Heute bekam ich ein Mail von einem Leser, der sich über meinen “Schreibstil” beschwerte.
Insbesondere die “Fäkalsprache” widere ihn an. Und nach dem 1000sten “Bankster” könne er das Wort nicht mehr hören. Dass meine sehr direkte Art auf viele Menschen nicht besonders anziehend wirkt, durfte ich bereits in frühester Jugend erfahren. Eine gute Freundin meinte einmal dazu, ich sei zu wenig diplomatisch. Und damit hat sie Recht! Politiker sind diplomatisch – und dieses Eigenschaftswort bedeutet, das man nicht die direkte Wahrheit sagt, sondern etwas anderes. Somit stimmt es – ich bin nicht diplomatisch – oder in meinen Worten: ich lüge nicht.
Das, was hier geschrieben wird, ist das, was ich jeweils zu dem Thema über das gerade geschrieben wird, genau so empfinde. Und was kann echter sein, als diese authentischen Empfindungen genau so hinzuschreiben, wie sie sind?
Wäre ich diplomatischer, müsste ich bei jedem Satz die gesellschaftlichen Regeln von Anstand und Moral mit einfließen lassen – das ist genau das, was Politiker tun. Das bedeutet, ich müsste darüber nachdenken, bevor ich schreibe. Und das ist genau das Gegenteil von dem, was ich tue. Das, was hier steht, ist die Wahrheit, so wie sie sich mir zeigt und sie wird unmittelbar und ohne zu denken ganz genau so geschrieben, wie ich sie empfinde. Wer die Wahrheit in dieser direkten Ausprägung nicht verträgt, der muss eben auf einen Weichspülblog oder ein Mainstream-Medium wechseln, bei dem auf die gesellschaftlichen Gepflogenheiten Rücksicht genommen und eine elegante Sprache, ohne Ecken und Kanten benutzt wird. Hier auf diesem Blog gibt es das nicht und wird es das niemals geben, weil ich bin, wie ich bin.
Es ist schon interessant – ich bin mir meiner Wirkung auf andere sehr genau bewusst. Ich weiß, dass meine direkte Art, auf die Wahrheit zu deuten, viele abschreckt. Und ich weiß ganz genau, warum diese Worte, wie “Arsch” und “Dünnschiss” hier benutzt werden. Warum reagieren Menschen auf diesen völlig natürlichen Körperteil und seine absolut notwendige Tätigkeit und das Endprodukt der Verdauung so allergisch? Warum reagieren Menschen überhaupt auf bestimmte Worte allergisch? Das liegt nicht etwa bei mir, denn mir macht das absolut nichts aus, ich brauche meinen Arsch und seine Tätigkeit, denn ansonsten könnte ich nichts essen, schließlich muss, was oben rein geht, irgendwo auch wieder heraus. Und dieses Ding heißt eben Hintern, Popo oder eben Arsch. Was ist so schlimm daran, das anzusprechen, was völlig natürlich und notwendig ist? Darüber sollten alle, die sich daran stören, einmal sehr gut nachdenken!
Ein winziger Hinweis sollte genügen: das Problem wohnt nicht in eurem Arsch, sondern etwa einen Meter höher!
Nachtrag um 19:05
Ich habe einige positive Reaktionen auf diesen Beitrag bekommen. Und das zeigt mir, dass es richtig war, diesen Text öffentlich zu machen und nicht nur an den Mailschreiber zu antworten. Ich denke nämlich, dass es viele Menschen da draußen gibt, die ähnlich fühlen, wie ich und ähnliche Reaktionen aus ihrem Umfeld erfahren. Da wenden sich die “Freunde” ab, weil man immer so “braune” Meinungen äußert und die Ehefrau mault herum, dass die Kontakte weniger werden und der Mann sich doch mal zusammenreißen soll. Schließlich muss man ja nicht alles sagen, man kann sich solche “negativen Meinungen” auch nur denken…
Genau so funktioniert der Mechanismus, mit der die Masse versucht, abweichende Meinungen totzuschweigen und wegzudrücken. Diejenigen, die nicht so fühlen, wie die Masse, sind die Opfer dieser Vorgehensweise und wenn sie nicht wissen, dass es da noch viele andere gibt, die genauso fühlen, dann könnten sie auf den Gedanken kommen, der einzige “Blödmann” dieser Art zu sein. Aber beruhigt euch – das seid ihr nicht, ihr seid nur umgeben von sehr vielen anderen, die nicht so ticken wie ihr, die lieber in der warmen Herde ein ruhiges, gessellschaftskonformes Plätzchen haben, sei es auch noch so klein und bescheiden. Aber das letzte, was diese Leute wollen, ist negativ aufzufallen oder dass der Partner negativ auffällt. Das würde das schöne Herdenplätzchen in Gefahr bringen, neigen doch die Schafe dazu, Abweichler auszugrenzen.
Ich kann jedem nur raten, einfach der zu sein, der er ist, so zu sein, wie er ist und das zu sagen, was er als richtig empfindet. Wer sich dem Gesellschaftsdruck beugt, gibt sich auf und hat dann möglicherweise “außen” irgendwelche flachen Kontakte aber er verliert dafür den tiefen Kontakt zu sich selbst und der ist sehr viel mehr wert, als jeder gesellschaftliche Kontakt.
Wer sich selbst verliert, hat alles verloren!
Also steht zu euch, genauso, wie ihr seid, denn an euch ist nichts falsch – das wollen euch nur die anderen einreden! Jeder ist so, wie er ist und so wie er ist, ist er perfekt!