Wenn 1,3 Milliarden Menschen damit beginnen, in einer bestimmten Assetklasse zu investieren, dann sollte man dem Aufmerksamkeit widmen…
Die chinesischen Investitionen in Silber sind letztes Jahr explodiert und das Handelsvolumen beginnt exponentiell zu steigen. Die Zeitung China Daily berichtete vor einigen Tagen, dass das Handelsvolumen von Silber-Futures an der Schanghai Gold Exchange (SGE), im Jahr 2010 um 751 Prozent gestiegen ist. Das Volumen im September 2011 war sechsmal so hoch, wie das vom September 2010.
Chinesische Geschäftsbanken verkaufen mittlerweile hunderte Tonnen Silber an Investoren. Ein Beispiel ist die Commerzbank China (ICBC), Chinas größter Kreditgeber, die seit August 2010 den Handel von Papiersilber für Privatinvestoren ermöglicht. Auch andere große chinesische Banken bieten nun diese Möglichkeit. Das Handelsvolumen der ICBC betrug alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres etwa 300 Tonnen Papier-Silber – das ist viermal so viel, wie im gesamten Jahr 2010 gehandelt wurde. Eine einzige chinesische Bank verkaufte also in den ersten 6 Monaten dieses Jahres über 10,5 Millionen Unzen Silber. In diesem Jahr strebt die ICBC ein Verkaufsvolumen von 20 Millionen Unzen an – das sind etwa 2% der Weltminenproduktion an Silber.
Der Schlüsselfaktor ist, dass diese Verkäufe aus Forward-Kontrakten bestehen. Was aber passiert, wenn die Chinesen plötzlich physisches Silber haben wollen und ihre Kontrakte ausliefern lassen?
Heutzutage unterscheiden sich die physischen, von den Papier-Märkten, den Futures-Märkten. Der chinesische Markt ist da keine Ausnahme.
Der größte Teil des Warenhandels findet zwischen Parteien statt, die nicht über die entsprechenden physischen Bestände verfügen. Im Silbermarkt ist der Unterschied, zwischen der gehandelten Papiermenge und der vorhandenen physischen Menge gigantisch. An jedem Tag werden Silberkontrakte für 50 Milliarden US-Dollar gehandelt – die zum größten Teil nicht mit physischem Silber unterlegt sind. Das bedeutet, dass an jedem Handelstag eine Milliarde Unzen Silber gehandelt werden – das ist mehr als eine Jahresproduktion, die bei etwa 900 Millionen Unzen liegt! Unvorstellbar!
Die Nachfrage nach Edelmetallen explodiert gerade in China. Eine hohe Inflation und fehlende Investitions-Alternativen sind die Hauptverursacher. Die Regierung versucht den inflationären Häusermarkt mittels neuer Regelungen abzukühlen. Investoren, die bislang dort investierten suchen nach Alternativen und sind auf die Edelmetalle aufmerksam geworden. Gold und Silber werden zunehmend populärer.
Chinas Netto-Silberimporte verzeichneten im Jahr 2010 einen Höhepunkt von 3500 Tonnen. Nur einige Jahre vorher war China noch der größte Netto-Silberexporteur gewesen – was für eine Entwicklung und es geht weiter in diese Richtung, denn die chinesische Industrie verbraucht Unmengen an Silber – Tendenz stark steigend!
Hinzu kommt, dass Silber über lange Zeiträume die Währung der Chinesen darstellte. Silber wurde später auch zur Deckung von Papierwährungen verwendet. Das chinesische Wort für Bank bedeutet übersetzt Silber-Haus.
Der chinesische Silberhandel ist heutzutage mehrheitlich ein Papiermarkt. Chinesische Banken verkaufen Silber in so großen Mengen und das wird sich in den kommenden Jahren ganz sicher noch verdoppeln oder gar verdreifachen. Diese Kontrakte sind umtauschbar in Silberbarren – die die Banken aber zur Zeit noch nicht besitzen und erst zum Zeitpunkt des Umtausches am Markt erworben werden.
Chinesische Investoren bevorzugen in unsicheren Zeiten reale Werte. Man muss sich nur einmal vorstellen, was passiert, wenn es wirkliche Probleme in den weltweiten Finanz- und Wirtschaftssystem geben sollte, die auch auf China durchschlagen. Wenn viele Investoren dann ihre Futures-Kontrakte in physisches Silber umtauschen wollen – dann gibt das einen Short-Squeeze, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat! [Quelle]