Gates, Rockefeller und die GMO-Giganten wissen mehr als wir
Eines kann man dem Microsoft-Gründer Bill Gates nicht vorwerfen, und das ist Faulheit. Mit 14 Jahren konnte er bereits programmieren, mit 20 gründete er, noch als Harvard-Student, seine Firma Microsoft. 1995 stand der Hauptaktionär von Microsoft ganz oben auf der Liste des Forbes-Instituts als reichster Mann der Welt. Microsoft hatte es in einem unaufhaltsamen Feldzug geschafft, seine Software auf nahezu allen Personalcomputern der Welt zu installieren.
Die meisten Menschen würden in solch einer Situation daran denken, sich auf eine ruhige Pazifikinsel zurückzuziehen – nicht so Bill Gates. Seit 2006 konzentriert er seine Energie auf die Bill & Melinda Gates Foundation, die sich selbst als größte »transparente« private Stiftung bezeichnet, mit einem sagenhaften Stiftungsvermögen von 34,6 Milliarden Dollar und der Vorgabe, jedes Jahr 1,5 Milliarden für wohltätige Zwecke auf der ganzen Welt auszuschütten, um den Status der Gemeinnützigkeit und damit der Steuerbefreiung zu bewahren. 2006 bescherte das Geschenk eines Freundes und Geschäftspartners, des Großinvestors Warren Buffett – Anteile an Buffetts Berkshire Hathaway mit einem geschätzten Wert von 30 Milliarden Dollar – der Gates-Stiftung den Aufstieg in eine Größenordnung, in der sie ebensoviel Geld vergibt, wie es der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen in einem Jahr zur Verfügung steht.
Wenn sich Bill Gates nun entscheidet, 30 Millionen Dollar seines hart verdienten Geldes in ein Projekt zu investieren, dann lohnt es, sich die Sache genauer anzusehen.
Und nichts ist momentan aufschlussreicher als seine Beteiligung an einem seltsamen Vorhaben in einem entfernten Winkel der Erde, auf Spitzbergen. Hier investiert Bill Gates, mitten im arktischen Meer, 1000 Kilometer vom Nordpol entfernt, einige Millionen Dollar in eine Samenbank. Spitzbergen, die Hauptinsel des Svalbard-Archipels, ist ein karger Felsen im Arktischen Meer, von Norwegen beansprucht und dem Land seit 1925 durch internationale Verträge überlassen. Auf diesem gottverlassenen Eiland steckt Bill Gates sein Geld, gemeinsam mit der Rockefeller-Stiftung, der Monsanto Corporation, der Syngenta-Stiftung und der norwegischen Regierung, um nur einige zu nennen, in ein Unternehmen, das als »Tresor des Jüngsten Gerichts« bezeichnen wird. In der offiziellen Sprachregelung heißt es »Svalbard – globaler Saatgut-Tresor auf der norwegischen Insel Spitzbergen, Teil der Svalbard-Insel-Gruppe«. [Quelle1, Quelle2] MUST READ
Es geht in dem Artikel zum Einen darum, dass eine Gruppe Schwerreicher eine Samenbank mit Samen von Millionen Feldfrüchten in der Arktis anlegen will oder bereits angelegt hat. Zum Anderen wird die Strategie des weltweiten Agribusiness diskutiert, die bewirkt, dass Bauern aus ihren Ernten kein Saatgut für die nächste Aussaat gewinnen können, weil das gentechnisch veränderte Hybrid-Saatgut entweder gar nicht keimt oder nur Mindererträge bringt. Das macht die Landwirte zu 100 Prozent abhängig von den Saatgutmonopolen, wie zB Monsanto und DuPont. Daraus erwächst die Gefahr der Manipulation des Saatgutes an sich – es könnte zB bewusst so verändert werden, dass Menschen von dem Genuss unfruchtbar oder krank werden. Weiterhin könnte zB die USA die Lieferung von Monopolsaatgut an die Bauern unbotmäßiger Regierungen untersagen. Der Artikel ist von 2008 und etwas länger – zeigt aber einige Gefahren auf, die ich so noch nicht gesehen hatte. Lesen!