen, das dem System mehr entgegenzusetzen hat als das kollektivistische Politikgeschacher und Mediengeplärr.
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Sind neue politische Richtungen eine Lösung?
Die meisten Texte libertären Webseiten, wie auch etliche libertäre und voluntaristische Abhandlungen (Beispiele finden sich zuhauf bei FreiwilligFrei.info, Mises.org und bei der Partei der Vernunft), sind schon vom Ansatz her zu intellektuell, und das heißt: dem Wahn des Verstandes verfallen, während das Herz genauso zu kurz kommt wie bei allen politischen oder philosophischen Betrachtungen des Mainstreams, von denen man sich ja angeblich abzuheben trachtet.
Libertarismus, Voluntarismus — alle -ismen sind falsch und Irrwege. Das Leben selbst ist liberal, libertär, wie auch immer man will, eben: frei, unbeherrschbar, offen und selbstbalancierend. Es wird keine Theorie oder Lehre benötigt, um diese Eigenschaften des Lebens argumentativ zu bekräftigen oder gar weiterzuverbreiten.
Eine weitere schädliche Eigenschaft des Verstandes ist es, dogmatische Einengungen zu erzeugen, indem scheinbare Widersprüche als sich ausschließende Konzepte und Prinzipien betrachtet werden. Beispiel: Verabsolutierung eines libertären oder voluntaristischen Weltbildes führt dann zur Verteufelung von Engagement in herkömmlichen politischen Instanzen oder Vermittlungskanälen. Man will dann päpstlicher als der Papst, reiner als die Reinsten, wahrer als die Wahrsten sein.
Schon landet man im nächsten selbst geschaffenen Gefängnis. Es ist immer der verselbständigte, zum falschen Herrscher auserkorene Verstand, der solches bewirkt. Das Herz hingegen braucht weder Theorien noch Theorie-Diskussionen. Das Herz fühlt sofort, was echt ist und was nicht, und es handelt einfach danach. Es kann warten, es kann schweigen, es versucht niemals zu überreden oder zu übertrumpfen.
Der einfache Verzicht auf jegliche libertäre oder voluntaristische Konzepte und Argumente ist Befreiung.
[Quelle: Gerd-Lothar Reschke]
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