Udo Wolf, Marktorakel
Es ist geradezu beängstigend, mit welcher Präzision sich die Dinge entfalten. Mittlerweile können wir wieder einmal einen neuen Blick in die Zukunft werfen.
Wie angenommen, helfen die Geberländer, Deutschland und Frankreich aus eigenen Interesse dabei, den noch schlechter gestellten Staaten im Euro-Raum unter die Arme zu greifen.
Im Falle Irlands ist sogar England dabei, welches nicht einmal ein Euroland ist.
Dabei ist dies nicht die große Euro-Liebe, die unsere Entscheidungsträger treibt, sondern der Grad der Kreditvergabe an die angeschlagenen Länder.
Daraus lässt sich offenbar ableiten, dass deutsche und englische Banken und der Staat mit Krediten an die Peripherieländer bis zum Anschlag verstrickt sind.
Schon wieder ein indirekter Bail-Out.
Das dies schon wieder notwenig ist und nun auch noch weitere Länder dazukommen, wird die Stellung der Geberländer unterminieren und deren Kreditwürdigkeit und Reputation. Noch schlimmer: Die Bevölkerungen dieser Geberländer drohen abzurutschen, während sich die dafür Verantwortlichen aus den Staub machen werden.
So verwerflich und verkommen das Ganze erscheint; es stellt sich die Frage, ob es hierzu eine Alternative gegeben hätte?
Offenbar haben die Eliten keine andere Antwort gefunden, als den etwas stärkeren Ländern und deren Bevölkerungen noch mehr Schulden aufzubürden.
Man beruhigt die Bevölkerungen dieser Länder mit allen möglichen Tricks. Einer davon ist, dass das Ganze nicht zur Inflation führt.
Es führt zu einer galoppierenden Inflation, zu einem absoluten Super-Gau und Drama bei der Baby-Boomer-Generation.
Geldanlagen, wie Sparbriefe, Versicherungen , Riester-Renten werden an Kaufkraft aller Voraussicht deutlich verlieren.
Es ist also Gebot der Stunde, die Goldpreise um die 1.000 Euro pro Unze noch einmal als letzte Kaufgelegenheit unter 1.000 Euro in diesem Jahrzehnt anzusehen.
Die Wirtschaft läuft in der tat nach dem beispiellosen Einbruch in einigen Ländern, wie Brasilien und Deutschland und ein paar anderen besser, als man erwarten durfte. Dafür geht es einer Menge anderer Länder überhaupt nicht gut.
Wir gehen davon aus, dass es so etwas wie eine “Flucht- in- die- Sachwerte-Boom” geben wird, wenn nicht sogar den ultimativen Crack-Up-Boom.
Nicht wenige werden tatsächlich glauben, dass wir den größten Wirtschaftsaufschwung aller Zeiten erleben.
Was wir sehen ist 1942 in Deutschland. Stalingrad ist verloren. Viele wissen, dass Spiel ist aus, der Krieg im Grunde verloren.
So wie damals glaubt man also an Wunderwaffen und an ein Wunder.
Die Wahrheit ist: Der Weg zurück ist nahezu ausgeschlossen.
Man wird weitermachen, bis zum bitteren Ende. Dieses traurige Ende wird nichts gutes bedeuten für den normalen Menschen.
Alle diese Maßnahmen verlängern die Agonie: Es wird ein Schrecken ohne Ende werden.
Die Alternative ist offenbar lediglich: Ein schneller Systemzusammenbruch.
Frage: Wollen wir das wirklich schon morgen? Sind wir wirklich auf so etwas vorbereitet. Auch emotional?
Versuchen wir uns also so gut wie möglich aus dem Feuer zu bringen und geniessen wir die Zeit, jeden einzelnen Tag, wo es uns noch gut geht.
Wer weiß was die Zukunft bringt.
Aber die intelligenteste Maßnahme wäre, wenn wir es so machen, wie der ehemalige Citibank-Chef, Charles Prince:
“Wenn die Musik spielt, tanzen wir. Ohne Musik. kein Tanz!”
Bleibt uns etwas anderes wirklich übrig? Machen wir das Beste daraus. Die Tüchtigen haben immer Hochkonjunktur.