Viele Städte in den USA stehen vor der Pleite. Eine der Gemeinden, die jetzt scheitern, ist Central Falls. Verzweifelt versucht sie, Schulden mit Schulden zu bekämpfen. Sollte die Blase am Anleihemarkt platzen, droht die nächste Weltfinanzkrise. [weiterlesen]
Ein großes Problem der Gemeinden und Städte in den USA sind die Pensionen für ihre Angestellten aus dem öffentlichen Dienst, deren Raten sie nicht mehr leisten können. Damit stehen die Pensionsfonds vor dem Ruin, das wird weitere Millionen Amerikaner in die Armut treiben. Viele Städte haben wegen chronischer Unterfinanzierung Kommunalanleihen begeben, die aufgrund der prekären Kassenlage nicht mehr bedient werden können. Kurz – viele Städte sind Pleite.
Wer jetzt glaubt, dass das nur ein Problem der USA ist, der hat noch nicht verstanden, dass die USA uns nur einige Jahre voraus ist. Auch die Pensionen der deutschen Beamtenschaft sind völlig ungesichert. Dafür steht nur der Steuerzahler gerade. Brechen die Einnahmen des Staates zusammen, dann gibt es keine Pensionen mehr. Den Renten droht das gleiche Ungemach – die Beiträge der Arbeiter und Angestellten und der Arbeitgeber reichen schon lange nicht mehr aus, um die Renten in gewohnter Höhe auszuzahlen. Der Staat trägt einen großen Teil der monatlichen Rentenzahlungen.
Was hier in Deutschland passieren wird, kann niemand sagen – aber Amerika war schon immer der Vorläufer für Entwicklungen, die einige Zeit später über den großen Teich geschwappt ist. Und wenn Amerika als Großimporteur – auch deutscher Waren – ausfällt, dann wird das die Weltwirtschaft massivst erschüttern. Wer glaubt, dass wir in Deutschland eine Insel der Seligen sind, der träumt mit offenen Augen. Hier fühlt sich das Leben noch normal an – mit Betonung auf noch. Das liegt aber nur daran, dass wir in Europa, aufgrund der Währungsunion mit sehr viel schwächeren Ländern, der große Exporteur sind, was unsere Wirtschaft und die Arbeitsplätze und damit die Staatseinnahmen stützt. Außerdem werden wir mit medialen Positivmeldungen unserer ach so starken – und heuer angeblich um 3,5% wachsenden Wirtschaft – bombardiert.
Sollte der Europakt jedoch zerbrechen, was möglicherweise passieren wird, wenn es den Dollar zerreißt, da der Euro nicht mit Gold, sondern zu 20% mit Dollar unterlegt ist, dann ist dieser Status vorbei. Sollte Deutschland wieder eine eigene Währung haben, dann würde diese gegen die Schwachwährungen der anderen Euroländer so weit aufwerten, dass unsere Waren für diese Länder zu teuer wären. Weltweit sieht es nicht anders aus.
Dann werden wir erleben, wie ein hochindustrialisiertes Land, wie Deutschland, in die Depression fällt. Das wird der Startschuss für eine Rück-Entwicklung des ausufernden Sozialstaates. Was alles fallen wird und in welcher Reihenfolge, ist völlig ungewiss. Aber eines ist völlig klar: Angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise, darf niemand glauben, dass wir hier in Deutschland sicher sind. Wir sitzen genauso im Schleudersitz, wie die Amerikaner – wenn auch einige Reihen weiter hinten.