Ölkatastrophe – Wissenschaftler warnen: Meeresboden im Golf von Mexiko irreparabel aufgebrochen!
Ein düsterer Bericht zirkulierte heute im Kreml, der für Premierminister Putin von Anatoly Sagalevich vom russischen Institut für Ozeanographie Shirshov vorbereitet wurde. Er warnt, daß der Meeresboden im Golf von Mexiko “jenseits aller Reparaturmöglichkeiten” zerborsten ist und sich unsere Welt anfangen sollte, auf eine ökologische Katastrophe “jenseits des Vorstellbaren” vorzubereiten, wenn nicht “außerordentliche Maßnahmen” ergriffen würden, um den massiven Ölaustritt zu stoppen. …
Den weiteren Bericht fassen wir für Sie zusammen:
Bei der Bewertung dieser Warnung ist es wichtig zu wissen, daß Sagalevich und seine Kollegen von der Russischen Akademie der Wissenschaften die einzigen Menschen sind, die tatsächlich die haverierte Ölquelle im Golf von Mexiko zu sehen bekamen, nachdem sie vom britischen Ölkonzern BP kurz nach dem Sinken der Ölplattform Deepwater Horizon am 22. April an den Unglücksort gerufen worden waren. BP rief Sagalevich wohl auch, da er den Rekord im Tieftauchen in Süßwasser hält und Erfahrungen mit den Tauchbooten MIR1 und MIR2 hat, die bis in 6.000 Meter Tiefe operieren können.
Sagalevichs Bericht zeigt auf, daß das Öl nicht nur aus dem 2-Zoll-Bohrloch in den Golf von Mexiko strömt, wie uns immer gezeigt wird, sondern aus mindestens 18 weiteren Stellen im geborstenen Meeresboden austritt. Die größten Öffnungen sind dabei fast 11 Kilometer vom Unglücksort entfernt und daraus sollen geschätzte 2.000.000 Gallonen Öl pro Tag ins Meer fließen.
In dem Papier steht auch, daß die USA von Sagalevich und den übrigen russischen Wissenschaftlern verlangten, daß sie ein Papier unterschreiben, das ihnen verbot, der amerikanischen Öffentlichkeit oder den Medien etwas über ihre Beobachtungen zu berichten.
Während der Tauchgänge haben die Forscher aber laufend Informationen über ihre Entdeckungen an BP und die US-Regierung gegeben. Senator Bill Nelson von Florida wurde auch unterrichtet, der dann gegenüber MSNBC sagte: “Andrea wir schauen da gerade nach etwas neuem. Es gibt da Berichte, daß Öl direkt aus dem Meeresgrund austritt, das, wenn es wahr ist, darauf hinweisen würde, daß das Futterrohr des Bohrloches selbst auch beschädigt ist und unter dem Meeresboden Löcher hat. Diese Probleme, die wir da haben, sind wirklich riesig…“
Anscheinend sind die Ergebnisse von Sagalevichs Bericht auch bis zu Präsident George W. Bushs Energieberater Matthew Simmons gelangt, der immer wieder betont, daß es im Golf von Mexiko ein weiteres riesiges Leck gibt, aus dem riesige Mengen Öl austreten. Deshalb wäre er überrascht, wenn BP den Sommer überleben würde. Simmon’s Schlußfolgerung ist, daß die USA nur zwei Alternativen haben: Die Ölquelle sich alleine erschöpfen zu lassen, was sicherlich über 30 Jahre dauern würde oder eine Atombombe einzusetzen.
Obamas Regierung hat erklärt, daß sie die nukleare Option ausschließt, womit sie gegen russische und amerikanische Experten steht. Rußland hat zwischen 1966 und 1981 fünf Mal erfolgreich Atombomben zum Stopfen von Öl- und Gasquellen eingesetzt, allerdings nur an Land. Einmal ist das auch mißglückt. So wäre der Einsatz eines Nuklearsprengsatzes in der jetzigen Lage ein Glücksspiel mit dem Risiko 1:5.
Die US-Regierung zögert wohl hauptsächlich deshalb mit dem Einsatz einer Atombombe, da sie befürchtet, daß anschließend die Ausbeutung der Öllager im Golf von Mexiko nicht mehr durchzusetzen wäre. Dabei betrachtet sie diese Region als die einzige weltweit, die eine noch größere Ölproduktion zuläßt.
Doch die Umweltkatastrophe könnte noch viel schlimmer werden, wie es russische Wissenschaftler auch schon vorhergesagt hatten: Die eingesetzten Ölbindemittel sind giftige Chemikalien, die mit der Wasserverdunstung in die Wolken aufsteigen und über Land abregnen, wie bereits berichtet wird. Viele Pflanzen sind mit weißen Flecken bedeckt und die ersten Vögel sind schon gestorben! [Original, Übersetzer]
Hierzu passt das Folgende:
Washington – Seit acht Wochen steht BP-Chef Tony Hayward unter schwerem Beschuss, jetzt musste er sich einem wahren Kreuzverhör stellen: Mit schweren Vorwürfen hat am Donnerstag im US-Repräsentantenhaus die Untersuchung der Rolle von BP beim schwersten Öl-Unglücks in der Geschichte der Vereinigten Staaten begonnen. Hayward trat zum ersten Mal vor einem Kongressausschuss auf.
Dort entschuldigte er sich für die Katastrophe. Die Explosion und das Feuer auf der Bohrinsel “Deepwater Horizon” und die daraus resultierende Ölpest hätten sich nie ereignen dürfen, und mir tut es sehr leid”, sagte Hayward. Eine “beispiellose Serie von Fehlern” habe zu der Ölpest im Golf von Mexiko geführt. Hayward gab zu, dass die Sicherheitstechnologien bei Tiefseebohrungen “deutlich” verbessert werden müssten. BP werde tun, “was wir können, um sicherzustellen, dass das nicht noch einmal passiert”.
Im Ausschuss waren zuvor die Messer gewetzt worden: Der demokratische Vorsitzende Bart Stupak äußerte die Erwartung, dass Hayward in der Anhörung “zerstückelt” werde. US-Medien sprachen von einem Auftritt vor einem Erschießungskommando.
Tatsächlich hagelte es von der ersten Minute an nur so Kritik: Mitglieder des Energie-Ausschusses warfen Hayward in scharfen Worten vor, immer wieder Berichte über Sicherheitsprobleme auf der Bohrinsel “Deepwater Horizon” ignoriert zu haben. Profite seien für das Unternehmen wichtiger gewesen. Außerdem habe BP falsche Angaben über das Ausmaß des Ölaustritts ins Wasser gemacht. Um Geld zu sparen und schneller Gewinne einfahren zu können, habe sich BP wiederholt für billigere und damit riskante Technologien entschieden. [weiterlesen]
In den folgenden englischsprachigen Videos wird deutlich, dass Journalisten gehindert wurden, von den Auswirkungen der Ölkatastrophe zu berichten… [Quelle]
BBC-Dokumentation über die Explosion der Deepwater Horizon