Immer wieder liest man in den Massenmedien und auch bei anderen Bloggern, dass Griechenland seine Schulden nicht zurück zahlen kann. Dies trifft natürlich auch auf alle anderen Staaten zu – insbesondere auf Amerika.
Aber hat sich überhaupt einmal jemand Gedanken darüber gemacht, ob die Banken überhaupt wollen, dass die Schulden zurück gezahlt werden?
Bei den MSM wohl eher nicht… Wie ist das also – wollen die Banken ihre Darlehen zurück gezahlt haben oder nicht? Schauen wir einfach einmal dahinter, wie die Darlehen zustande kommen und womit Banken Geld verdienen.
Wenn ein Staat Geld benötigt, dann begibt er Staatsanleihen. Diese als sicher angesehenen Papiere werden von Banken und Privatinvestoren erworben. Was nicht am Markt abgesetzt werden kann, wird normalerweise von der Zentralbank des Landes aufgekauft.
Wenn eine Geschäftsbank Staatsanleihen kauft, dann schöpft sie das benötigte Geld aus dem Nichts und verlängert ihre Bilanz auf der Aktiv- und Passivseite. Warum? Die Staatsanleihe ist ein Aktivposten, weil sich der Schuldner verpflichtet, für das erhaltene Darlehen Zinsen zu zahlen – die Bank erhöht damit ihre Einnahmen.
Gleichzeitig geht die Bank aber auch die Verpflichtung ein, Auszahlungsbegehren in Höhe der erworbenen Staatsanleihen (Darlehen) zu akzeptieren (Passiva). Wenn der Schuldner zahlungsunfähig wird, dann muss die Bank diese Verbindlichkeiten aus der eigenen Tasche zahlen, was das Eigenkapital der Bank und ihrer Eigner reduziert und im Extremfall sogar die Bank zahlungsunfähig macht – die Bank ist dann bankrott.
Sowohl, bei Kauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank, als auch durch Geschäftsbanken wird Geld aus dem Nichts geschöpft. Wenn diese neu geschöpfte Geldmenge in Umlauf gerät, dann verringert sie die Kaufkraft derselben um das Verhältnis: bisherige Geldmenge/neue Geldmenge.
Der Gewinn der Bank bei diesen Transaktionen ist nicht das aus dem Nichts geschöpfte Geld, sondern die Zinsen darauf. Wenn der Schuldner sein Darlehen zurück zahlen würde, dann hätte die Bank nichts mehr davon, denn die erzeugte Geldsumme würde sich wieder in Nichts auflösen – die Bank müsste ihre Bilanz um genau diese Summe auf der Aktiv- und Passivseite kürzen.
Daraus ergibt sich, dass die Banken alles tun werden, um die Insolvenz eines großen Schuldners zu verhindern. Wie machen sie das? Sie leihen dem notleidenden Schuldner noch mehr Geld, damit dieser seinen Zahlungsverpflichtungen (Zinsen) nachkommen kann. Natürlich löst dieses zusätzliche Geld nicht das Problem des Schuldners – nur das Problem der Bank, denn diese erhält nun noch höhere Zinszahlungen.
Etwas später wird der Schuldner schon wieder vorstellig, da er seine Zinsen nicht mehr zahlen kann und droht nun mit Einstellung der Zahlungen. Jetzt könnte die Bank vielleicht eine Umschuldung vorschlagen, mit Verlängerung der Laufzeiten und verringertem Zinssatz. Vielleicht verzichtet sie auch auf eine kleine, eher symbolische Summe des Darlehens, denn die Banker wissen genau, dass die Zinsen noch stärker sprudeln werden, wenn der Schuldner auf diesen Vorschlag eingeht. (–> Seite 2)