Jim Sinclair behauptet, dass Gold auf über 50.000 US-Dollar pro Unze steigen könnte. Dieser Artikel zeigt die Grundlagen auf, die dazu führen könnten…
Der Preis des Goldes und auch des Silbers wird an Rohstoffbörsen ermittelt. Dort wird aber nicht das reale Produkt gehandelt, sondern Futures oder Kontrakte, die auf Termin gekauft und verkauft werden. Der Trick dabei ist, dass man nicht erkennen kann, ob der Halter, der Kontrakte verkauft, auch tatsächlich über das reale, physische Produkt verfügt. Das heißt, man kann als Käufer nicht zwischen gedeckten Futures und ungedeckten Futures (naked) unterscheiden. Somit war man in der Lage, ein Fractional-Reserve-System für Gold und Silber (und auch andere strategische Assets) aufzubauen. Das nennt man so, weil nur ein kleiner Teil (Fraction) der Futures wirklich mit dem realen, physischen Produkt (Reserve) gedeckt ist.
Wie funktioniert die Preisfindung an der Börse? Jeder Preis basiert auf Angebot und Nachfrage – das ist auch an der Börse so. Das Computersystem der Börse versucht ständig, aus allen angebotenen Kauf- und Verkaufsaufträgen einer Ware einen Preis zu ermitteln, an dem die meisten Geschäfte zustande kommen. So funktioniert auch ein normaler Markt und den dabei ermittelten Preis nennt man den Gleichgewichtspreis.
Wenn zB 1000 Unzen angeboten werden, und es gibt Interessenten für insgesamt 2000 Unzen, dann werden nur ein Teil der Interessenten bekommen, was sie wollen. Der Rest wird dann mehr bieten, um an Metall zu kommen. Dadurch steigt der Preis, was dann vielleicht andere Besitzer dazu bringt, etwas zu verkaufen. Umgekehrt gilt das natürlich ganz genauso: Wenn 2000 Goldunzen angeboten werden und nur 1000 nachgefragt, dann wird ein Teil der Anbieter ihre Ware nicht loswerden und günstigere Preise bieten…
Wie kommt jetzt hier das ungedeckte Papier zum Tragen? Es erhöht das Angebot und zwar soweit, dass mehr angeboten wird, als nachgefragt wird – dann fällt der Preis. Wenn die Anzahl der Interessenten steigt, wird einfach noch mehr ungedecktes Papier ausgegeben – und auch, wenn man die Preise weiter nach unten drücken will…
Machen wir ein stark vereinfachtes Rechenbeispiel: Wenn das Verhältnis von Papier-Unzen zu Metall-Unzen 70:1 beträgt und es fällt auf 35:1 und die Nachfrage und das (physische) Angebot bleiben auch bei steigendem Preis gleich, dann steigt der Goldpreis um den Faktor 35 – das sind 1400$*35=49.000$. Das ist so, weil die Nachfrage sich auf viel weniger angebotene Unzen konzentriert, was den Preis nach oben treibt. Man nennt das auch short squeeze oder Reise nach Jerusalem…
In der Realität sehen wir jedoch zwei gegenläufige Entwicklungen: Die Preise am Papiermarkt werden weiter fallen, weil das Interesse am Papier (ETF’s, Futures) fällt. Gleichzeitig leeren sich die Lager der Rohstoffbörsen Comex und LBMA, weil die noch vorhandenen Longs sich das Metall ausliefern lassen. Das Interesse an echtem, physischen Metall hat sich sprunghaft erhöht, die Vorräte bei Einzelhändlern, Großhändlern und Münzen leeren sich und die Aufpreise auf physisches Metall steigen rasant an. Mit anderen Worten – wir sehen gerade die Abkoppelung des physischen Marktes vom Papiermarkt und damit den beginnenden Zusammenbruch des Geldsystems…
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Man ist in der Lage, über die Papier-Börsen alle Produkte mit Computeralgorithmen und ungedeckten Futures im Preis extrem nach oben und unten zu manipulieren. Und wenn dieser Betrug auffliegt und die Interessenten sich auf den physischen Besitz konzentrieren, dann explodiert der Preis… Darum lache ich über jeden Versuch, solche Fake-”Märkte” mit irgendwelchen Techniken anal-ysieren zu wollen…
Aber jetzt kommt das eigentlich Wichtige: Der Preis von Gold und Silber dürfte eigentlich nicht in US-Dollar ausgedrückt werden, das ist unsinnig, denn Papiergeld ist ein Derivat von echtem Geld, wie Gold und Silber und daher müsste der Dollar und alle anderen Papier-Währungen und auch alle Waren in Gewichtseinheiten von Gold und Silber ausgedrückt werden!
Und weil Papier-Geld ein Derivat von echtem Geld ist, sind die “Preise” von Gold und Silber auch die Thermometer der Papier-Gelder und aus genau diesem Grund wird deren Preis von allen Zentralbanken unterdrückt. Denn das Geschäft der Zentralbanken besteht nicht etwa in der Bewahrung der Kaufkraft der von ihnen herausgegebenen Währungen – sondern darin, die zwangsweisen Nutzer (also uns) heimlich durch Verringerung der Kaufkraft ihrer Währungen zu enteignen. Damit finanzieren die Zentralbanken die Staaten – und die Hochfinanz – und darum sind die so scharf darauf, den Gold- und Silberpreis unten zu halten, weil ansonsten die heimliche Falschgeld-Vermehrung nicht mehr funktionieren würde…