Der Silbermarkt in 2011 ist keine Wiederholung des Jahres 1980 – aber die jüngste Preisentwicklung erinnert an einen andere Zeitraum. Hört sich das folgende bekannt an? In weniger als 12 Monaten verdoppelte sich der Silberpreis. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase stieg Silber innerhalb von sechs Wochen um 33 Prozent, um kurz darauf um weitere 70 Prozent zu explodieren. Das hell glänzende Metall stieg innerhalb von 25 Monaten um mehr als 275 Prozent und am Höhepunkt standen die Preise fünfmal höher, als zehn Jahre zuvor…
[private levels=”Silberfreunde”]1980? Hölle nein! Dies waren die Preisaktionen von Silber im Jahr 1964 (das war das letzte Jahr in dem die US-Münze 90% Silbermünzen für den Umlauf produzierte.) bis 1974. Hier ist ein Chart, das die letzten 330 Handelstage vor dem Februar 1974 (Silberpreis 6,76$) und vor dem 21.04.2011 (46,26$) miteinander vergleicht.
[Bildquelle: AcrossTheStreet]
37 Jahre später kann ich immer noch die Stimmen der Kritiker hören: Blase, Blase, Blase, BLASE! Und für einen kurzen Moment – am Höhepunkt – war das auch korrekt. In den darauf folgenden sechs Jahren kollabierte (korrigierte) Silber um 40 Prozent, nur um daraufhin erneut zu explodieren – um mehr als 1000 Prozent. (Die aktuelle Korrektur im Silber ist nicht im Chart enthalten.)
Aber 2011 ist auch nicht 1974…
- Das US-Bruttoinlandsprodukt in 1974 lag bei $1.49 Billionen, heute ist es mehr als 14,6 Billionen (+880%).
- Die nationalen US-Schulden betrugen 1974 475 Milliarden Dollar – heute sind es 14,3 Billionen (+2,900%).
- Die US-Regierung besaß eine Lagermenge von 189 million Silberunzen gegenüber 7 million Unzen heute (-96%).
So groß die damalige Lagermenge sich auch anhört – sie ist nur eine winzig kleiner Teil, dessen, was die US-Regierung ursprünglich besaß. Ab dem Ende des zweiten Weltkrieges, verkaufte oder verbrauchte die US-Regierung 3,8 Milliarden Unzen Silber. Niemand scheint genau zu wissen, wieviel verkauft wurde oder an wen oder zu welchen Preisen – aber ganz sicher wurde das meiste für unter 2 Dollar pro Unze verkauft.
Der Silber-Run der späten 70er war geprägt durch einen dominanten Käufer: die Gebrüder Hunt. Die US-Regierung, die Fed und die Comex mussten drastische Mittel anwenden, um die Hunt’s zu stoppen. Unter anderem verboten sie am Ende den Kauf von Silber, um den Preisanstieg zu stoppen. Daraufhin brachen die Preise scharf ein, was den hauptsächlich kreditfinanzierten Hunt’s das Genick brach. In den Folgejahren war der Silbermarkt dominiert durch einen Verkäufer: JP Morgan. Was passiert mit Preisen, wenn der dominante Verkäufer scheitert?
1980 musste der Fed-Vorsitzende Volcker die Zinsen auf 20 Prozent anheben, um die Inflation zu stoppen. Das war das letzte Mal, dass versucht wurde, den Dollar zu verteidigen. Seitdem entwickelten die USA neue statistische Methoden, die nur den einen Sinn haben, die Geldmenge, die Inflation und die Beschäftigungsrate zu schönen, damit niemand merkt, wie der Dollar und die amerikanische Wirtschaft langsam aber sicher zerstört werden.
[Bildquelle: AcrossTheStreet]
Eine andere Entwicklung im Jahr 1980 war die Einführung der 401(k)-Pensionsfonds für die Alterssicherung. Der beste und größte Rettungspaket, das die Wallstreet jemals bekam. Das Geld der Einzahler wurde von der WallStreet geschluckt – es ist nicht mehr vorhanden. Man schaue sich das folgende Chart an:
[Bildquelle: AcrossTheStreet]
Das ist der größte Betrug überhaupt und niemand hat es bemerkt! Eines Tages wird jeder diesen Chart verstehen – ich fordere dazu auf, ihn jetzt zu studieren! Übrigens sind diese Pensions-Verträge nicht nur in Amerika ein Betrug – auch in Deutschland wurden damit Banken, Versicherungen und der Staat gefüttert. Auch in Deutschland sind diese Gelder bereits verkonsumiert und werden niemals ausgezahlt!
Man kann es drehen und wenden, wie man will – aber seit dem Ende 2008 hängt die WallStreet am Geld-Tropf der Fed, ohne den sie nicht überleben könnte. Ihr Überleben hängt nun vom Willen der Fed ab, Geld zu drucken und vom Appetit der US-Regierung auf immer neue Schulden. Und die einzige Erholung, die wir sehen können, besteht in den wieder kräftig sprudelnden Bonuszahlungen für diejenigen, die mitschuldig am desolatem Zustand unseres Geldsytems sind.
Silber ist gerade im frühen Stadium eines erneuten Anstiegs von 2500% – und ganz egal, was die Wächter des Systems erzählen – sie werden niemals in der Lage sein, es zu stabilisieren. Das ist alles, was man wissen muss.
Ein Verkaufssignal für Silber wäre das Erhöhen der Zinsen auf über 15 Prozent – das könnte einen starken Rückgang der Edelmetalle bewirken. Aber wenn sie das in der aktuellen Situation täten, wäre das gleichbedeutend mit dem sofortigen Systemtod. Das könnte also erst durchgeführt werden, wenn das System stabilisiert oder erneuert wäre.
Letztlich hat sich an den Fundamentaldaten im Silbermarkt nichts verändert. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis Silber wieder steigt. Warten wir also geduldig ab und kaufen bei jedem Rückgang stur physisches Silber nach. Kauft das Silber, bevor es ein anderer tut! [Quelle: Across the Street]
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