Der Euro ist das Geld, das wir benutzen, aber dieses Geld ist nicht‚ unser Geld.
Es geht in allen betroffenen Staaten nicht um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, nicht um Export- und Importquoten, da ist im Großen und Ganzen alles unverändert, also ohne Einfluss auf den Devisenbedarf an den Finanzmärkten. Es geht alleine um die Staatsverschuldung, oder, anderes formuliert, es geht alleine um die Angst der Gläubiger, ihre Kredite ganz oder teilweise abschreiben zu müssen.
Diese Gläubiger sind größtenteils ausländische Banken – und natürlich in erster Linie die hinter diesen Banken stehenden Aktionäre und Einleger.
Deren Interesse an einer Umschuldung ist groß.
Nur dass es nicht darum geht, die Verbindlichkeiten des Schuldners neu zu ordnen, sondern darum, die Forderungen des Gläubigers neu zu adressieren, also den schwierigen und am Rande der Zahlungsunfähigkeit schwebenden Schuldner durch einen solventeren ‚Nachschuldner’ zu ersetzen.
Dieser Wunsch der Gläubiger stößt aber normalerweise bei potentiellen Nachschuldnern auf höhnisches Gelächter. Wer wäre auch so blöd, sich die Schulden eines Dritten aufzuladen, nur um dessen Gläubiger zu befriedigen? Niemand!
Also muss man die potentiellen Nachschuldner glauben machen, sie selbst seien letztlich die Gewinner, wenn sie aus freien Stücken Zig-Milliarden Schulden übernehmen, für die sie nie eine “Kreditauszahlung” erhalten haben.
Da bewegen sich dann schon einmal Herr Trichet und Herr Strauß-Kahn gemeinsam nach Berlin, um die Fraktionsspitzen des Bundestages mit ihrem “Herrschaftswissen” derart zu beeindrucken, dass hinterher selbst der ansonsten stets skeptisch hinterfragende Grüne, Jürgen Trittin, zu der Überzeugung gelangt, deutsche Hilfe für Griechenland sei unumgänglich.Parallel dazu sinken – wie auf Bestellung – an den Börsen die Aktienkurse, an den Devisenmärkten bricht der Kurs des Euro weiter ein und die Ratingagenturen verkünden die Rückstufung Portugals. Dieses ganze schöne Theater um den Euro kann – wie bereits dargelegt – niemals von Griechenland ausgelöst worden sein.
Dieses ganze schöne Theater um den Euro hat aber auch sonst keinen Einfluss auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der EU oder der Eurozone.
Was die Zocker an den Börsen mit ihren Aktien und Optionsscheinen anstellen, ist für die Realwirtschaft vollkommen ohne Belang. [Quelle]