Harvey Organ berichtet, dass der Open Interest an der COMEX für den Februar um 110.000 Unzen auf
2.535.000 Unzen stieg. Der gesamte Open Interest stieg auf unglaubliche
150.615 Kontrakte – das sind 753.075.000 Unzen Silber – etwa 107 Prozent einer Jahresproduktion. JPM, Verwalter vom SLV-ETF, hat ein Wunder vollbracht – sie haben mal eben über Nacht 3.466.666 Unzen Silber am Markt gekauft – denn um diese Menge ist das Inventar gewachsen – wer’s glaubt…
Der gewaltige Anstieg des Silberpreises in den letzten Tagen macht den Bankstern schwer zu schaffen. Der im November veröffentlichte
BIS-Report (siehe auch unten) zeigt, dass die
G10-Bankster kollektiv Vorwärtsverkäufe und Swaps im Umfang von 4 Milliarden Unzen und nackte Vorwärtsverkäufe von weiteren 3 Milliarden Unzen getätigt haben. Der Gesamtumfang von 7 Milliarden Unzen entspricht etwa
10 Produktions-Jahren von je 700 Millionen Unzen.
Wenn man annimmt, dass die Vorwärtsverkäufe und Swaps für einen Durchschnittspreis von 15 US-Dollar getätigt wurden, dann haben diese
G10-Bankster bisher 121.1 Milliarden Dollar Verlust eingefahren ((32.30-15.00=17.30) x 7 Mrd). Für JPM, als Miteigentümer der FED, sollte das kein Problem sein – für Notenbanken auch nicht. Andere,
normale Bankster werden da schon mehr Schmerzen leiden – da muss dann der Steuerzahler ran – aber das muss er ja immer…noch.
121.1 Milliarden Verlust – und das in einem Markt mit einem Wert von 14 Milliarden Dollar! Das ist schon eine reife Leistung!
Egal, wie man es auch dreht und wendet – die Bankster sind in sehr großen Schwierigkeiten, wegen des gewaltigen Preisanstiegs beim Silber. Die Situation ist brandgefährlich…für die Bankster und das Geldsystem.
Die großen Spekulanten erhöhten ihre Longs um 5803 auf 50.718 Kontrakte – und erhöhten ihre Shortpositionen um 1929 auf 9781 Kontrakte.
Die Banken (Commercials) erhöhten ihre Longs um 2901 auf 34.051 Kontrakte – und erhöhten ihre Shorts um enorme 6831 auf 89.098 Kontrakte (445,49.Millionen Unzen)
Nachfolgend die visualisierten Commitment-of-Trader-Daten von Dan Norcini, der diese in einem Chart zusammengefasst hat. Hier ein Interview von KWN mit Dan Norcini – absolut hörenswert! (ab 8:06)
Nachdem wir gesehen haben, was für eine gigantische Nachfrage nach Silber zur Zeit besteht, wollen wir uns anschauen, wie es mit der Lieferfähigkeit der COMEX aussieht. Es gibt grundsätzlich 2 verschiedene Arten von Silber an der COMEX. Eligible ist Silber, dessen Maße und Gewicht den Standards entspricht, das aber nicht zur Auslieferung bereitsteht – es wurde vom Besitzer in einem COMEX-Tresor eingelagert und verbleibt im Privatbesitz. Registerd Silber steht bereit für die Auslieferung. Eligible kann zur Lieferung kommen, wenn der Besitzer es für einen bestimmten Preis als verkäuflich erklärt.
Die an der Comex zur Auslieferung bereit stehenden 42 Millionen Silberunzen haben aktuell einen Wert von 1.34 Milliarden Dollar. Die insgesamt eingelagerten 102 Millionen Unzen Silber haben einen Wert von 3.2 Milliarden Dollar.
Vor Jahren wurden die Regeln an der Comex geändert – es wird nur eine bestimmte Menge Silber pro Monat zur Lieferung freigegeben – die anderen Verträge werden per Barausgleich abgegolten. Mit anderen Worten: die Bankster können verkaufen, soviel sie wollen – natürlich um den Preis zu drücken – aber die Entnahme-Menge ist reglementiert.
Außerdem ist nicht sicher, ob tatsächlich noch all das Silber an der COMEX vorhanden ist, von dem die Besitzer glauben, dass es dort sicher eingelagert ist. Falls das Silber nicht mehr da ist – es also von den Bankstern bereits verkauft wurde, wird das Vertrauen in die US-Märkte vollends schwinden.
Es gab bereits mehrere
Vorfälle, dass Kunden wochenlang um die Auslieferung ihres bei Banken eingelagerten Edelmetalles kämpfen mussten. Warum soll das an der Comex anders sein? Es gab in den letzten Wochen immer wieder Entnahmen in Höhe von jeweils mehreren 100.000 Unzen. Offensichtlich fangen manche Leute an, Lunte zu riechen…
Das folgende Chart zeigt die registrierte, zur Auslieferung bereit stehende, Silbermenge an der COMEX. Wie man sehen kann, ging diese in den letzten Jahren kontinuierlich zurück.
Hier noch ein weiteres Chart, das die erneuten
massiven Anstiege der Silber-Lease-Rates zeigt. Die weiter stark ansteigenden Lease-Rates zeigen ganz klar, dass es Engpässe gibt und dass sie wachsen, nicht zurück gehen.
Lesehinweise:
OTC derivatives of major banks and dealers in the G-10 countries and Switzerland
OTC derivatives of a wider universe of “non-regular reporters”
Lars Schall über die BIS-Reports
Dark Pools – die dunkle Seite der Macht
Derivate als Manipulationswerkzeug
P.Boehringer: Gold und Silbermärkte: Die dunkle Seite der Macht Teil1, Teil2