In einem Interview mit KWN erklärt ein Edelmetallhändler aus London, dass mittlerweile sehr viele Großinvestoren direkt bei den Minen kaufen…
Viele Investoren gehen davon aus, dass der Goldpreis noch weiter fallen könnte. Ein Edelmetallhändler aus London erklärt auf KWN jedoch, dass die Chinesen immer noch Gold und Silber, direkt von den ETF’s (GLD und SLV) kaufen. Sie kaufen aber mittlerweile auch direkt bei den Produzenten. Sie umgehen damit die COMEX und trocknen diese aus, wenn sie die Edelmetalle direkt bei den Minenbetreibern abgreifen.
In jedem Monat wird eine bestimmte Menge Gold und Silber von den Minenbetreibern an die Bullionbanken verkauft. Diese wiederum verkaufen es in Form von Papiergold und Papiersilber mit einem Hebel von Hundert weiter. Mit anderen Worten – es wird von den Bullionbanken etwa Hundertmal soviel Papiergold und Papiersilber verkauft, wie diese von den Minen kaufen. Das hat Jeffrey Christian in einem Hearing der CFTC – zugegeben. Dieser Hebel wird benutzt, um die Edelmetallpreise unten zu halten, damit Papiergeld nicht als das entlarvt wird, was es ist: völlig wertlos.
Die Bullionbanken halten maximal ein Hundertstel des verkauften Goldes und Silbers physisch – obwohl sie gegenüber der CFTC behaupten, die Papierpositionen wären zu einhundert Prozent mit physischer Ware gedeckt. Mittlerweile gehen die großen Investoren und Händlern direkt zu den Minenbetreibern und fordern diese auf, die Edelmetalle direkt an sie zu verkaufen.
Und die großen Händler haben selbst bei den Minen schon Probleme, die Ware zu bekommen, denn viele andere warten auch schon darauf, direkt bei den Minen kaufen zu können. Diese Direkt-Käufer nehmen die Edelmetalle damit aus dem System der Bullionbanken heraus und verunmöglichen damit deren Handel mit Papiergold und Silber und damit wird die Preisdrückung unterlaufen.
Das ist eine sehr wichtig Änderung, denn damit verliert der Papiermarkt an Wichtigkeit, gegenüber dem physischen Markt. Mittlerweile werden sogar schon Vorwärtskontrakte verkauft – das heißt, große Händler kaufen den Minen die Goldproduktion z.B. der nächsten 12 Monate gegen sofortige Barzahlung ab. Damit graben diese potenten Käufer den Bullionbanken die Gold- und Silberzufuhr ab und trocknen sie aus.
Diese Entwicklung wird Auswirkungen auf die Preise des physischen Materials haben, denn damit wird die Preisfindung für die Edelmetalle weg von den Bullionbanken und hin zu den direkten Marktteilnehmern gelenkt. Das würde bedeuten, dass hier endlich Angebot und Nachfrage die Preisfindung diktiert und nicht mehr die massiven Manipulationen von Bullion- und Notenbanken – so wie es für freie Märkte richtig und wichtig ist. Sollte diese Entwicklung nicht durch dreckige Tricks und Manipulationen von Staaten und Banken unterbunden werden, dann wird das gewaltige Auswirkungen auf die Edelmetallpreise haben!
Interessanterweise geht das aktuell voll an den Märkten vorbei. diese erwarten eher einen massiven Einbruch des Goldpreises, als einen Ausbruch nach oben. Die verstehen einfach nicht, was hier vorgeht und dass sich die Fundamentaldaten nicht verschlechtert, sondern eher noch verbessert haben.
Der Händler aus London geht davon aus, dass der Goldpreis aktuell einen historischen Boden bildet. Die Papiermärkte für Gold und Silber haben sich soweit von der realen Entwicklung der physischen Märkte abgekoppelt, dass man sie nicht mehr als wirklichen Marktplatz ansehen kann. Das ist der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung des Goldpreises, die bereits absehbar ist. Viele potente Investoren sind seit den Tiefs der letzten Wochen auf der Käuferseite und sie wollen das physische Material und kein Papier.
Die diesjährigen großen Rückgänge beim Gold und Silber waren gemacht. Beim Gold war es geborgtes Gold, das auf den Markt geworfen wurde, beim Silber waren es massive Manipulationen im Papiermarkt und Marginerhöhungen in kurzer Folge in den fallenden Markt hinein. Das Gold ist weg und alle weiteren Rückgänge werden aufgekauft werden. Wie gesagt – Gold bildet aktuell einen historischen Boden aus…