Fakes zerstören das Echte.

Ob WE mit seiner Behauptung einer Währungsreform, dieses oder nächstes Wochenende, Recht hat oder nicht – das lassen wir jetzt einmal beiseite und was ich davon halte, sagte ich ja schon. Jedenfalls hat er eines erreicht: seine Seitenzugriffszahlen nehmen stark zu und damit die Werbeeinnahmen. Auch die Anmeldungen zu seinen Seminaren dürften sich erhöht haben. Wirtschaftlich betrachtet haben ihm seine Maßnahmen kurzfristigen Erfolg gebracht. Aber – und davon ist auszugehen – falls es dieses und nächstes Wochenende zu keiner Währungsreform kommen sollte, hat er sich mit der Veröffentlichung dieser Meldungen selbst um seine Glaubwürdigkeit gebracht.

  

Das führt mich zu der Frage, wer könnte ein Interesse daran haben, dass WE nicht mehr ernst genommen wird? WE ist sicher daran interessiert auch weiterhin Geld zu verdienen – vielleicht könnte er ein Buch schreiben oder Vorträge halten oder seine Domain Hartgeld.com teuer verkaufen – in jedem Fall würde er seine Geschichte versilbern können. Das trifft aber nur dann zu, wenn die Leute ihm weiterhin zuhören. Was wäre nun, wenn bestimmte Kreise ein Interesse daran hätten, dass ihm die Leute nicht mehr zuhören? Durchsuchung, Anklage und Inhaftierung wäre zu auffällig und würde ihm nur noch mehr Zulauf bringen. Denkt das einmal weiter…

  

Natürlich könnten diese Fakemeldungen auch nur die Taten von Einzelpersonen sein, die sich einen Spaß daraus machen. Das wäre unschön – aber so etwas passiert heutzutage laufend – die Foren quellen doch über vor lauter Informationsmüll.

    

Was auch immer die tatsächliche Ursache für die Zuspielung der Informationen und deren Veröffentlichung auf Hartgeld war – wenn es zu keiner Währungsreform kommt, dann hat WE sich wirtschaftlich liquidiert. Kommt es jedoch zu einer Währungsreform, dann sieht in ihm jeder den Mann des Jahres. Topp oder Flop? Waghalsiges Spiel… Beobachten wir einfach weiter, wie sich die Sache entwickelt.

  

Eines sollte aber jedem klar sein: man darf auf keinen Fall irgend etwas glauben, nur weil es in einem alternativen Medium erscheint – immer erst selbst nachprüfen. Ein Beispiel dafür waren die 14 angeblichen Gelddruckmaschinen von Ruhlamat, die sich jedoch als Distributions- und Verpackungsmaschinen herausgestellt haben. Kurz nachdem im Kopp-Verlag diese Meldung erschienen war, breitete sie sich rasant über das Internet aus und nur einer fragte beim Hersteller nach – alle anderen glauben bis heute daran, dass es sich um Gelddruckmaschinen handelt – das passt doch auch so wunderbar ins Bild…
  
Ich nehme mich hier ganz bewusst nicht aus – bin ich doch selbst kurzzeitig der Hysterie auf Hartgeld zum Opfer gefallen. Genau deshalb schreibe ich ja diesen Beitrag.

   

Das Problem ist natürlich, dass sich auch unter den alternativen Medien zunehmend ein Konkurrenzdruck ausbildet, den man in den Veröffentlichungen deutlich sehen kann. Das führt dann dazu, dass jemand schnell etwas veröffentlicht, nur um der Erste zu sein. Das Risiko einem Fake aufzusitzen nimmt hier dramatisch zu. Ein Qualitätsprodukt zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass es sorgfältig, gewissenhaft und mit Liebe hergestellt wird. Schnell mal etwas hingeschrieben und veröffentlicht, nur um die Zugriffszahlen zu erhöhen, führt zum Untergang. Ich maße mir nicht an, ein Journalist zu sein – das bin ich nicht, war ich nie und werde ich nie sein. Ich schaue nur hin und schreibe, was ich sehe. Ich würde aber gerne dazu aufrufen, dass die alternativen Medien beim Wahren und Echten bleiben und sich nicht gegenseitig zerfleischen, sondern geschlossen gegen den Mainstream angehen. Das ist unser Feind, nicht die anderen Alternativseiten! Ansonsten fallt ihr dem schon im alten Rom angewandten Trick zum Opfer, der da heißt: teile und herrsche.