Eric Sprott ist CEO von Sprott Asset Management und ein langjähriger Verfechter des Besitzes sowohl von Gold, als auch Silber. Er weist auch seit langem immer wieder darauf hin, dass große Finanzinstitute die Silberpreise nach unten treiben – wie zum Beispiel Anfang Mai 2011, als der Preis von 50 bis auf 32 Dollar pro Unze geprügelt wurde.
“In meinem Herzen weiß ich, es war eine Manipulation”, sagte Sprott in einem exklusiven Interview mit Silver Investing News. “Es gab keinen Markt, es war ein gemachtes Ereignis. Sie haben den Preis einfach nach unten gedrückt – es ist lächerlich.”
Die jüngste Preiskorrektur ist wesentlich auf die mehrfache Erhöhung der Margin-Anforderungen der CME-Gruppe zurückzuführen. Zwischen 25. April und 5. Mai erhöhte die COMEX die Margin von 6 auf 12 Prozent – das entspricht 21.600 Dollar pro Kontrakt – anschließend fiel Silber um 25 Prozent. China und UK war geschlossen – es war die ruhigste Zeit des Tages – und als wir aufwachten – sahen wir die Bescherung… Einer der bekanntesten Sprüche aus diesem Business ist: akzeptiere nie einen Margin-Call – stelle nie das Geld zur Verfügung – gehe einfach raus aus der Position! Das erzeugt Verkäufe!
Auf die Frage, wer für die Manipulationen verantwortlich ist, sagte Sprott, [private levels=”silberfreunde”]dass er annimmt, dass es große Finanzinstitute sind, die mit dem Volumen ihrer aktuellen Anteile unzufrieden sind. “Wir alle glauben, dass sie identisch sind, mit den beiden großen Playern, die 2008 der Manipulation im Silbermarkt angeklagt wurden.“ Sagte er. “Die Jungs, die im Silbermarkt im großen Umfang short sind, verloren bei diesem Silberpreis Unmengen an Geld – da war es allerhöchste Zeit, um etwas dagegen zu tun.” Sprott gab an, dass zwei unterschiedliche Klagen vom Trader Peter Laskaris beim Bundesgericht gegen JP Morgan Chase & Co und HSBC eingereicht wurden.
Laskaris behauptet, dass diese Institutionen große Positionen in Silber-Futures und Silber-Optionen besitzen. Zu bestimmten, abgesprochenen Zeiten, werden große Verkaufsaufträge (spoof-orders) abgesetzt, die später wieder zurück gezogen werden, nachdem die Preise in ihrem Sinne beeinflusst wurden.
Der Silbermarkt ist seit langem im Mittelpunkt der Verschwörungs-Theoretiker. Diese Spekulation wird bestärkt durch ein Statement von Bart Chilton, während einer CFTC-Anhörung. Er gab an, dass es wiederholte, „betrügerische“ Versuche von Marktteilnehmern gab, den Silberpreis in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Trotz seiner Spekulationen der Manipulation, wäre es eine Untertreibung zu sagen, dass Sprott bullish in Bezug auf Silber sei. Um die Zeit der Preisspitze (50$) von Silber, berichtete der Finanz-Blogger Kid Dynamite und später die Globe and Mail, dass Sprott 1,6 Millionen Anteile am Physical Silver Sprott Trust verkaufte. Sprott erklärte später, dass er die Anteile nur verkaufte, um sie später günstiger zurück kaufen zu können.
„Unsere Position im Silber hat sich nicht verändert“ sagte Sprott. Wenn ich das Silber um 20 Prozent günstiger zurück kaufen kann, dann habe ich 20% mehr physische Unzen, als vorher. Der ganze Gewinn floss entweder in physisches Silber oder Silberanteile.
Sprott sagte weiter, dass das Quantitative Easing – also die Geldmengenausweitung – für den Preisanstieg des Silbers verantwortlich ist. Ende März wurde erklärt, dass die zweite Runde der Geldmengenausweitung (QE2) offiziell Ende Juni auslaufen wird. Viele Marktanalysten – unter anderem auch Sprott – sind aber der Meinung, dass auch QE3 kommen wird und dass dies die Silberpreise noch weitaus höher treiben wird.
“QE1 und QE2 bewirkten eine Menge Rückenwind für Gold und Silber. Wenn Sie mir sagen, dass QE3 kommen wird, dann sage ich Ihnen, dass Silber schneller über 50$ steigt, als sie bis 3 zählen können”, sagte Sprott. “Ich habe immer öffentlich erklärt, dass Silber in einem Bereich von 1/16 des Goldpreises notieren wird. Dies war das langfristige historische Ratio und ich denke, dass wir wieder dahin kommen werden. Die Charts sagen das auch.”
Für die Zukunft geht Sprott davon aus, dass die enorme Nachfrage Silber auf neue Höchststände katapultieren wird. Mehr als eine Milliarde Unzen Silber werden pro Jahr verkauft und nur etwa 900 Millionen Unzen werden jährlich produziert. Die Produktionsmenge hat sich in den letzten 10 Jahren kaum verändert – doch die Nachfrage ist enorm gestiegen. Trotz dieser Nachfrage ist sich Sprott unsicher, was letztlich den Silberpreis nach oben treiben wird.
“Es ist schwer zu sagen, wohin die Reise geht, weil wir nicht wissen, was die Zentralbanken und die Politik zukünftig tun werden. Gold und Silber sind starke Konkurrenten für die Fiatwährungen und sie wollen das Vertrauen der Menschen in diese Währungen erhalten, denn ohne dieses Vertrauen, bricht das Finanzsystem zusammen.“ [Quelle]
Sprott drückt sich sehr dezent aus – für mich ist sonnenklar, dass es sich hier um massivste Marktmanipulationen handelt. Die Hinweise sind so dicht, dass von einem Glauben nicht mehr gesprochen werden kann – es handelt sich hier um Gewissheit. Aber Sprott kann natürlich nicht so sprechen, wie ein privater Blogger – er muss Rücksicht auf seine Stellung nehmen.
Nachtrag:
[Bildquelle: Markus Gaertner]
Die meisten Investoren glauben nicht, dass QE3 kommt. Sie werden sich wundern! Die USA muss weiterhin frische Geldinfusionen von der Fed bekommen, denn aus anderen Quellen bekommt sie nichts mehr. Kaum noch jemand will die amerikanischen Schrott-Anleihen haben. Sogar China, als bisheriger Hauptinteressent, verkauft seine Altbestände Schritt für Schritt. Kommt kein QE3, kommt der USA-Staatsbankrott sofort. Kommt QE3, kommt ebenfalls der Staatsbankrott – aber erst später.
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