Am Sonntag versuchte ich einer Person meines Umfeldes zu erklären, dass wir auf eine Krise zusteuern, die zu starken Unruhen mit Verletzten und Toten führen könnte. Die Person hörte sich das genau bis zu dem Punkt an, dass die Gewalt auch zu ihr kommen könnte. Genau an dem Punkt unterbrach sie mich, und rief mir zornig entgegen, dass sie sich lieber umbringen würde, als solch eine Zukunft zu erleben. Im Übrigen wolle sie jetzt leben und hätte keine Lust, sich mit solch düsteren und pessimistischen Gedanken zu beschäftigen. Als ich anmerkte, dass die Vorbereitung auf eine solche Situation doch etwas Positives und Aufbauendes wäre, wurde ich wieder unterbrochen – ich solle aufhören, sie damit zu belästigen. An diesem Punkt brach ich das Gespräch ab.
Ich kann dazu nur eines sagen: die Aussicht auf eine Krise mit Toten und Verletzten, mit Hunger, Entbehrungen, und Gewalt macht auch mir keine Freude. Aber das Wissen darum hat dazu geführt, dass ich mich vorbereite und Autarkie-Projekte in Angriff nahm und noch nehmen werde. Außerdem gehe ich aktiv auf Menschen zu und mache sie auf die Situation aufmerksam und gebe Hinweise, wie sie sich schützen und vorbereiten können. GLR hat heute von Elan und Freude gesprochen – das kann ich bei mir ebenso beobachten. Es macht mir mittlerweile tatsächlich Freude, mich vorzubereiten – aber nicht, weil ich verrückt bin oder masochistisch, sondern weil die Auseinandersetzung mit der Realität zu greifbaren Ergebnissen geführt hat statt in Stagnation und Bitterkeit zu enden.
Ich kann nur sagen, dass ein Freitod niemals eine Lösung darstellt – nur eine Lösung, ein Davonlaufen vom eigenen Leben. Ein Selbstmord ist Mord an einem selbst und der Täter beraubt sich aller Möglichkeiten, aus sich heraus zu lernen und zu wachsen. Die Meisten übersehen, dass eine Krise stets auch eine riesige Chance zur Veränderung ist. Gerade die kommende Krise birgt so enorme Möglichkeiten, dass sie geradezu atemberaubend sind. Wir haben es in der Hand – vielleicht zum ersten Mal – unsere Freiheit zu erreichen. Zu erreichen, dass Menschen ein Leben führen können, weitestgehend ohne staatlichen und wirtschaftlichen Dirigismus. Das gibt mir den Mut weiterzumachen – auch wenn die Chance jemanden tatsächlich aufzuwecken sehr klein ist – so ist es doch nicht unmöglich. Vielleicht wachen auch einige auf, wenn sie sehen, dass ich ein Gewächshaus baue, wo unser Garten seit zehn Jahren nur noch aus Rasen und Büschen bestand. Oder sie staunen über den Rotor zur Stromerzeugung auf dem Dach und fragen mich, warum ich das gebaut habe. Es werden sich immer wieder Anknüpfungspunkte finden. Und nur ein einziger, der sich auf meine Anregungen hin vorbereitet und damit Leid oder gar Tod von sich und seiner Familie fernhalten kann, war jede Anstrengung, die vielen ungläubigen Blicke und das Auslachen wert.
Für alle anderen, die nicht zuhören wollen, gilt:
Wer nicht hören will, der muss fühlen!