Wird das Kartell seine begehrlichen Blicke bald auf Chinas und Indiens Silber richten?
Historisch gesehen wurde jeder Investor, der mehr als 100 Millionen Unzen Silber akkumulierte, gezwungen, seine Silberposition an das Silber-Kartell zu verkaufen. (Siehe Gebrüder Hunt und Warren Buffett) China und Indien akkumulierten zusammen im Jahr 2011 über 220 Millionen Unzen Silber und sie werden versuchen, das in diesem Jahr zu wiederholen. Wie lange wird sich das Kartell das gefallen lassen?
Es ist deutlich sichtbar, dass sich die USA in einem Finanzkrieg befinden. Sie führen einen direkten Krieg mit dem Iran und Stellvertreterkriege mit China, Indien, Japan und Russland, die ein vitales Interesse an iranischem Öl und iranischer Unabhängigkeit haben. Iran mit Bomben anzugreifen würde nur regionalen Schaden hervorrufen. Wenn man aber den Iran von den internationalen Zahlungsströmen fernhalten würde, dann hätte das enorm viel größere Auswirkungen auf das Land – daher hat man den Iran von SWIFT ausgeschlossen.
Der Transfer von tausenden Tonnen westlichen Goldes nach Osten muss einigen, speziell der FED, wie ein Bankraub vorkommen. China zum Beispiel bemüht sich seit längerem, sich von seinen Dollarbeständen zu trennen. Unter anderem kauft es davon auch massenhaft Gold und Silber. Auch Russland versucht sich seiner Dollarbestände zu entledigen – sie sind aktuell nur noch halb so hoch, wie noch vor ein paar Jahren.
Japan hat genug eigene Probleme mit Handels- und Budget-Defiziten und könnte sich vielleicht zukünftig von seinen Dollarbeständen trennen.
Die USA versucht Indien dazu zu zwingen, kein iranisches Öl mehr zu kaufen. Aber die USA können nicht China hindern, iranisches Öl zu kaufen. Gegen Japan kann die USA aktuell nicht vorgehen, denn Japan ist ein wichtiger Bündnispartner.
Wie sieht es aber aus, wenn ein Martteilnehmer große Mengen Silber akkumuliert und damit eine bestimmte schwelle überschreitet? Das wird vielleicht keinen Krieg auslösen – aber möglicherweise Aktionen von Banken und Regierungen…
Als die Gebrüder Hunt etwas mehr als 100 Millionen Unzen Silber besaßen, wurden sie vom Kartell in den Bankrott gezwungen. Dieser Versuch, den Silbermarkt zu cornern – also den Preis durch Verknappung nach oben zu treiben – brachte verschiedene potente Interessen auf den Plan – unter anderem die US-Regierung – die dieses Unterfangen energisch vereitelten.
Silber wurde für die nächsten 20 Jahre nach unten in die Hundehütte geschickt. Bis Warren Buffett bemerkte, dass solch ein wirtschaftlich wertvolles und seltenes Metall nicht so billig sein könne und 129 Millionen Unzen kaufte. Damals fädelte JPM den Deal ein – wofür die Bank später wegen Marktmanipulation verklagt wurde. Später wurde Warren gezwungen, sein Silber zu verkaufen, um AIG zu unterstützen. Das Silber wurde damals als Grundlage für den SLV-ETF verwendet, der aktuell 350 Millionen Unzen Silber hält – damit befindest sich auch der SLV auf dem Radar des Silber-Kartells. Allerdings gibt es massive Gerüchte, dass der SLV-ETF kaum noch über physisches Silber verfügt.
Der PSLV von Eric Sprott und der CEF halten zusammen ebenfalls über 100 Millionen Silberunzen. Das dürfte sicherlich einigen Leuten den Schlaf rauben. Wir werden sehen, was sich hier noch tun wird.
Dann ist da noch die COMEX, mit angeblichen 133 Millionen Silberunzen. Diese Institution ist der Mittelpunkt der Silbermanipulation und es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses Silber in Richtung Osten verschwunden ist.
All diese Institutionen und Investoren vereint ein Faktum: sie halten mehr als 100 Millionen Unzen Silber. Das scheint eine Art magischer Zahl zu sein, ab der bestimmte mächtige Interessen geweckt werden.
China und Indien akkumulierten beide je 110 Millionen Unzen Silber im Jahr 2011 und werden das in diesem Jahr wieder versuchen. Wenn man den strategischen Wert von Silber betrachtet und Chinas Versuch, den Preis von seltenen Erden durch die Reduzierung des Angebots nach oben zu treiben, dann könnte man auf den Gedanken kommen, dass China das auch mit Silber versucht.
Jährlich werden um die 800 Millionen Unzen Silber produziert. 25% davon wird von individuellen Käufern erworben und das bleibt nicht unbemerkt. Aber obwohl man es sich leisten konnte, individuelle Silberstapler – wie die Hunts oder Buffett – von ihrem Metall zu trennen, so wäre es ungleich viel schwieriger, staatliche Halter zu enteignen.
Wenn der Kauf von 770 Tonnen Gold von China und 900 Tonnen von Indien den westlichen Zentralbanken wie ein Bankraub vorkommt, wie dürfte denen dann der konzentrierte Erwerb eines Viertels der Weltproduktion des strategisch extrem wichtigen Silbers vorkommen? Dafür, dass dieses Silber unwiederbringlich nach Osten verschwindet, wird sich irgendwann jemand verantworten müssen…
Man darf erwarten, dass in Zukunft Silberengpässe auftreten werden – wenn große Länder weiterhin in aller Stille dieses extrem wertvolle und extrem unterbewertete Edelmetall einfach aufkaufen und somit dem Markt entziehen. [Quelle]