Im Januar 2011 sind die Lease-Rates für Silber stark nach oben gesprungen, von 0.0429% auf 0.7765%. Das signalisiert eine sprunghaft gestiegene Nachfrage, die das Angebot offenbar bei weitem übersteigt – dies wird auch vom Backwardation-Modus, in dem Silber sich befindet, angezeigt.
Lease-Rates nennt man die Zinsen für das Ausleihen einer Ware. Übersteigt die Nachfrage das Angebot, so steigt der Zinssatz umso höher, je größer der Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage ist. Das verhält sich so, da die Eigentümer der Ware mit steigendem Preis unwilliger werden, diese zu verleihen.
Und trotz dieser angespannten Nachfragesituation kämpfen die Preisdrücker um jeden Cent. Sie wollen um jeden Preis einen steigenden Silberpreis verhindern. Mich würde interessieren, wie lange der Markt sich das noch gefallen lässt. Es muss doch mittlerweile schon jedem Gehirnamputierten klar sein, dass dieser lächerliche Papiermarkt nicht die tatsächliche Angebot/Nachfrage-Situation bei den Edelmetallen anzeigt, sondern einen völlig davon losgelösten, einen gemachten Preis.
Ich frage mich, warum sich die Händler nicht von diesen Papierbörsen lösen und eine wirkliche Warenbörse eröffnen. Das könnte man über das Internet machen – eine Art dezentrale, virtuelle Clearingstelle – ähnlich dem Forex-Handel, wo aus den weltweiten Preisinformationen der Händler dezentral ein aktueller Marktpreis ermittelt wird. Dann muss nur noch sichergestellt werden, dass darüber tatsächlich nur harte Waren gehandelt werden dürfen und schon haben wir dieses Problem gelöst. Vielleicht könnte man sogar das FOREX-System für die Preisfindung benutzen…
Die Händler und Hersteller müssten doch ein starkes Interesse an ehrlichen und vor allem steigenden Preisen haben – oder nicht?