Laut Harvey Organ erhöhte sich der OpenInterest an der Silber-COMEX am Freitag um 5000 Kontrakte (2.5 Millionen Unzen) auf nunmehr 140.275 Kontrakte – das sind 701.375.000 Silber-Unzen, etwa 88% einer Jahresproduktion. Erneut wurden keine März-Kontrakte auf Mai übergerollt.
Um die Preise unten zu halten, erhöhten JPM und HSBC ihre Shortpositionen um weitere 2.75 Millionen Papier-Unzen. Zudem versuchen die Shorter Hilfe von den Minen zu bekommen, sie raten den Silberminen im Silber short zu gehen, um ihre Geschäfte abzusichern, da (angeblich) mit stark sinkenden Preisen zu rechnen ist. Laut GATA bekommen die Shorter Unterstützung von der Financial Times, die im Sinne der Shorts berichtet.
Und die CFTC? Sie schläft – oder schaut einfach weg. Es hackt schließlich keine Krähe einer anderen ein Auge aus…
John Embry von Sprott Asset Management, erklärt in einem Interview mit KWN die extrem angespannte Situation bei Silber. Er geht davon aus, dass es bei Silber jederzeit zu einer gewaltigen Preisexlosien kommen kann.
John Willie erklärt, dass die Chinesen einen neuen Weg gefunden haben, Gold günstig zu erwerben. Sie kaufen massenhaft Anteile des von HSBC gemanagten GLD-ETF und bestehen dann auf Auslieferung. Das Problem ist jedoch, dass das Gold im GLD nicht dem GLD-ETF gehört, bzw. dessen Anteilseignern, sondern der Bank of England, die dem GLD-ETF ihr Gold mittels eines Swap-Geschäftes geliehen hat. Das Gold gehört jedoch nicht (nur) der BOE, sondern Anlegern, u.a. Arabern, die es bei der BOE gegen Gebühr hinterlegt haben. Die BOE kann dieses Swap-Geschäft mit dem GLD-ETF jederzeit rückgängig machen – dann muss der GLD das Gold gegen den ursprünglichen Swap-Preis wieder zurück geben.
Da die Chinesen aber auf Auslieferung bestehen, kann der GLD-ETF das Gold nicht mehr an die BOE zurück geben. Sie werden es am Markt kaufen müssen, zu weitaus höheren Preisen – falls sie da überhaupt noch etwas bekommen. Das wird die Finanzen des GLD-ETF sehr belasten.
Man sieht deutlich, wie idiotisch es ist, in Papier-Gold oder Papier-Silber zu investieren. Im Zweifelsfall gibt es nicht einmal die Garantie, dass man an den steigenden Preisen partizipiert, da die verbrecherischen Manipulationen irgendwie wieder ausgeglichen werden müssen. Nun ratet mal auf wessen Kosten?
Es ist ganz einfach: was ich physisch besitze, das besitze ich zu einhundert Prozent – ich bin der einzige Rechtsinhaber. Was ich auf Papier habe, das wurde mir versprochen – und wer traut schon den Versprechen von Finanz-Verbrechern?