Bruno Bandulet schreibt in seinem Artikel Zwangswährung Euro: keine Rettung, sondern Schrecken ohne Ende:
Als nächstes Land dürfte Portugal in die Schusslinie geraten – mit der Gefahr, dass auch Spanien wackelt. Die Regierung in Lissabon ist nur noch bis Jahresende finanziert, danach muss sie zurück an den Kapitalmarkt. Portugiesische und spanische Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten (etwa über zwei Jahre) sollten gemieden werden.
Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die Regierung in Lissabon ist nur noch bis zum Jahresende finanziert. Ja was soll das denn eigentlich? Wie kann es sein, dass ein Staat sich nicht mehr finanzieren kann? Schon das Wort finanzieren ist völliger Quatsch! Staaten dürfen nur soviel Geld ausgeben, wie sie über Steuern und Zölle einnehmen. Kein Haushalt kann langfristig mehr ausgeben, als einnehmen – das leuchtet jedem klar denkendem Menschen unmittelbar ein. Da stellt sich doch die ganz klare Frage, wer den Politikern erlaubt hat, unser Gemeinsystem so zu überschulden? Das liegt natürlich auf der Hand: sie selbst haben es sich erlaubt – und wir haben es zugelassen, weil sie Teilen der Gesellschaft, anders nicht zu finanzierende, Geschenke gemacht haben – und immer noch machen.
Wieso verbraucht ein Staat mehr Geld, als er einnimmt? Dafür gibt es eine ganz einfache Antwort: weil er ständig wächst. Jeder Beamte versucht aufzusteigen und Untergebene zu finden, die für ihn die Arbeit machen. Somit benötigt jeder Vorgesetzte mindestens zwei Untergebene. Die versuchen auch wieder aufzusteigen und Untergebene zu finden, die für sie die Arbeit machen. Daraus entsteht ein Pyramidensystem, das immer weiter anwächst und absolut unproduktiv ist. Diese Strukturen laben sich am Lebensblut der real wirtschaftenden. Klar, für manche Aufgabe braucht es Beamte – Staatsanwälte, Richter, Polizei, Zoll – das sind in etwa die Beamten, die ich als nötig erachte. Aber sonst? Was soll ein statistisches Landesamt, ein Eichamt oder andere staatliche, bürokratische Geldverbrenner? Selbst ein Finanzamt halte ich bei einem klaren und einfachen Steuersystem für überflüssig.
Der überbordende Staat mit seinen Beamtenheeren ist das Hauptproblem, dort müssen wir den Hebel ansetzen! Ich höre schon die Aufschreie – das geht nicht, da haben wir noch mehr Arbeitslose… So ein Blech! Der Staat muss zu einem Ministaat werden – das ist das Gebot der Stunde und das geht nur, wenn er radikal – wirklich radikal klein gestutzt wird. Nur ein Beispiel: im Kaiserreich gab es bei annähernd der gleichen deutschen Bevölkerungszahl, etwa 7000 Beamte im höheren Dienst – heute sind es über 700.000. Das zeigt ganz klar das Ausmaß des beamtlichen Pyramidensystems auf. Diese Leute ziehen uns die Hosen aus, sie machen Deutschland arm, sie verkonsumieren die Steuergelder. Hinzu kommt, dass Beamte nicht sparen können – es geht ja nicht um ihr eigenes Geld – im Gegenteil – wenn sie im aktuellen Jahr das Budget nicht voll ausschöpfen, bekommen sie im Folgejahr automatisch ein kleineres Budget. Durch dieses System werden sie geradezu gezwungen, das Geld sinnlos zu verprassen.
Wenn wir den Staat radikal verkleinern, dann würde die Konsumbesteuerung über die Mehrwertsteuer und eine geringe Unternehmensbesteuerung, ausreichen, um diesen zu finanzieren. Die logische Folge daraus wäre, dass Arbeit sehr preiswert würde und daher rasch neue Arbeitsplätze entstünden. Etwas zu unternehmen würde sich in Deutschland wieder lohnen und viele neue Unternehmen würden entstehen. Das war im Kaiserreich auch so und was dort funktioniert hat, kann auch heute wieder funktionieren. Wir könnten es schaffen, wenn wir nur wollten. Ganz klar wären die etablierten Strukturen vollständig gegen eine solche Neuerung. Die Beamten müssten wirtschaftliche Unsicherheit und geringere Bezüge in Kauf nehmen. Die Konzerne hätten erheblichen Gegenwind in Form massiv sich ausweitender Konkurrenz zu befürchten. Die Politiker hätten einen enormen Machtverlust zu verzeichnen – wenn wir sie nicht sogar vollständig entmachten, indem das Volk durch Volksbefragungen die Politik selbst in die Hände nehmen würde – ala Schweiz.
Diese Initiative kann nur mitten aus dem Volk selbst gestartet und am Leben erhalten werden. Sämtliche etablierten Institutionen würden dagegen opponieren. Die Medien würden hetzen und mit Steinen werfen. Aber wenn wir, das Volk, das nicht tun, dann werden wir verheizt werden. Um Erfolg zu haben, muss sich die Botschaft aber erst einmal im Volk verbreiten – da haben wir schon das erste Problem. Man müsste eine Art Organisation ohne Zentrale, ähnlich der Produktion freier Software schaffen, an der alle Menschen, die das wollen, mitarbeiten können und gemeinsam eine lebendige Struktur erarbeiten, die das neue Grundgerüst unseres Staates bilden kann. Ich weiß, das klingt, wie eine Utopie – aber verdammt nochmal – ein Betriebssystem ist doch auch extrem komplex – und schaut euch doch einmal Linux an – dieses System lebt davon, dass Millionen Entwickler völlig unentgeltlich ihr Bestes geben und es ist besser, als alles, was sonst noch am Markt ist! Ein anderes Beispiel ist das Grafikprogramm Gimp – ebenfalls ein Showstopper für viele kommerzielle Produkte.
Ich könnte hier noch andere Projekte anführen – aber das ist nicht nötig, weil die angegebenen Beispiele schon klar illustrieren, dass so etwas funktionieren kann. Wir leben in einer vernetzten Welt – also lasst uns dieses Netz nutzen, um unsere Welt aktiv zu gestalten! Es braucht nur eine Initialzündung, den Willen und die Kraft der vielen, um zu vollbringen, was die Politiker niemals schaffen können und auch gar nicht wollen – weil sie immer nur zum Nutzen von wenigen Reichen agieren. Lasst uns die Sache selbst in die Hand nehmen! Wir müssen dazu nicht auf die Straße – wir müssen nur das nutzen, was wir haben: das Netz der Netze – und unseren klaren Menschenverstand!