Jeroen Dijsselbloem, Eurogruppenvorsitzender, hat gegenüber Reuters ausgesagt, dass Zypern die Vorlage für weitere Eurozone-Haircuts ist.
Immerhin ist er ein ehrlicher Dieb – er kündigt seinen Diebstahl vorher an – aber ein Diebstahl bleibt es trotzdem. Bevor ich zu diesen Diebstählen Stellung nehme, will ich kurz die Hintergründe des Falschgeld-Systems umreißen. Ich hatte ja dazu aufgerufen, dass die Alternative für Deutschland diese Aufgabe übernimmt – aber das kann ich mir wahrscheinlich abschminken. Und wenn die das nicht machen wollen, mache ich das eben selbst:
Das aktuelle Geldsystem entstand am 23.12.1913 mit der Gründung der privaten amerikanischen Notenbank FED, die sich im Besitz großer Privatbanken in Amerika und Europa befindet. Der Dollar ist seit Jahrzehnten Weltleit- und Reservewährung und die meisten Staaten halten große Dollarmengen zum Zwecke des Handels, denn die meisten Transaktionen werden heutzutage in Dollars abgewickelt. Der Euro ist zB zu 80% mit Dollar “gedeckt”.
Falsch-Geldsysteme funktionieren wie Schneeball-Systeme – sie müssen immer weiter aufschulden, ansonsten stürzen sie in sich zusammen. Sie haben aber auch nur eine begrenzte Lebensdauer, weil das Geld aus dünner Luft erzeugt und als Darlehen gegen Zins und Zinseszins verliehen wird. Dieser Zinseszins-Effekt sorgt dafür, dass die Zinszahlungen im Laufe der Zeit immer größer werden, weil die Staaten die Schulden nicht tilgen dürfen, denn das würde das Geldsystem zum Einsturz bringen.
Statt dessen werden die Schulden immer nur weiter gerollt – alte werden zurück gezahlt und neue Schulden aufgenommen, die meist auch noch höher sind. Somit wird im Laufe der Zeit der Posten “Zinsen auf Staatsschulden” der größte im Staatshaushalt. Am Ende ist er so groß, dass die Staaten selbst unter größter Auspressung der Steuerzahler die Zinszahlungen nicht mehr leisten können – das ist dann das Ende.
Diese Zinszahlungen landen dann im Bankensystem und letztlich bei den Besitzern der Banken, welche maximal davon profitieren und hunderte von Billionen scheffeln, während die Benutzer des Falschgeldes von ihren Staaten versklavt werden. Sie werden gezwungen übermäßige Steuern und Abgaben zu bezahlen, die zum großen Teil dazu benutzt werden, um die Zinszahlungen zu bestreiten, die anfallen, weil die Staaten das Geld von privaten Notenbanken leihen. Die Staaten könnten genauso gut das Geld selbst drucken, um damit zum Beispiel Infrastruktur zu errichten. Aber das wird von der Hochfinanz nicht zugelassen, die Familie Kennedy kann ein Lied davon singen…
Dieses Geldsystem liegt seit 2008 in den letzten Zügen und man versucht alles, um es zu retten, denn weder die Politiker, noch die Bankster oder die Hochfinanz wollen auf die Macht und die fetten Geldströme verzichten, die wir erarbeiten und die mittels des Geldsystems zu ihnen transferiert werden. Zuerst hat man versucht, massenhaft Geld zu drucken und gehofft, das Problem würde sich damit aus der Welt schaffen lassen.
Aber jeder, der schon einmal einen Alkohol-Rausch hatte, weiß, dass der nicht mit noch mehr Alkohol verschwindet. Jedoch glauben die Politiker und Ökonomen an die Lehren eines Herrn Keynes, welcher ganz anderer Ansicht war und so druckten sie und druckten und druckten und hofften, dass die Schulden weniger würden. Gleichzeitig verordneten sie den verschuldeten Staaten “Austeritätsprogramme”, die ganz besonders dazu geeignet sind, um sie in den Abgrund zu befördern.
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Und weil alles nichts geholfen hat und die verdammte Inflation die Schulden nicht schnell genug entwertet hat, versucht man jetzt einen anderen Weg. Man kam auf die glorreiche Idee, das Geld der Sklaven zu stehlen, die es sich von dem Geld gespart haben, das vom versteuerten Einkommen am Monatsende übrig geblieben war. Das ist reales Geld, gespeicherte Arbeitsleistung, nicht nur Buchgeld.
Damit hofft man nun, die Schieflage der Banken zu beseitigen, so dass das Geldsystem weiter am Leben bleibt und die Profiteure weiterhin mit einem warmen Geldregen erfreut. Denn die Besitzer der Banken werden natürlich verschont – den Aktionären und Anleihenhaltern wird kein Cent weg genommen – obwohl sie mit ihrer Investition riesige Summen verdienten. Man nimmt es den Kleinen weg, man nimmt es den Mittelständlern weg, man nimmt es russischen “Oligarchen” weg – aber man nimmt keinen Cent der Hochfinanz ab!
Und das stinkt mir! Vor allem kotzen mich die dummdreisten Kommentare der Medienhuren und auch mancher Blogschreiber an, die davon schwafeln, wie gut es ist, dass in Zypern nun die Sparer und Vermögensbesitzer enteignet wurden – und die deutschen Steuerzahler nicht. Max Otte hat auch so etwas geschrieben. Die kapieren alle nicht die Dimension dessen, was hier vor sich geht. Offensichtlich benutzen die alle Teller mit 10 Meter hohen Rändern, so dass sie nicht darüber hinaus blicken können – und denken allen Ernstes, dass Zypern weit weg ist, fast schon in Asien und dass das hier niemals passieren wird! Und die sehen alle nicht die Natur dieses Geldsystems und wer davon profitiert – und dass die Profiteure nicht geschoren werden!
Aber wer glaubt, dass das bei uns nicht passieren kann, hat sich gehörig getäuscht. Wie ich schon vor ein Paar Tagen geschrieben habe, war Zypern für mich nur der Anfang, ein Testfall – und nun geht das in anderen Staaten weiter. Am Ende auch in Deutschland. Genau das hat der Eurogruppen-Chef in einem Anfall von Ehrlichkeit gesagt. Auch Schäuble hat darüber geprochen, dass die deutschen Bankguthaben genau so lange sicher sind, bis die ersten Staatspleiten in Europa auftreten.
So – jetzt kommen wir zum wichtigsten – nämlich, wie man sich schützen kann: Man schützt sich vor der Wegnahme von Bankguthaben dadurch, dass man keines hat oder nur genau soviel, wie man unbedingt braucht. Den Rest kann man vom Konto holen und anonym in sichere Werte (Gold+Silber) umwandeln. Damit dreht man den Dieben eine lange Nase. Sollen sie enteignen, wen sie wollen – aber nicht uns!
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