Ich lese gerade wieder das Buch “Das Silber Komplott” von Reinhard Deutsch, das ich auf das Wärmste empfehlen kann. Darin findet sich der Aufsatz “Gold und wirtschaftliche Freiheit” von Alan Greenspan, der gerade in der aktuellen Situation sehr wichtig ist.
Der Aufsatz findet sich auf Mises.de
Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde
Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht.
Jeder sollte wissen, dass sämtliche natürlichen Systeme – unter anderem auch Gesellschaft, Wirtschaft und Geldsysteme – kybernetische (selbststeuernde) Systeme und Prozesse sind. Es ist nicht möglich, diese Prozesse zentral zu steuern, weil die Akteure des Spiels Subjekte mit jeweils eigenen Bedürfnissen und Vorlieben sind. Wenn eine zentrale Staatsmacht, die immer ihre eigenen Bedürfnisse und Zielstrebungen verfolgt, nun versucht, diese Prozesse in ihrem Sinne zentral zu steuern, dann stülpt sie den beteiligten Subjekten die Staatsbedürfnisse über – was diese zu Sklaven der Zentralgewalt macht. Schon alleine der Begriff Staatsmacht oder Staatsgewalt sagt aus, dass hier Macht und Gewalt im Spiel ist – denn ohne diese würde der gemeine Sklave einfach davon laufen und sein eigenes Ding drehen.
Es ist wie die Sache mit dem Gehirn und dem Universum: etwas endliches kann etwas unendliches nicht verstehen – das ist nur in umgekehrter Richtung möglich. Genauso verhält es sich mit dem Staat und dem Staatsvolk oder dem Staat und dem Geldsystem: der Staat kann nicht wissen, was für das Geldsystem oder die Wirtschaft gut ist, das weiß nur das Staatsvolk als Summe der Akteure in diesem Spiel. Es ist niemals eine einzelne Regel, die dieses Spiel in ein Gleichgewicht bringt – es ist immer die Summe der Bedürfnisse und Vorlieben der einzelnen Spieler. Es kommt sogar noch viel schlimmer – das, was sich in der Vergangenheit als richtig erwiesen hat, muss jetzt nicht mehr zutreffen – weil die Akteure sich verändert haben – denn niemand steigt mehrmals in den gleichen Fluss. Somit kann es niemanden geben, der wissen könnte, was für eine große Menge von Individuen richtig und wichtig ist. Das weiß jeder immer nur für sich selbst – auch der “Staat”. Dumm ist nur, dass ein Staat ohne Volk keiner ist – nur umgekehrt wird ein Schuh draus…