Die Bundesbürger haben offenbar genug davon, Monat für Monat und privat hunderte Euro für das eigene Alter auf die hohe Kante zu legen. Selbst mögliche Altersarmut scheint ihnen egal geworden zu sein. Jetzt müssen Deutschlands Politiker Mut haben und gegensteuern – und die Eigenvorsorge vielleicht sogar per Gesetz vorschreiben.
Hamburg – Nach einer repräsentativen Allensbach-Umfrage hat die Finanzkrise das Vertrauen der Deutschen in die privaten Altersvorsorgesysteme zutiefst erschüttert. Jeder fünfte Deutsche hat seine private Altersvorsorge entweder gekürzt oder gekündigt. Selbst jene, die ursprünglich ihre Sparanstrengungen erhöhen wollten, haben sich millionenfach anders entschieden – von ihnen kappte oder kündigte jeder Vierte seinen Vertrag.
Das Paradoxe: Die Menschen verabschieden sich massenhaft aus der privaten Altersvorsorge, obwohl sie (37 Prozent) im Zuge der enormen Staatsverschuldung mit weiteren Kürzungen der gesetzlichen Rente rechnen. In Ostdeutschland zweifelt mittlerweile fast jeder Zweite, dass private Altersvorsorge überhaupt noch einen Sinn macht. Dieser Befund ist neu, erschreckend und verlangt ein Umdenken – sowohl in den Vorstandetagen der Vorsorgeindustrie als auch in der Politik. Denn sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, wird die oft zitierte Altersarmut weitaus größere Teile der Bevölkerung ereilen als wir uns heute vorstellen können.
Staatsverschuldung hin oder her – sehr wahrscheinlich ist, dass das umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung allein durch die demographische Entwicklung weiter unter Druck geraten wird, weil immer weniger Beitragszahler in das System einzahlen. Den letzten positiven Geburtensaldo erlebte diese Republik im Jahr 1971. Und die Zahl der Geburten sinkt weiter, während die der Rentner steigt.
Über kurz oder lang wird sich die Politik auch der unbequemen Frage stellen müssen, ob sie jedem Bürger eine private Altersvorsorge gesetzlich vorschreibt. Als in der Vergangenheit manche Protagonisten das “Zwangs-Riestern” als Option in die öffentliche Diskussion einbrachten, waren der Aufschrei und die Ablehnung groß. Diese Gesellschaft kann sich auf lange Sicht unbelehrbare Vorsorgeverweigerer auf Dauer aber nicht mehr leisten. [weiterlesen]
So ein Unsinn – eine gesetzliche Verpflichtung ist lächerlich! Schon das Wort
bekämpfen zeigt, dass diese Leute keine Ahnung haben, was hier tatsächlich los ist. Warum sparen denn die Bürger nicht? Weil sie spüren, dass sie für ihr Geld immer weniger bekommen – daher wird es lieber schnell ausgegeben, statt es auch noch hinzulegen und den Wertverlust noch zu vergrößern. Tatsächlich ist das Geld ja überhaupt nichts wert – vom Wert des Papieres und der Druckfarbe einmal abgesehen – aber das weiß kaum jemand.
Jedenfalls hilft es nicht, die Leute zu zwingen, irgendwelche bunte Papierfetzen in dubiose Sparverträge einzuzahlen. Was es braucht, ist eine dauerhaft werthaltige Währung, der die Leute wieder vertrauen können. Dann wird auch wieder gespart – wahrscheinlich sogar sehr viel mehr, als nötig. Erst mal das Hirn einschalten, bevor so ein lächerlicher Unsinn verzapft wird! Hierzu passt auch dieser Artikel vom Bankaus Rott.