Haben sie sich geärgert, als Silber sich in den 9 Monaten von September 2010 bis Mai 2011 verdreifacht hat? Dann gehören Sie wahrscheinlich zu denjenigen, die unterhalb eines Silberpreises von 20$ ausgestiegen sind – da Silber so lange brauchte, um diese Marke wirklich zu überwinden.
Jason Hamlin, 20.02.2012
Ich glaube, dass Silber im Begriff ist, einen ähnlichen Anstieg zu machen, wie in diesen 9 Monaten. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass es genau 180% sein werden – aber bis zum Jahresende sollte eine Verdoppelung auf etwa 65$ drin sein.
Im Anschluss an die Rekordgewinne zwischen Ende 2010 und Mai 2011 stürzte das Metall in Richtung 25 $ ab und hat sich seitdem wieder auf rund 35 $ erholt. Die Stimmung der Investoren ist zusammen mit dem Silberpreis abgestürzt. Aus Angst vor einem Staatsbankrott der Euro-Staaten und einem Bankrott des europäischen oder gar weltweiten Bankensystems haben sich viele der unerfahreneren Investoren von Silber abgewandt. Ich denke, zu viele Anleger unterschätzen die Macht der Zentralbanken. Während ich zustimme, dass sie außer Geld zu drucken keine weiteren Optionen mehr haben, so scheint es, dass sie mit der Druckmaschine das Spiel doch noch eine Weile am Laufen halten können.
Da in den USA die Präsidenten-Wahlen vor der Tür stehen, erwarte ich, dass die Verwaltung alle Register ziehen wird, um die Illusion von wirtschaftlicher Prosperität noch eine Weile fortzusetzen. Jedes ökonomische Problem wird mit frischer Liquidität oder neuen Rechtsvorschriften bekämpft werden. Falls Sie es nicht bemerkt haben – QE3 läuft bereits seit einiger Zeit – wird aber nicht QE3 genannt, um das zu verschleiern.
Die Implikationen für Silber (und Gold in geringerem Maße) sind unglaublich gut. Wenn es keinen deflationäre Staatsbankrott geben sollte, der außer Kontrolle gerät und Großbanken zerstört, werden die Kurse der Metalle im volatilen Handel während des ganzen Jahres weiter steigen. Sobald die Angst nachlässt, werden die Anleger zurück kommen und die Edelmetall-Kurse bis Mitte des Jahres auf neue Höchststände bringen. Jedesmal, wenn die Finanzkrise wieder zuschlägt, werden die ausbrechenden Feuer mit frischer Liquidität gelöscht werden. Ein großer Zahlungsausfall wird wahrscheinlich auch Gold, Silber und die Minenaktien mit hinunter ziehen – aber das wird nicht von Dauer sein.
{adinserter im_text}Viele Investoren sind leicht zu durchschauen. Im Überschwang ihrer Emotionen übertreiben sie entweder in die eine oder andere Richtung. Ein Liquiditätsengpass kann leicht dazu führen, dass Anleger in sichere Staatsanleihen oder US-Dollar flüchten – doch das kann sich sehr schnell als Fehler herausstellen. Jeder, der reale Vermögenswerte verkauft und sein Geld in diese sogenannten sicheren Häfen in vermeintliche Sicherheit bringt, wird anschließend feststellen, dass er es buchstäblich verbrannt hat – sobald die Wertlosigkeit der Regierungspapiere und Fiat-Währungen großflächig erkannt wird. Dann wird es zu einer Massenflucht aus allem Papier kommen.
Während es ratsam ist, einen angemessenen Betrag an Bargeld, zu halten, um irrationale Tiefstpreise zu kaufen, könnten mittel-bis langfristig orientierte Investoren zu diesem Zeitpunkt aggressiv Silber kaufen – falls man dann noch etwas bekommt. Aus meiner Sicht werden die Rohstoffpreise entweder weiter steigen oder stark einbrechen, um anschließend auf neue Höchststände zu stürmen.
In jedem Fall hat der Silberpreis noch einen langen Weg vor sich, bis er die inflationsbereinigten Höchststände von 1980 erreicht. Silber müsste mindestens auf 150$ steigen und nach der Berechnungsmethode von John Williams sogar auf über 500 Dollar. Heute kann man eine Unze Silber aber noch für 35$ kaufen – das ist Superbillig und das Aufwärtspotential ist riesig und ohne jedes Kontrahentenrisiko! (–> Seite 2)