Zur Zeit werden die an der COMEX festgelegten Preise noch von den Händlern beachtet. Es gibt zwar Aufgelder für kleinere Mengen von Silber aber nicht für größere Barren. Es gibt Hunderttausende von großen Edelmetallhändlern, die jedoch nicht groß genug sind, um die COMEX-Preise zu ignorieren – zumindest noch nicht. Aber was passiert, wenn die COMEX kein Silber mehr hat und alle Käufer von gehebeltem Papiersilber entscheiden, sich das Silber physisch ausliefern zu lassen? Wenn es achtzig mal mehr Papierunzen gibt, als Silberunzen, dann kann nur einer die Unze haben – die anderen 79 gehen leer aus und werden versuchen, sich das Silber in einem Markt zu besorgen, in dem es kaum noch Silber gibt – was wird in so einer Situation mit dem Silberpreis passieren? Mit anderen Worten – die COMEX ist anfällig für einen Bankrun.
Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist, dass der Silber-Markt keine neuen “Investoren” braucht damit der Preis höher geht, es erfordert lediglich Menschen, die im Besitz von Papiersilber sind (das sind viele) und physische Lieferung verlangen (das sind bislang wenige).
Obwohl eine physische Silber-Knappheit durch die Bevölkerung ausgelöst werden könnte, die nichts mit der COMEX zu tun hat, ist es doch viel wahrscheinlicher, dass sie von einer Institution wie der COMEX eingeleitet wird. Wenn Kapitalkontrollen eingeführt werden, um die Auslieferung an Investoren zu unterbinden, werden diese versuchen, Silber für Hunderte von Milliarden Dollars außerhalb der Börsen zu kaufen. Ab einem bestimmten Punkt kommen dann etwa 20 Milliarden Unzen in Form von Schmuck und Silberwaren auf den Markt – aber wahrscheinlich erst bei sehr viel höheren Preisen, denn der Schmuck kostet in der Regel sehr viel mehr, als der reine Materialpreis des Silbers. Und in einer realen Silberknappheit wird die SUA – die amerikanische Vereinigung der Silbernutzer – dafür sorgen, dass die Industrie den alleinigen Zugriff auf dieses Recyclingsilber bekommt und die Investoren im Regen stehen bleiben.
Gut möglich, dass es nie soviel Silbermünzen und Silberbarren geben wird, wie Goldmünzen und Goldbarren – obwohl immer noch einige Leute behaupten, dass es einen großen Überhang an Silber gibt, der dazu führen kann, dass sich diese Mengen angleichen.
Der Trend ist dein Freund
Als letzten Punkt möchte ich anführen, dass die oberirdischen Silbervorräte etwa 22-25 Milliarden Unzen betragen, hauptsächlich in der Form von Schmuck und Silberwaren – daran hat sich im letzten halben Jahrhundert kaum etwas verändert. (Davon sind weltweit weniger als eine Milliarde Unzen in Form von Münzen und Barren vorhanden) Allerdings wuchs der oberirdische Vorrat an Goldmünzen und Goldbarren im gleichen Zeitraum von 1 auf 7 Milliarden Unzen an.
Neben der Tatsache, dass das (oberirdische) Gold-Silberverhältnis bei 4:1 liegt und nicht bei 50:1, wie es derzeit eingepreist ist, geht der Trend im physischen Gold und Silber eindeutig in Richtung Parität – oder zumindest in die Nähe. Jedoch kostet eine Unze Gold aktuell 1350$ und eine Unze Silber 27.50$. Silber, das irgendwann einmal in die Nähe des Goldpreises kommen könnte, wird immer noch viel zu billig verkauft. [Quelle: Financialsense]
Siehe auch folgende Artikel:
Silber – das bessere Gold
Krisenfrei: Silber hoch im Kurs
Krisenfrei: Silber das bessere Geld?
Coin Update News: Gold and Silver Prices Continue Falling – Physical Inventories Dwindle
John Embry: Gold’s on the cusp of a parabolic move up
John Embry: The low of this manufactured correction will be the lowest prices in 2011
Prieur du Plessis: Silver in Backwardation – Expect a Move Up
KWN: Big Money Lined Up to Buy Gold and Silver