Vom Beginn der Finanzkrise in 2008 an, begannen konträr denkende Investoren, darüber zu reden, in Gold und kurzfristig in Staatsanleihen zu gehen. Es war wie ein Mantra: Gold und Staatsanleihen – Gold und Staatsanleihen. Ein Silberbug würde jetzt fragen: Fehlt da nicht etwas?
Aber konventionell denkende Investoren – auch Goldbugs – sehen Silber mehrheitlich immer noch als Industriemetall, das mit starken Preisrückgängen auf eine nachlassende Industrienachfrage reagiert. Das wird angeblich bestätigt, durch die Halbierung des Silberpreises – von 20$ auf unter 10$ – an der COMEX im Herbst 2008. Silber wurde überwiegend ignoriert – auch von den Superreichen, die lieber Gold kaufen, da Gold eine weitaus größere Wertdichte hat.
So, wie es im Jahr 2008 war, dass Sicherheitsbewusste vorwiegend in Gold und Staatsanleihen gingen, war es auch in den Jahren 1929 und 1932. Und Silber? Silber war damals ein Basismetall, das überwiegend in den Hartgeldmünzen Verwendung fand. Während der Depressionsphasen war die Minenproduktion fünfmal höher, als die Nachfrage der US-Mint und der Industrie! Damals sah die Lage für Silber nicht sehr rosig aus – der Silberpreis musste gestützt werden, da er unter 50 Cents pro Unze gefallen war. Sinnlos zu sagen, dass kaum ein Amerikaner an Silber dachte, als Mittel, um sein Vermögen zu schützen, gegen ein zertrümmertes Bankensystem.
45 Jahre später wird Silber immer noch als reichlich vorhandenes, billiges Industriemetall gesehen. Das liegt unter anderem daran, dass die Preisspitze im Jahr 1980 nicht auf industrielle Nachfrage zurückzuführen ist, sondern allein auf die Nachfrage der Gebrüder Hunt und anderer Investoren. Alles, was die CMEX damals tun musste, um den Preis wieder zurückzuführen, war, nur noch Verkäufe zuzulassen – und innerhalb von Tagen brach der Silberpreis massiv ein. Der Preis wurde noch weiter gedrückt, aufgrund der Enthortung der staatlichen Silbervorräte. Silber wurde und wird als Basismetall angesehen, während Gold das Metall der Banker ist. Wer Gold hat, macht die Regeln, sagt man…
Aufgrund der Marktmanipulationen und ziegerichteter Falschinformationen, wurden die Marktteilnehmer darauf konditioniert, zu glauben, dass ein Mangel an Silber unmöglich wäre – kombiniert mit dem Glauben, dass Gold die einzige Versicherung für das Portfolio darstellt. Diese Sicht wird allgemein von den Banken und auch noch von einigen Goldhändlern verbreitet. Ich wette, dass viele in der Goldindustrie nicht glauben, dass bei Silber jemals ein Engpass auftreten kann. Diese Behauptung wird maßgeblich vom Marketmaker im Silberbereich, der COMEX, verbreitet. (weiter auf Seite 2)