Der Rückblick auf das scheinbar verlorene Silberjahr 2011.
Der Blick auf das Silberchart ist bedrückend für Silberbugs. Sieht es doch so aus, als ob Silber in diesem Jahr nicht nur keinen Gewinn auszuweisen hat, sondern dass Silber sich auf dem absteigenden Ast befindet – als ob der Bullenmarkt zu einem Bärenmarkt mutiert ist.
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Dabei sah es Ende April 2011 noch geradezu berauschend aus. Silber stürmte von Ende Januar 2011 bis Ende April 2011 – also in nur drei Monaten von 26 auf 49 Dollar – das entspricht einem prozentualen Zuwachs von 90%. Dann kam der Absturz, der zeigte, dass es nicht immer nur nach oben geht. So sagten es zumindest die Massenmedien und laberten von der geplatzten Silberblase. Wer aber einen Blick hinter die Kulissen wagte, der wurde ganz schnell fündig.
Der Rückgang war von den Großbanken des Goldkartells orchestriert worden – unter anderem von JP Morgan und der CME-Group. In den ersten Stunden des dünnen asiatischen Handels hinein wurde massenhaft Papiersilber verkauft, gefolgt von insgesamt 5 Margin-Erhöhungen der CME in den bereits massiv fallenden Markt hinein. Insgesamt prügelten sie den Kurs bis auf unter 32 Dollar hinunter.
Silber konnte sich in den folgenden Monaten wieder aufrappeln und mühsam bis auf 44 Dollar steigen, bevor es am 23 August erneut unter Aufbietung massiver Papierverkäufe nach unten geschickt wurde. Nach einem erneuten Anstieg bis auf 43 Dollar presste man Silber am 22. September bis auf 26 Dollar nach unten. Von dieser Marke erholte es sich sehr schnell und stieg bis zum 28. Oktober bis auf 35,5 Dollar – ab da ging es abwärts, auf nunmehr 27,6 Dollar am 30.12.2011.
In den Artikeln CRIMEX, die neuen Manipulationen am Silbermarkt, 2 neue Marginerhöhungen auf einmal, Kriminelle Machenschaften bei Silber, Verkäufer aufgepasst und Silber-Freifall, wurde detailliert aufgeschlüsselt, was im Mai vor sich ging. Es war durchaus nicht so, dass da eine Silberblase geplatzt ist. Es war eher so, dass eine Flut verbrecherischer Machenschaften über Silber herein gebrochen ist, um dieses politisch hoch gefährliche Metall ein für allemal in den Augen der Investoren zu diskreditieren.
Vollbracht wurden diese Rückgänge stets mit Hilfe von Marginerhöhungen aufgrund von zunehmender Volatilität – die aber durch den HFT-Handel der Banken selbst hervor gerufen wurde – und durch massivste Verkäufe von ungedecktem Papiersilber in dünnen Handelszeiten. Nachdem die Kurse dann in den Keller gefallen waren und unzählige Händler und Investoren buchstäblich enteignet waren – wechselten die Großbanken in den Kaufmodus und sammelten die abgestoßenen Long-Kontrakte zwecks Deckung der Shorts eifrig ein.
Aufgrund dieser Strategie konnte das Goldkartell Silber in den Augen der Investoren an den Futuresmärkten so schwer diskreditieren, dass sie sich kaum noch trauen, dort auch nur einen Dollar zu riskieren. Hinzu kam der Konkurs von MF Global, der, nach Aussagen von Jim Willie, benutzt wurde, um Lieferkontrakte für Gold und Silber von privaten Händlern und Investoren an den Futuresmärkten zu kapern und an JP Morgan zu transferieren.
Mit anderen Worten – der Silbermarkt ist in den Augen der Investoren tot. Aber das ist nur auf den ersten Blick so und auch nur, wenn man ausschließlich auf die Futures-Märkte schaut. Schaut man sich jedoch den physischen Markt an, dann reibt man sich plötzlich verwundert die Augen, denn die physische Nachfrage nach Gold und Silber ist gigantisch. Im Dezember 2011 war die Nachfrage nach Gold und Silber in Deutschland dreimal höher, als in den vergangenen Jahren. In China und Indien ist die Nachfrage noch weitaus höher und sie steigt beständig weiter.
Große Investoren sind mittlerweile dazu übergegangen, Gold und Silber direkt bei den Minen zu kaufen. Das wird langfristig den Zusammenbruch des COMEX-Kartells bedeuten und die Preisfeststellung von Gold und Silber wieder in den physischen Markt verlegen – wie sich das für freie Märkte auch gehört. Aktuell legt das COMEX-Kartell die Preise nahezu willkürlich fest, da sie die Kurse nach belieben manipulieren können. Das sollte sich jedoch mittelfristig ändern – vielleicht sogar schon im kommenden Jahr. Siehe hierzu auch drei Artikel von Jim Willie Teil1 und Teil2, Peter Boehringer und Ann Barnhardt.
Wer weiß – vielleicht wird der nächste Jahres-Rückblick auf Silber von etwas positiveren Gefühlen begleitet sein – und von einem sehr viel höheren Silberkurs. Aber auch wenn das nicht der Fall wäre – im Blick auf den desolaten Zustand des weltweiten Fiat-Falschgeld-Systems muss man sagen: wer Gold und Silber hat, besitzt immer echtes Geld. Wer nur Papiergeld hat, besitzt am Ende – nichts.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein erfolgreiches, goldiges und silbernes Jahr 2012.
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