Egal, wie man es dreht und wendet – es gibt kein Zurück. Die Welt steht am Abgrund und was uns unten am Boden erwartet, kann niemand wissen. Vielleicht gibt es Krieg, vielleicht auch “nur” unsägliches Elend und Hungersnöte. Wer weiß das schon?
Aber eines weiß ich ganz gewiss – es wird nicht so bleiben, wie es jetzt ist – in nahezu jeder Hinsicht. Ich habe gerade Zeit und nichts besseres zu tun, also versuche ich mich einmal als Hellseher:
Die Menschen werden sich zurück besinnen auf ihre wahren Werte, auf Menschlichkeit, auf Handwerk, auf die Familie – ja sogar auf die Großfamilie. Die Familie wird sich nicht mehr am Abend vollzählig vor dem Fernseher versammeln, um sich kollektiv die Birne zuzudröhnen. Statt dessen wird Gartenbau und Kleintierhaltung – auch in den Siedlungen und in den Städten (Park=Garten) – den Alltag prägen. Gemeinschaft und Gemeinsamkeit werden wieder Trumpf sein, denn ohne dass alle an einem Strang ziehen und ihr Bestes geben, wird keine Familie und kein Gemeinwesen mehr funktionieren. Die Menschen werden ihren Beitrag nicht mehr durch Zahlung von “Steuern” leisten, sondern indem sie selbst mit anpacken. Der Glaube an eine alles regelnde und besser wissende “Obrigkeit” wird restlos verschwinden – zumindest für lange Zeit. Das Leben wird härter und unkomfortabler werden – aber das wird dafür sorgen, dass jeder Einzelne seine Sichtweise ändern muss und nicht mehr die Menge seiner Besitztümer als Gradmesser für seinen Wohl-Stand definiert. Statt dessen werden die Momente der Zufriedenheit mit sich, seiner Arbeit und dem blauen Himmel über ihm die Basis für das Wohl-Gefühl eines Menschen sein. Das wiederum führt dazu, dass wieder mehr Kinder geboren werden – weil Kinder in einer solchen Umgebung nicht mehr den Reichtum mindern, sondern erhöhen. Ungewohnt, nicht?
Ich gebe zu, das hört sich an, als würde gerade ein Schwarzweißfilm über die “gute alte Zeit” laufen und wir uns gähnend zurück lehnen und denken – “was für ‘ne Schnulze”. Aber obwohl ich natürlich nicht wirklich weiß, was passieren wird, habe ich das Gefühl, dass es so oder so ähnlich “enden” könnte. Der Weg zurück – zurück zu uns selbst – wird nicht einfach werden – aber ich glaube er wird sich lohnen – für jeden einzelnen. Die Zeit der sklavischen und abhängigen Fabrik- und Büroarbeit neigt sich ihrem Ende entgegen. Jeder einzelne wird sich auf sich selbst und seine ureigensten Fähigkeiten und Fertigkeiten besinnen müssen – andernfalls droht ihm der Untergang. Genau diese Rückbesinnung und die Übernahme der Verantwortung für sich selbst wird das Ende der jetzigen Strukturen und der Beginn einer neuen Ära sein. Wie das dann weitergeht? Wer weiß das schon?