Ein Konzept, über das Investoren lange Zeit nachgedacht haben, ist die Langfristrendite von Investmentkapital. Zur Berechnung scheinbar abstrakter Begriffe haben die Anleger sehr einfache Antworten.
Mit Hilfe der Regel 72 können wir berechnen, wie lange unser eingesetztes Kapital bis zur Verdopplung braucht – und Barwert-Rechner sind heutzutage auf jedem Computer mit einem Tabellenkalkulationsprogramm vorhanden.
Man kann relativ einfach berechnen, wie lange ein Investment benötigt, um eine Rendite abzuwerfen. Gute Investitionen zu finden ist jedoch alles andere als einfach. Seit die Zinsen so extrem niedrig sind, ist es schwieriger geworden, gute Renditen zu erzielen. (Außer natürlich mit Edelmetallen 😉 )
Kürzlich wurde bekannt, dass Goldman Sachs mehr als eine Millionen Tonnen Aluminium in neu erworbenen Lagerhallen in Detroit eingelagert hat, um mit einer Marktverknappung die Preise nach oben zu treiben und damit Geld zu verdienen. Das ist eine effektive Methode, um Märkte zu manipulieren.
Goldman’s Interesse an Aluminium
Jeder weiß, dass Terminärkte ein Ort des Waren-Austausches sind – zumindest sind sie so gedacht. Allerdings gehen nur jeweils geringe Mengen der weltweit gehandelten Waren durch die Terminmärkte. Der Löwenanteil wird direkt vom Hersteller über den OTC-Markt (over the Counter) an den Verbraucher oder Händler verkauft.
Goldman weiß das nur zu gut. Jedes Jahr werden 38 Millionen Tonnen Aluminium produziert und nur eine kleine Menge wird an Terminmärkten gehandelt – aber an den Terminmärkten findet die Preisermittlung für die gesamte Warenmenge statt!
Goldman hat ein Monopol bei der Bevorratung von Aluminium und nimmt enorme Summen an Lagergebühren ein. Die Firma lagert zur Zeit viel mehr Metall ein, als nötig. Der Effekt ist, dass sich die weltweiten Lager langsam leeren und vermehrt Aluminium aus dem Goldmanlager geliefert werden muss – wo GS pro Tonne und Zeiteinheit 42 US-Cents Lagergebühren kassiert. Die Firma CocaCola, die raltiv viel Aluminium benötigt, hat eine Kampagne gestartet, um das Goldman-Monopol auf Lageraluminium loszuwerden.
Mit ein Grund für den Monopolstatus, den Goldman hier einnehmen kann, ist die LME (London Metall Exchange), die Goldman die Erlaubnis erteilt hat, als Lagerverwalter für die Marktnachfrage zu fungieren. Ein anderer Grund ist BB – Ben Bernanke – mit seiner heißlaufenden Druckerpre$$e und Negativzinsen auf Kapital. So sind die Opportunitätskosten für Goldman minimal – das Unternehmen macht enormen Profit, und muss für das eingesetzte kapital nichts oder nur sehr wenig bezahlen. Je mehr Metall GS einlagert und je länger das Metall im Lager verbleibt, umso mehr Lagergebühren fallen an. So ist es für GS natürlich viel reizvoller, die Lieferung so lange, wie möglich zu verzögern – als sie so schnell wie möglich durchzuführen… Die Kunden haben damit einen doppelten Verlust – Zeit und Geld.
Die Börse ist aber mitschuldig an dem Dilemma, denn der Vertrag sieht so aus, dass große Mengen Aluminium in das Lager gebracht werden – aber aus dem Lager hinaus muss nur ein bestimmter Prozentsatz des gelagerten Metalls.
Was könnten die nächsten Metalle sein, für die GS sich interessiert? Wenn die Lagergebühren für Gold und Silber so hoch werden, dass es sich lohnt, die Metalle zurückzuhalten, könnte ein gravierender Lieferengpass eintreten… [Quelle]
[Quelle Artikelbild: Eigenkreation]