David Morgan spricht mit Alex G. Tsakumis von MoneyAndWealth über Silber, Gold und den kranken Mann Amerikas – den US-Dollar.
Auf die Frage, worin Morgan investieren würde, antwortete dieser: das kommt auf das Temperament, die Risikofreude und das Alter des Investors an. Ältere Semester oder Leute, die die Volatilität von Silber nicht vertragen, sollten in Gold gehen. Jüngere und Leute mit dem Willen, auch ein Risiko einzugehen, sollten in Silber gehen. Silber wird nach der Meinung von Morgan stärker steigen, als Gold, was unter anderem an der starken und steigenden industriellen und investiven Nachfrage liegt.
Gold wird die Kaufkraft sichern und auch einen Gewinn von Kaufkraft ermöglichen. Silber hat das Potential, erheblich stärker zu steigen, als Gold, da es gegenüber Gold unterbewertet ist. Das GSR (Gold-Silber-Preis-Verhältnis) liegt aktuell bei 40:1 und sollte bei 16:1 liegen, wenn man von Verhältnis des natürlichen Vorkommen in der Erdkruste ausgeht – und bei 4:1, wenn man vom Verhältnis des oberirdischen Vorkommens (Barren, Münzen, Schmuck und Silberwaren) ausgeht, das bei etwa 20 Milliarden Unzen Silber zu 5 Milliarden Unzen Gold liegt. Das bedeutet, dass Silber gegenüber Gold ein Steigerungspotential von 2,5 (16:1) bis 10 (4:1) hat.
Beim aktuellen Gold/Silberverhältnis von 40:1 müsste Silber 2,5 bis 10-mal im Preis steigen, um ein reelles Gold-Silber-Verhältnis zu erreichen – also auf 100 bis 400 Dollar. Die Logik, die hinter dieser Aussage steht, ist ganz einfach: Silber, ist sehr viel wichtiger, als Gold, die unterirdischen Vorräte sind etwa 16-mal höher und die oberirdischen 4-mal höher, als die von Gold – daher sollte der Silberpreis etwa 1/16 bis 1/4 des Goldpreises betragen. Bei diesem Preisverhältnis ist die Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit des Silbers noch gar nicht berücksichtigt!
Wenn Silber so knapp wird, dass die Versorgung der Industrie in Gefahr gerät, sollte der Preis nach oben keine Grenzen kennen – dann könnte Silber auch teurer werden als Gold. Mir ist bewusst, dass sich das eigenartig anhört – vor allem für Goldbugs – aber Gold ist Geld, mehr nicht. Ohne Silber geht aber gar nichts und das zählt – und auch Silber hat Jahrtausendelang die Funktion von Geld gehabt… Letztlich ist alles eine Frage des Vorstellungsvermögens und schon oft hat sich genau das Bewahrheitet, was die Mehrheit zuvor entrüstet von sich gewiesen hat – besonders an der Börse.
Geht man vom Verhältnis des vorhandenen Investmentsilbers zum Gold aus, dann sieht das Ganze noch sehr viel besser für Silber aus: für jede Silberunze, die für Investments zur Verfügung steht, stehen drei Goldunzen zur Verfügung…
Allerdings muss man sich immer wieder vor Augen halten, dass der kleine Bruder des Goldes ein Chartspringer ist. Der Kurs hüpft wild rauf und runter und wer das nicht verträgt, schaut sich besser erst gar nicht die Tageskurse an, sondern vielleicht nur einmal den Kurs am Monatsende – und natürlich die Fundamentaldaten.
Natürlich ist klar, dass weder der Gold- noch der Silberpreis signifikant steigen werden, solange die Preisdrücker an der COMEX ihre Spielchen ungestört spielen können. Mittlerweile gibt es aber die HKMEX und die PanAsia GoldExchange, die ebenfalls seit Kurzem den Handel mit Gold- und Silberfutures ermöglichen, deren garantierte Auslieferung über Honkong stattfindet. Es wird auch schon davon gesprochen, dass diese Börsen möglicherweise Einfluss auf das Preisfixing von Gold und Silber nehmen könnten – aber das sind keine gesicherten Informationen.
Hier noch ein sehr empfehlenswertes Video von David Morgan, von der Expo 2011.
[Quelle Artikelbild: Video, Silver-investor.com]