Seit seiner Trennung vom Gold ist Geld kein Zahlungsmittel mehr, sondern eine Kreditkonfession. Die moderne Geldwirtschaft beruht auf der Fabrikation von Schulden – und auf dem Glauben daran, Kredite seien ins Unendliche verlängerbar. Höchste Zeit für einen Säkularisierungsschub, meint WirtschaftsWoche-Chefreporter Dieter Schnaas.
Es gibt viele Gründe für moderne Finanz- und Staatsschuldenkrisen. Der wichtigste ist, dass Ökonomen nichts von Geld verstehen. Bis heute krankt die klassische Theorie an der idealisierten Neutralität ihres „Marktgeldes“, das sich angeblich der stillschweigenden Übereinkunft freier Kaufleute verdankt. Geld differenziert und verflüssigt den Handel, es verkürzt die Tauschvorgänge der Erwerbsgetriebenen, und es verringert die dabei anfallenden Transaktionskosten – das ist der putzig-harmlose Geldbegriff der Ökonomen. Und tatsächlich: Gilt nicht bis weit ins 18. Jahrhundert hinein überall in Europa der Wert der kuranten Münze, des Goldstücks als Stück Gold, das von den Händlern wegen seines „inneren Wertes“ geschätzt wird, wegen seines Metallgehaltes und seiner Substanz – unabhängig davon, wer ihm wo mit welchem Recht Gültigkeit aufgeprägt hat? Der Gebrauchswert des Geldes bemisst sich an seinem Inhalt, an dem, was es „in sich“ trägt, an seinem wahren Wert und Waren-Wert – damals. [weiterlesen].
…dass Ökonomen nichts von Wirtschaft verstehen… Schon eigenartig, so etwas in einem MSM-Medium zu lesen….