Geld regiert die Welt. Die Macht dieser Welt aber entsteht durch den Glauben an einen Schuldanspruch, der nur eingebildet ist. Das kürt diese Form der Machtausübung zu einem sehr eleganten Kontrollinstrument: Sie wirkt durch die sozialen Konventionen einer ganzen Kultur. Das, was wir kollektiv als „Realität“ bezeichnen ist bei ehrlichem Hinschauen ein Betrugsmodell für die Massen.
„Ich will dir sagen, wieso du hier bist. Du bist hier, weil du etwas weißt. Etwas, das du nicht erklären kannst. Aber du fühlst es. Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang, dass mit der Welt etwas nicht stimmt. Du weißt nicht was, aber es ist da. Wie ein Splitter in deinem Kopf, der dich verrückt macht. Dieses Gefühl hat dich zu mir geführt.“ – Morpheus
von Yoshi Frey
Ist es nicht ein erstaunlicher Fakt, dass das Geld, das die Welt regiert, bei näherem Betrachten nur durch einen raffinierten Taschenspielertrick entsteht? Wenn die Nationalökonomie dubios von „fraktionalem Reservesystem“ und „multipler Kreditschöpfung“ spricht, so umschreibt dies nur im Fachchinesisch die Tatsache, dass das Geld als Schuld geschaffen wird. Und zwar einer Schuld ohne realen Gegenwert, womit der Schuldkontrakt eher einem Schuldbekenntnis als einer Leihe entspricht. Das wissen aber die Wenigsten. Der wirkliche Gegenwert, der bei der Schuldgeldschöpfung monetarisiert wird, ist das Leistungsversprechen des Schuldners, das im Beisein des Bankpriesters auf die Zukunft gelobt wird – unter Androhung von Strafe bei Nichterfüllung. Da die Schuld ausserdem verzinst vergeben wird, wuchern diese Leistungsanforderungen an die Menschheit ins Unendliche.
Geld regiert darum die Welt. Die Macht dieser Welt aber entsteht durch dieses Leistungsversprechen an den Gläubiger, d.h. die Bank. Das Leistungsversprechen ist also eine Übertragung der Macht. Und so ist es doch in seinem Umfang und seiner historischen Tragweite unerhört, zu erkennen, dass diese sowohl Regierende als auch Regierte steuernde Macht letztendlich nur wegen eines Taschenspielertricks übertragen wird. Die Quelle der herrschenden Macht beruht auf den Glauben an eine vorgetäuschte Schuld. Die Gesellschaft könnte jederzeit ihren Glauben kündigen – könnte, rein theoretisch, denn die Macht, von der wir uns abhängig fühlen, existiert nur, weil wir daran glauben.
Das ist das Faszinierende an dieser Form der Machtausübung: sie ist nur durch eine gesellschaftliche Konvention, einen illusorischen Glauben begründet. Diese Form der Kontrolle ist subtil und gerade dadurch sehr kraftvoll. Das Ziel ihrer Machtausübung ist nicht unser Tun, sondern unser Glaube: Den Glauben an eine Schuld, die nur eingebildet ist. Das kürt diese Form der Machtausübung zu einem sehr eleganten Kontrollinstrument: sie beutet nicht durch Armeen und offensichtlicher Unterdrückung aus. Sie wirkt vielmehr im verborgenen, unterbewussten Selbstverständnis einer ganzen Kultur.
Es sind dies z.B. die verführerischen Versprechungen, die jedem ein kleines Glück im grossen Hamsterrad versprechen. Wenn man nur hart arbeitet, hat jeder eine Chance auf materiellen Überfluss im „American Dream“. Nichts gegen diesen Wunsch. Doch die Versprechungen verschleiern die stillen und machtvollen Mechanismen der Ausbeutung durch den Zins und den Zinseszins. Es werden hier die sich beschleunigenden Umverteilungen zum Geldadel stillschweigend in das kollektive Selbstverständnis eingenistet. Hier werden moderne Mythen für die gläubigen Untertanen geschaffen, die ihnen Sinn und Teilhabe an der modernen Glaubensgemeinschaft versprechen. Hier wird „Brot und Spiele“ in jedem Heim serviert und solange die Hoffnungen nicht von der Wirklichkeit enttäuscht werden, stellt keiner den Deal mit den Gläubigern in Frage.
Die stillschweigende Übereinkunft mit der ewig wuchernden Schuld, diesem Abgott unserer Welt, wird durch den modernen Mythos vom kleinen Glück für Jedermann legitimiert. Dieser Deal ist der Nagel, an welchem das herrschende Weltbild aufgehängt ist. Wenn ein Weltbild an einer Lüge aufgehängt ist, dann ist sie „too big to fail“, dann ist sie zu gross, als dass wir uns erlauben könnten, sie zu durchschauen. Die Einsicht, sein Leben an betrügerische Versprechungen verkauft zu haben, ist zu schmerzhaft. Die Einsicht zieht uns den Boden unter den Füssen weg und zerstört grundlegende und sicher geglaubte Annahmen. Sich dieser Einsicht zu widersetzen, ist darum ein natürlicher Abwehrmechanismus. Doch wer nicht wissen will, dass er getäuscht wird, der täuscht sich doppelt.
Es ist daher kein Wunder, dass jeder, der diese Sinnzusammenhänge einmal verstanden und den Versuch unternommen hat, diese seinen Freunden zu vermitteln, sehr bald die Erfahrung machen musste, dass es eine „gläserne“ Mauer des Nicht-Verstehen-Wollens gibt. Aus der globalen Illusion aufzuwachen, ist nämlich ein brutaler Schock. Man will sehr ungerne sehen, dass wir wie Hamster auf dem Rad einer gigantischen Lüge strampeln. Das, was wir kollektiv als „Realität“ bezeichnen, ist bei ehrlichem Hinschauen ein Betrugsmodell für das Volk. Wer könnte es jemandem übel nehmen, wenn er nicht zur Erkenntnis der wirklichen Umstände aufwachen möchte?
Was so fasziniert, ist, dass die Manipulation so verführerisch daherkommt, mit verlockenden propagandistischen Heilsversprechen nach Reichtum, Schönheit und Glück. Natürlich will jeder dies erreichen – und es ist in Ordnung. Aber nur Wenige haben bisher erkannt, dass sie über das Versprechen vor den Karren anderer Interessen gespannt werden. Denn je mehr wir uns verschulden und wir uns unsere manipulierten Träume zu erfüllen versuchen, desto mehr werden wir von den Schulden, die niemals zurückgezahlt werden können, in Abhängigkeit gebracht.
Die Frage des Geldsystems ist auch keine Frage von linker oder rechter Politik, das System definiert vielmehr das kulturelle Universum, in welchem linke und rechte Politik erst seinen Platz zugewiesen bekommt. Die Politiker streiten sich um die verschiedenen Strategien, wie den Wachstumsforderungen des Systems am besten gedient werden kann. Sie vermögen aber nicht das Paradigma in Frage zu stellen, in welchem das sklavische Dienen im wuchernden Schulddienst stattfindet, denn sie sind darin selbst zu sehr absorbiert.
Die offenbare Frage beim Geldsystem handelt vielmehr um Mathematik: Unendliches Wachstum ist in unserem Universum schlicht unmöglich. Die Herrscher des Systems haben eine ungeheuerliche Forderung an die Menschheit und diesen Planeten gestellt. Nicht einmal der grössenwahnsinnigste Herrscher würde solch ein Ansinnen an seine Sklaven richten.
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass die ganze Welt dabei mitmacht. Das wird vermutlich eine schwere Aufgabe für unsere Nachfahren werden: herauszufinden, wieso wir diesen Irrsinn durchgezogen haben – und zwar bis zum bitteren Ende. Das System ist für Menschen das geworden, was Wasser für Fische bedeutet: Die meisten haben keine Ahnung was es ist, aber es durchdringt ihr Weltbild von A bis Z. Es ist darum nicht verwunderlich, dass der Mainstream sich mit Händen und Füssen wehrt, aus seinem Traum aufzuwachen. Wie Neo im Film „Matrix“ erwartet den Mutigen einen Schock. Aufwachen will man bekanntlich erst, wenn sich der Traum zum Alptraum wandelt. Lieber noch ein bisschen schlafen… nur ein bisschen noch…
Why, oh why, didn´t I take the blue pill?
Sehr, sehr geiler Artikel!
“…denn die Macht, von der wir uns abhängig fühlen, existiert nur, weil wir daran glauben”
Dies ist bei jeglicher (wirklich JEGLICHER) Art von Macht so!
Seit einiger Zeit überkommt mich mehr und mehr das Gefühl, dass unsere Welt immer mehr in 2 Religionen gespalten wird.
Die Einen glauben an das Geld, morden, betrügen, täuschen, gieren und lügen, um ihrem Gott zu huldigen,
auf der anderen Seite stehen die, die sich ihre Tugenden bewahrt haben, und zwar wissen, dass man mit Geld viele materielle Dinge kaufen kann, dass das Glück jedoch hier nicht zu finden ist.
Und ich habe das Gefühl, dass wir ganz kurz vor einer Wende stehen, in der jeder die Konsequenz seiner religiösen Anschauung erfahren wird.
Es ist tatsächlich eine höhere Macht, die die Trennung vollziehen wird. Die Zeichen sind zwar noch nicht sichtbar, aber nahezu jeder spürt sie.
Stimmt ich kann deine Ansicht voll teilen, am zutreffendsten ist der Abschnitt
“Es ist kein Wunder, dass jemand der die Sinnzusammenhänge…” das erklärt auch warum es so viele Schlafschafe gibt.
Ja der Schock ist brutal, es stellt einem sein bisheriges Weltbild vollkommen auf den Kopf.
Das die Zeichen jeder spürt da kann ich dir aus Beobachtungen meines Umfeldes auch nur recht geben. Aber Aussprechen tut es halt keiner. Ja man wird dann schnell für bekloppt oder eben Verschwörungstheoretiker erklärt. Und man steht mit seinen Ansichten ziemlich allein da.
Wenn man dieses Geldsystem erst mal begriffen hat, begreift man die anderen Zusammenhänge auch (es ist dann alles so plausibel).
Ich glaube aber wenn alles an’s Tageslicht kommt und es kann täglich soweit sein (Stichwort Grexit), wird der Schock für die Schlafschafe noch viel größer weil’s schlagartig gehen wird.
Ja wir werden dann wohl einigermaßen vorbereitet sein und hoffentlich einen einigermassen klaren Kopf bewahren.
volle Zustimmung, sehr gut erläutert, erschreckend ist, wieviele auch gut gebildete Leute gar nichts verstehen (wollen). Die Stunde der Wahrheit kommt für jeden irgendwann,für manche früher, für andere später. ok, manche lerne es wohl nie, für die ne kleine Liedpassage:
Mit 30 schon gestorben
Mit 70 erst begraben
Ohne eigenen Willen
Ohne zu Fragen
( böhse onkelz,wer nichts wagt, kann nichts verlieren)